Schon vor dem Wecker werde ich wach und höre schon im Halbschlaf Regen auf das kleine Dachfenster meines Zimmers trommeln. Das war gestern früh auch schon so, trotzdem wurde es ein schöner Tag. Als ich durch das Fenster in den Himmel blicke, bin ich mir für heute nicht mehr ganz so sicher. Der Himmel ist ganz und gar grau.
Ich dusche und gehe in den Frühstücksraum. Jörg kommt wenig später. Während des Frühstücks beraten wir, wie wir den Tag angehen. Eine Stunde warten wir noch ab, beschließen wir. Der Regen lässt immer mal wieder nach, bevor ein neuer Schwall kommt. Wir wollen heute den Transalpina versuchen. Alleine die Anfahrt ist schon weit, so dass wir schlimmstenfalls schon durchnässt sind, bevor wir überhaupt in den Pass einfahren.
Was hälst Du davon, wenn wir den Pass mit dem Auto fahren schlage ich vor, Jörg ist spontan damit einverstanden. Während ich noch schnell Zähne putze, legt Jörg die Hecktasche seiner XT trocken, die in der Nacht komplett abgesoffen ist. Dann fahren wir los.
Wie bei unserer Ankunft fließt weder viel Wasser auf der Straße, wir halten kurz für einen Fotostop. Bald sind wir wieder unterwegs. Noch nicht in Hateg angekommen, fängt es wieder heftiger an zu regnen, bis Sebes folgt ein Guss dem Anderen. Wir bereuen es nicht, das Auto genommen zu haben, auch wenn wir beide sonst auch vor einer Tour im Regen keine Angst haben. Jörg hat sein Navi dabei. Während ich fahre, erkläre ich ihm, welche Funktionen ich bei meinem Navi für das Motorradfahren nutze und wie. Jörg freut sich darüber, findet sich doch manche Funktion, die das Navigieren um einige einfacher machen. Mir macht es Spaß, meine Erfahrung aus 20 Jahren GPS-gestützter Navigation weiterzugeben.
Wir erreichen Sebes und den Einstieg zum Transalpina. Der Regen hat im Moment stark nachgelassen und wir verschwenden einen kurzen Gedanken an die Motorräder zu Hause. Doch Petrus wird uns heute noch mehrmals klarmachen, dass die Entscheidung eindeutig die richtige war.
Ein wunderschöner Wasserfall läd zu einem Fotostop, die Straße führt durch eine Schlucht mit atemberaubenden Gesteinsformationen links und rechts. Weiter oben fahre wir über die Staumauer und folgen ein ganzes Stück dem Ufer des Sebes.
Ein rundes, rotes Schild mit weißem Balken zeigt von weitem, dass die Straße gesperrt ist. Da gerade ein Mann aus einem Haus kommt, frage ich nach, ob das wirklich so ist. Nein, die Straße ist fahrbar, bekomme ich zur Antwort und im gleichen Augenblick sind wir nahe genug bei dem Schild, unter dem eine weiße Tafel darüber informiert, dass der Publikumsverkehr freigegeben ist. Die Straße ist neu asphaltiert, etwas weiter oben passieren wir einen Bautrupp, der das Aufbringen der weißen Linien vorbereitet.
An der ‚Buchatariea Transalpina‘ angekommen, machen wir unsere Mittagspause. Von meiner letztjährigen Tour mit Elisabeth weiß ich, dass es hier sehr lecker schmeckt. Als ich die Tür öffne, durch die wir damals in den Gastraum kamen, blicke ich in die Küche. Hier wurde offenbar groß umgebaut. Die Köchin schickt uns um die Ecke, wo es einen großen Gastraum gibt. Ich entscheide mich für Pastrav la Gratar und einen Salata de Varza, Jörg nimmt Cordon Bleu mit Pommes und gemischtem Salat. Der Wirt kann nicht verstehen, dass ich keine Beilage möchte – er kennt halt meinen rumänischen Spitznamen nicht 😉 Dann bringt er mir wenigstes Brot, meint er.
Das Essen schmeckt uns beiden superlecker, draußen gibt es derweil einen Wolkenbruch. Das animiert zu einem Nachtisch, so bestelle ich zwei Portionen Papanasi. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Die Nachspeise braucht ein wenig, ist aber dafür wirklich frisch gemacht und schmeckt einzigartig. Bisher mit Abstand die leckerste Papanasi, die ich je gegessen habe. Allerdings bekommt jeder von uns drei von den Teigkringeln, jeder mit einem riesigen Klecks Smantana und Blaubeeren obendrauf. Weil ich keine Beilage zu meiner Forelle hatte, habe ich mit viel Mühe zwei geschafft, Jörg hat schon nach einer aufgegeben. Wir haben dem Wirt und auch der Köchin mehrfach gesagt, dass die wirklich superlecker sind, wir aber einfach so satt sind, dass wir sie notgedrungen übrig lassen müssen. Die Köchin fragt, woher ich komme und freut sich, dass ich ein Deutscher bin und nicht, wie sie annahm, aus Polen komme. Warum auch immer.
Dort, wo der schönste Teil des Transalpina beginnt, stehen zwei Betonabsperrungen und ein Schild, dass der Pass nach Ranca gesperrt ist. Die Sperren stehen aber so, dass man durchfahren kann, das fasse ich als Einladung auf. Auch mit dem Auto genießen wir die Fahrt um unzählige Kehren, aber jeder von uns stellt sich insgeheim vor, wie viel schöner es mit dem Motorrad wäre.
Wir sind schon auf über 2.000 Meter, als uns ein Auto entgegenkommt. Der junge Fahrer meint, es gäbe kein durchkommen, oben liegt noch Schnee. Ich antworte, dass wir es zur Kenntnis nehmen, aber trotzdem hochfahren und bedanke mich für die Info. Wenig später werden die Schneefelder neben der Straße immer größer und der Regen wird mehr und mehr zum Schneeregen. Fast am Kamm dieses Berges müssen wir aufgeben, ein Schneebrett von ca. 80m Breite und 40cm Höhe machen ein Durchkommen unmöglich. Wir inspizieren die Straße zu Fuß. Wäre das Stück Schnee nicht da, könnte man augenscheinlich weiterfahren, bis die Straße unserem Blick entschwindet. Mit den Motorrädern hätten wir das Schneefeld umfahren können, aber zweispurig braucht man da schon ein Fahrzeug mit ordentlich Bodenfreiheit.
Wir gehen zurück zum Auto, drehen und fahren die Strecke zurück, bis zum Abzweig nach Petrosani. Diese Straße bin ich ja im März hochgefahren, es gab einige Eisfelder und megatiefe Wasserlöcher, aber die Straße war befahrbar. Das ist sie auch heute, das Eis ist weg, dafür bekommen wir unzählige Schlaglöcher zu spüren, die das Eis freigegeben hat.
Egal, wir genießen trotzdem. Die schöne alte Holzcabana auf halbem Weg nach unten ist seit März noch ein Stück mehr zusammengebrochen, die Rinnsale von den Hängen sind zu Wasserfällen angeschwollen. Je weiter wir ins Tal kommen, umso enger rücken die Felswände der Schlucht heran, rechts begleitet uns ein rauschender Fluss, der Jiet, der diese Schlucht geschaffen hat.
Es ist eine Straße, die ich immer wieder genieße, soviel grandiose Natur gibt es hier auf engstem Raum. Auch wen es ’nur‘ ein Zubringer zum Transalpina ist, so steht sie auf jeden Fall auf meiner Empfehlungsliste.
In Petrosani angekommen fahre ich nich einen kurzen Schlenker zum Kreisverkehr mit dem Agrarflieger, bevor wir endgültig den Heimweg antreten. Wir sinnieren darüber, wie sehr uns auffällt, welchen Komfort eine Internetverbindung hat, um den Kontakt nach Hause zu halten. Seit unserer Ankunft in Rumänien kommen wir ohne aus, die Kommunikation zur Familie nach Hause erfolgt klassich über den kostenpflichtigen SMS-Dienst. Extra eine Datenkarte will ich mir aber dennoch nicht kaufen. Was uns auch interessieren würde ist das Wetter die nächsten Tage, denn eigentlich wollen wir ja ab morgen möglichst viel OffRoad fahren. Warum suchen wir nicht einfach ein offenes WLAN, frage ich. Gesgt getan. Die entsprechende App geöffnet und gescannt, finden wir auf der Bundesstraße nur die gesicherten Netze der großen Provider.
Als wir in Ohaba de Sub Piatra von der Hauptstraße abbiegen, stehen eine Menge Leute an der Straße. Bestimmt Hochwasser, meine ich, denn eine ähnliche Situation hatte ich schon einmal bei Caransebes erlebt. So ist es auch. Braun ist die Farbe des Wassers, dessen Pegel auf das Doppelte vom Freitag angeschwollen ist. Heftig rauschend nimmt er seine Bahn und tritt an manchen Stellen über das Ufer.
Wir setzen unsere Suche nach einem offenen WLAN fort und werden auch öfter fündig. Meist ist der Router wohl weit von der Straße entfernt, das Signal ist so schwach, dass man sich nicht stabil einwählen kann. Dann habe ich doch einen Connect, den Jörg auf seinem iPhone gar nicht sieht. Jede Menge Mails lassen mein Handy anhören wie ein Glockenspiel. Wir öffnen den Wetterbericht, der uns optimistisch bleiben lässt, bevor ich weiterfahre. Dann findet auch das Apfel-Telefon ein Netz, ich halte nochmal und auch bei Jörg trudelt viel neue Information ein. Wir beide nutzen die Gelegenheit für eine kurze Kommunikation nach Hause. Danach fahren wir die letzten Kilometer zur Pension. Auch hier ist der Bach kräftig angeschwollen, nur noch wenig und er tritt über die Ufer.
Es ist noch nicht ganz dunkel, als ich den Focus rückwärts in den Hof setze, der Regen hat fast aufgehört und so nutzen wir die Gelegenheit, die beiden Motorräder aufzuladen und zu verzurren.
Ein dichter Nebel bereitet sich um uns aus, wir gehen ins Haus und kopieren die Bilder und Videos auf das Notebook. Dabei reden wir ein wenig über die Technik beim Fotografieren, bevor sich jeder in sein Refugium zurückzieht.
4 Mai 2014
Sonntag, 04.05.2014 Transalpina anders als geplant
Schon vor dem Wecker werde ich wach und höre schon im Halbschlaf Regen auf das kleine Dachfenster meines Zimmers trommeln. Das war gestern früh auch schon so, trotzdem wurde es ein schöner Tag. Als ich durch das Fenster in den Himmel blicke, bin ich mir für heute nicht mehr ganz so sicher. Der Himmel ist ganz und gar grau.
Ich dusche und gehe in den Frühstücksraum. Jörg kommt wenig später. Während des Frühstücks beraten wir, wie wir den Tag angehen. Eine Stunde warten wir noch ab, beschließen wir. Der Regen lässt immer mal wieder nach, bevor ein neuer Schwall kommt. Wir wollen heute den Transalpina versuchen. Alleine die Anfahrt ist schon weit, so dass wir schlimmstenfalls schon durchnässt sind, bevor wir überhaupt in den Pass einfahren.
Was hälst Du davon, wenn wir den Pass mit dem Auto fahren schlage ich vor, Jörg ist spontan damit einverstanden. Während ich noch schnell Zähne putze, legt Jörg die Hecktasche seiner XT trocken, die in der Nacht komplett abgesoffen ist. Dann fahren wir los.
Wie bei unserer Ankunft fließt weder viel Wasser auf der Straße, wir halten kurz für einen Fotostop. Bald sind wir wieder unterwegs. Noch nicht in Hateg angekommen, fängt es wieder heftiger an zu regnen, bis Sebes folgt ein Guss dem Anderen. Wir bereuen es nicht, das Auto genommen zu haben, auch wenn wir beide sonst auch vor einer Tour im Regen keine Angst haben. Jörg hat sein Navi dabei. Während ich fahre, erkläre ich ihm, welche Funktionen ich bei meinem Navi für das Motorradfahren nutze und wie. Jörg freut sich darüber, findet sich doch manche Funktion, die das Navigieren um einige einfacher machen. Mir macht es Spaß, meine Erfahrung aus 20 Jahren GPS-gestützter Navigation weiterzugeben.
Wir erreichen Sebes und den Einstieg zum Transalpina. Der Regen hat im Moment stark nachgelassen und wir verschwenden einen kurzen Gedanken an die Motorräder zu Hause. Doch Petrus wird uns heute noch mehrmals klarmachen, dass die Entscheidung eindeutig die richtige war.
Ein wunderschöner Wasserfall läd zu einem Fotostop, die Straße führt durch eine Schlucht mit atemberaubenden Gesteinsformationen links und rechts. Weiter oben fahre wir über die Staumauer und folgen ein ganzes Stück dem Ufer des Sebes.
Ein rundes, rotes Schild mit weißem Balken zeigt von weitem, dass die Straße gesperrt ist. Da gerade ein Mann aus einem Haus kommt, frage ich nach, ob das wirklich so ist. Nein, die Straße ist fahrbar, bekomme ich zur Antwort und im gleichen Augenblick sind wir nahe genug bei dem Schild, unter dem eine weiße Tafel darüber informiert, dass der Publikumsverkehr freigegeben ist. Die Straße ist neu asphaltiert, etwas weiter oben passieren wir einen Bautrupp, der das Aufbringen der weißen Linien vorbereitet.
An der ‚Buchatariea Transalpina‘ angekommen, machen wir unsere Mittagspause. Von meiner letztjährigen Tour mit Elisabeth weiß ich, dass es hier sehr lecker schmeckt. Als ich die Tür öffne, durch die wir damals in den Gastraum kamen, blicke ich in die Küche. Hier wurde offenbar groß umgebaut. Die Köchin schickt uns um die Ecke, wo es einen großen Gastraum gibt. Ich entscheide mich für Pastrav la Gratar und einen Salata de Varza, Jörg nimmt Cordon Bleu mit Pommes und gemischtem Salat. Der Wirt kann nicht verstehen, dass ich keine Beilage möchte – er kennt halt meinen rumänischen Spitznamen nicht 😉 Dann bringt er mir wenigstes Brot, meint er.
Das Essen schmeckt uns beiden superlecker, draußen gibt es derweil einen Wolkenbruch. Das animiert zu einem Nachtisch, so bestelle ich zwei Portionen Papanasi. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Die Nachspeise braucht ein wenig, ist aber dafür wirklich frisch gemacht und schmeckt einzigartig. Bisher mit Abstand die leckerste Papanasi, die ich je gegessen habe. Allerdings bekommt jeder von uns drei von den Teigkringeln, jeder mit einem riesigen Klecks Smantana und Blaubeeren obendrauf. Weil ich keine Beilage zu meiner Forelle hatte, habe ich mit viel Mühe zwei geschafft, Jörg hat schon nach einer aufgegeben. Wir haben dem Wirt und auch der Köchin mehrfach gesagt, dass die wirklich superlecker sind, wir aber einfach so satt sind, dass wir sie notgedrungen übrig lassen müssen. Die Köchin fragt, woher ich komme und freut sich, dass ich ein Deutscher bin und nicht, wie sie annahm, aus Polen komme. Warum auch immer.
Dort, wo der schönste Teil des Transalpina beginnt, stehen zwei Betonabsperrungen und ein Schild, dass der Pass nach Ranca gesperrt ist. Die Sperren stehen aber so, dass man durchfahren kann, das fasse ich als Einladung auf. Auch mit dem Auto genießen wir die Fahrt um unzählige Kehren, aber jeder von uns stellt sich insgeheim vor, wie viel schöner es mit dem Motorrad wäre.
Wir sind schon auf über 2.000 Meter, als uns ein Auto entgegenkommt. Der junge Fahrer meint, es gäbe kein durchkommen, oben liegt noch Schnee. Ich antworte, dass wir es zur Kenntnis nehmen, aber trotzdem hochfahren und bedanke mich für die Info. Wenig später werden die Schneefelder neben der Straße immer größer und der Regen wird mehr und mehr zum Schneeregen. Fast am Kamm dieses Berges müssen wir aufgeben, ein Schneebrett von ca. 80m Breite und 40cm Höhe machen ein Durchkommen unmöglich. Wir inspizieren die Straße zu Fuß. Wäre das Stück Schnee nicht da, könnte man augenscheinlich weiterfahren, bis die Straße unserem Blick entschwindet. Mit den Motorrädern hätten wir das Schneefeld umfahren können, aber zweispurig braucht man da schon ein Fahrzeug mit ordentlich Bodenfreiheit.
Wir gehen zurück zum Auto, drehen und fahren die Strecke zurück, bis zum Abzweig nach Petrosani. Diese Straße bin ich ja im März hochgefahren, es gab einige Eisfelder und megatiefe Wasserlöcher, aber die Straße war befahrbar. Das ist sie auch heute, das Eis ist weg, dafür bekommen wir unzählige Schlaglöcher zu spüren, die das Eis freigegeben hat.
Egal, wir genießen trotzdem. Die schöne alte Holzcabana auf halbem Weg nach unten ist seit März noch ein Stück mehr zusammengebrochen, die Rinnsale von den Hängen sind zu Wasserfällen angeschwollen. Je weiter wir ins Tal kommen, umso enger rücken die Felswände der Schlucht heran, rechts begleitet uns ein rauschender Fluss, der Jiet, der diese Schlucht geschaffen hat.
Es ist eine Straße, die ich immer wieder genieße, soviel grandiose Natur gibt es hier auf engstem Raum. Auch wen es ’nur‘ ein Zubringer zum Transalpina ist, so steht sie auf jeden Fall auf meiner Empfehlungsliste.
In Petrosani angekommen fahre ich nich einen kurzen Schlenker zum Kreisverkehr mit dem Agrarflieger, bevor wir endgültig den Heimweg antreten. Wir sinnieren darüber, wie sehr uns auffällt, welchen Komfort eine Internetverbindung hat, um den Kontakt nach Hause zu halten. Seit unserer Ankunft in Rumänien kommen wir ohne aus, die Kommunikation zur Familie nach Hause erfolgt klassich über den kostenpflichtigen SMS-Dienst. Extra eine Datenkarte will ich mir aber dennoch nicht kaufen. Was uns auch interessieren würde ist das Wetter die nächsten Tage, denn eigentlich wollen wir ja ab morgen möglichst viel OffRoad fahren. Warum suchen wir nicht einfach ein offenes WLAN, frage ich. Gesgt getan. Die entsprechende App geöffnet und gescannt, finden wir auf der Bundesstraße nur die gesicherten Netze der großen Provider.
Als wir in Ohaba de Sub Piatra von der Hauptstraße abbiegen, stehen eine Menge Leute an der Straße. Bestimmt Hochwasser, meine ich, denn eine ähnliche Situation hatte ich schon einmal bei Caransebes erlebt. So ist es auch. Braun ist die Farbe des Wassers, dessen Pegel auf das Doppelte vom Freitag angeschwollen ist. Heftig rauschend nimmt er seine Bahn und tritt an manchen Stellen über das Ufer.
Wir setzen unsere Suche nach einem offenen WLAN fort und werden auch öfter fündig. Meist ist der Router wohl weit von der Straße entfernt, das Signal ist so schwach, dass man sich nicht stabil einwählen kann. Dann habe ich doch einen Connect, den Jörg auf seinem iPhone gar nicht sieht. Jede Menge Mails lassen mein Handy anhören wie ein Glockenspiel. Wir öffnen den Wetterbericht, der uns optimistisch bleiben lässt, bevor ich weiterfahre. Dann findet auch das Apfel-Telefon ein Netz, ich halte nochmal und auch bei Jörg trudelt viel neue Information ein. Wir beide nutzen die Gelegenheit für eine kurze Kommunikation nach Hause. Danach fahren wir die letzten Kilometer zur Pension. Auch hier ist der Bach kräftig angeschwollen, nur noch wenig und er tritt über die Ufer.
Es ist noch nicht ganz dunkel, als ich den Focus rückwärts in den Hof setze, der Regen hat fast aufgehört und so nutzen wir die Gelegenheit, die beiden Motorräder aufzuladen und zu verzurren.
Ein dichter Nebel bereitet sich um uns aus, wir gehen ins Haus und kopieren die Bilder und Videos auf das Notebook. Dabei reden wir ein wenig über die Technik beim Fotografieren, bevor sich jeder in sein Refugium zurückzieht.