Auch heute weckt mich mein Handy um 6:30 MESZ. Ich schau gleich in den Trockenraum nach meinen Sachen. Der Raum funktioniert wirklich super. Während mein Helm im Zimmer noch immer nass ist, sind die Sachen richtig trocken. Ich hole den Helm und meinen Tankrucksack und stelle sie jeweils unter eins der Rohre des Stiefeltrockners.
Nach dem Frühstück schiebt Peter seine TT zum Waschplatz und befreit sie erst mal vom groben Schmutz. Dann beginnen wir zusammen, nach der Ursache des Ausfalls zu suchen.
Nachdem Sitzbank und Tank entfernt sind, schraube ich den Ventildeckel ab – ich hab da so einen Verdacht. Dieser bestätigt sich dann leider auch: Die Steuerkette ist gerissen. Von einem der beiden Nockenwellenritzel fehlt eine Schraube, die andere ist locker und so hat das Ritzel gut 3mm axiales Spiel.
Obwohl wir die TT wohl nicht zum Laufen bekommen werden, lassen wir das Öl ab und öffnen den Kupplungsdeckel. Die Steuerkette ist unten verklemmt und lässt sich erst nach Entfernen der Steuerkettengleitschiene herausnehmen.
Mit einer Taschenlampe und einem Stück Benzinschlauch fummeln wir im Motorgehäuse herum und befördern alle Teile, die lose da liegen, durch das Loch der Ölablassschraube nach draußen. Das sind ein paar kleine Magnesium-Splitter, viel Kunststoffabrieb von der Gleitschiene und ein paar Teile der Steuerkette. Auch ein Stück Kabelbinder hat den Weg in das Innere der TT gefunden. Die fehlende Schraube finden wir aber nicht.
Offen bleibt die Frage, ob diese vergessen wurde, oder ob sie sich tatsächlich noch im Motorgehäuse befindet. Das kann frühestens nach Entfernen des Kupplungskorbes und des Primärritzels überprüft werden. Da wir weder das passende Werkzeug dabei haben noch dadurch die Reparatur beschleunigen können, verzichten wir darauf, dies zu prüfen. Für die Montage der neuen Steuerkette müssen die Teile sowieso ab.
Mittlerweile ist es 14 Uhr geworden. Während Peter versuchen wird, den ERM-Schrauber zu erreichen, um evtl. die benötigten Teile zu bekommen, entschließen wir uns, noch eine Tour zu fahren.
Ich schlage vor, zum stillgelegten Tunnel des Orient-Express zu fahren, der nun der Bevölkerung als Abkürzung durch einen Berg dient.
Dorthin benutzen wir die Forststraße von Brebu Nou nach Teregova. Anfang und Ende sind ganz gut zu fahren, mittendrin gibt es einen sehr anspruchsvollen Bereich, den die Holztransporter übel zugerichtet haben.
Zum ersten Mal in diesem Jahr haben wir Sonnenschein beim Fahren. Das aber nur, bis wir Teregova erreicht haben. Kurz vor dem Ortseingang erwischt uns ein Regenschauer, wir stellen die Motorräder unter einen Baum und finden Unterschlupf in einer Hofeinfahrt.
Als der Regen nachlässt, machen wir uns auf nach Luncavita, von wo man den Tunnel erreichen soll. Vorher schieben wir das Mopped von Christian an. Der Kickstarter, der gestern kaputt gegangen ist, wird voraussichtlich erst heute geschweißt. So sind die beiden Yamahas auf Kickstarter-Sharing angewiesen. Bedeutet: Einer kickt sein Motorrad an, dann wird der Kickstarter an das andere Mopped geschraubt, damit auch der starten kann. Beim nächsten Stopp geht’s dann umgekehrt. Wir haben Glück und die TT springt an, so dass wir einmal weniger wechseln müssen.
Auf der Straße nach Luncavita nähern wir uns erst dem Tunnel, um ihn dann aber im annähernd gleichen Abstand zu umfahren, bis wir Luncavita erreichen. Deshalb fragen wir die Dorfjugend nach dem Tunnel, die zeigen in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Wir wenden und fahren ein ganzes Stück zurück, bevor wir einen Matschweg finden, der in die rangestrebte Richtung führt. Nach einer kurzen Beratung entscheiden wir uns dafür, den Weg zu probieren. So fahr ich los, die Christian und Urs folgen mir.
Der Weg ist von immer größer werdenden Wasserflächen durchsetzt, bis wir ein extrem seifiges Stück erreichen, wo sich meine DR gleich eingräbt und nur durch Absteigen und schieben aus der klebrigen Masse befreien lässt. Da der Weg eher noch schlimmer zu werden scheint, biegen wir in einen Seitenweg ein, der erst bergauf, dann wieder hangabwärts führt.
Der Weg führt in eine Richtung, die sich deutlich vom angedachten Ziel entfernt. Ich entschließe michdeshalb, umzudrehen und zurück nach Teregova zu fahren, von dort auf die E70 und da von der Tankstelle aus den beschrieben Weg zu suchen.
Das gelingt auch auf Anhieb, bis wir eine Gabelung erreichen. Das GPS zeigt nach schräg links, so nehmen wir auch den linken Weg und sehen tatsächlich kurze Zeit später den Tunnel.
Allerdings stehen wir auf der falschen Seite. Der Tunnel wurde durch einen neuen ersetzt, der gleich daneben durch den Berg getrieben wurde, wir befinden uns auf einer kleinen Wiese ca. 5m oberhalb der Gleise.
Ein markantes Singen kündigt einen durch den Tunnel kommenden Zug an. Es ist aber nicht der Orient-Express, sondern eine Regionalbahn mit uralten Waggons, die nur spärlich besetzt sind.
Als wir gerade mal wieder den Kickstarter wechseln wollen, beginnt es heftig zu regnen. Wir suchen notdürftig Schutz unter dem Blätterdach der Büsche am Wiesenrand. Das verhindert jedoch nicht, dass wir ordentlich nass werden.
Als es nachlässt, findet der Kickstarter-Tausch statt, wir fahren zurück zur Gabelung und folgen dem anderen Weg. Nach einer Rechtskurve kommt eine sehr niedrige Bahnunterführung, dann schwenkt der Weg nach links. Ca. 800m weiter steht linker Hand ein altes Bahnhofsgebäude, gleich danach gibt es eine Wegkreuzung, wo wir vermutlich angekommen wären, wenn der Schlammweg von vorhin befahrbar gewesen wäre.
Ein paar Meter weiter führt ein Abzweig nach links zu den Gleisen. Wir bewegen uns parallel dazu auf den alten Tunnel zu.
Dieser ist mit Backsteinen gemauert, ca. 1.200m lang und stockfinster. Das Ende ist vom Eingang aus nicht auszumachen. Teilweise ist die oberste Schicht der Backsteine von der Decke und den Wänden gefallen und liegt am Boden verstreut. Als wir in den Tunnel einfahren, ist deutlich der Geruch der Kohle von Dampfloks wahrzunehmen. Da wo die Decke noch vollständig ist, sind die Backsteine schwarz vom Ruß.
Knapp 50m nach dem Eingang ist der Tunnel mit Wasser geflutet, knietief an den meisten Stellen. Normalerweise kein Problem, hier aber mit besonderer Vorsicht anzugehen, weil man ja nicht sehen kann, wie tief das Wasser ist. Es ist stockfinster, das Licht der Motorradscheinwerfer wird von den rußgeschwärzten Wändern geschluckt, weshalb die heruntergefallenen Backsteine im Wasser nicht auszumachen sind.
Wir kommen sturzfrei durch, drehen am anderen Ende und fahren wieder zurück. Während der Scheinwerfer nur wenig Orientierung zulässt, teilen die Vorderräder das Wasser und lassen es fast Lenkerhoch spritzen.
Noch einen kurzen Schlenker zum Bahnhof, das Gebäude ist wohl stillgelegt. Zwei Gruppen Plastiksitze und ein provisorischer Bahnsteig lassen jedoch darauf schließen, dass auch heute noch Züge hier anhalten.
Zurück an der Tankstelle verwerfen wir den Plan, etwas trinken zu gehen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und machen uns über die E70 auf den Heimweg.
Wie immer sind einige Baustellen auf der Strecke. Scheinbar wird jedes Jahr der Fahrbahnbelag um 5cm frischen Asphalt aufgestockt und nach und nach die Brücken saniert. Während wir uns an die Lichtzeichen halten, ignoriert ein Autofahrer seine rote Ampel und kommt uns auf der einspurigen Strecke entgegen. Für uns kein Problem, wir weichen in die Baustelle aus, die hier aus einem Stück neu asphaltierter Straße besteht. Eine Gruppe Männer befördert am Straßenrand einen sichtlich betrunkenen Kollegen nach Hause. Ein Stückchen weiter führt jemand seine Kuh heim in den Stall, die dabei 5m vorausläuft und seelenruhig die E70 überquert, während die Lkws an ihr vorbei donnern.
Bei Slatina Timis tanken wir voll, biegen dann von der E70 ab auf die Schlaglochstrecke nach Brebu Nou. Auf der Brücke treffen wir auf einen Viehtrieb. Unzählige Ziegen und Kühe traben gerade von der Weide nach Hause und werden dort von ihren Besitzern empfangen, die ihre Tiere in den heimischen Hof ableiten.
Wir fahren langsam zwischendurch, machen uns dann an die Auffahrt nach Brebu Nou, als es mal wieder zu regnen beginnt, während vor uns noch die Sonne scheint. Im gemäßigten Tempo diesmal ,nehmen die Abkürzung in den Ort, müssen aber dann doch noch eine Dorfrundfahrt machen. ‚Unsere‘ Straße wird gerade aufgebaggert, Kanalisationsarbeiten.
Die triefend nassen Klamotten ziehen wir gleich im Trockenraum aus, die DR bekommt einen Schluck Öl , wir eine heiße Dusche und ein opulentes Abendessen.
Wir diskutieren noch ein wenig über Sinn und Unsinn deutscher Gesetze, über die Umsetzung ähnlicher Dinge hier in Rumänien oder in den USA, bevor sich jeder in die Nachtruhe empfiehlt.
28 Jun 2010
Montag, 28.06.2010 Querfeldein zum Orient-Express
Auch heute weckt mich mein Handy um 6:30 MESZ. Ich schau gleich in den Trockenraum nach meinen Sachen. Der Raum funktioniert wirklich super. Während mein Helm im Zimmer noch immer nass ist, sind die Sachen richtig trocken. Ich hole den Helm und meinen Tankrucksack und stelle sie jeweils unter eins der Rohre des Stiefeltrockners.
Nach dem Frühstück schiebt Peter seine TT zum Waschplatz und befreit sie erst mal vom groben Schmutz. Dann beginnen wir zusammen, nach der Ursache des Ausfalls zu suchen.
Nachdem Sitzbank und Tank entfernt sind, schraube ich den Ventildeckel ab – ich hab da so einen Verdacht. Dieser bestätigt sich dann leider auch: Die Steuerkette ist gerissen. Von einem der beiden Nockenwellenritzel fehlt eine Schraube, die andere ist locker und so hat das Ritzel gut 3mm axiales Spiel.
Obwohl wir die TT wohl nicht zum Laufen bekommen werden, lassen wir das Öl ab und öffnen den Kupplungsdeckel. Die Steuerkette ist unten verklemmt und lässt sich erst nach Entfernen der Steuerkettengleitschiene herausnehmen.
Mit einer Taschenlampe und einem Stück Benzinschlauch fummeln wir im Motorgehäuse herum und befördern alle Teile, die lose da liegen, durch das Loch der Ölablassschraube nach draußen. Das sind ein paar kleine Magnesium-Splitter, viel Kunststoffabrieb von der Gleitschiene und ein paar Teile der Steuerkette. Auch ein Stück Kabelbinder hat den Weg in das Innere der TT gefunden. Die fehlende Schraube finden wir aber nicht.
Offen bleibt die Frage, ob diese vergessen wurde, oder ob sie sich tatsächlich noch im Motorgehäuse befindet. Das kann frühestens nach Entfernen des Kupplungskorbes und des Primärritzels überprüft werden. Da wir weder das passende Werkzeug dabei haben noch dadurch die Reparatur beschleunigen können, verzichten wir darauf, dies zu prüfen. Für die Montage der neuen Steuerkette müssen die Teile sowieso ab.
Mittlerweile ist es 14 Uhr geworden. Während Peter versuchen wird, den ERM-Schrauber zu erreichen, um evtl. die benötigten Teile zu bekommen, entschließen wir uns, noch eine Tour zu fahren.
Ich schlage vor, zum stillgelegten Tunnel des Orient-Express zu fahren, der nun der Bevölkerung als Abkürzung durch einen Berg dient.
Dorthin benutzen wir die Forststraße von Brebu Nou nach Teregova. Anfang und Ende sind ganz gut zu fahren, mittendrin gibt es einen sehr anspruchsvollen Bereich, den die Holztransporter übel zugerichtet haben.
Zum ersten Mal in diesem Jahr haben wir Sonnenschein beim Fahren. Das aber nur, bis wir Teregova erreicht haben. Kurz vor dem Ortseingang erwischt uns ein Regenschauer, wir stellen die Motorräder unter einen Baum und finden Unterschlupf in einer Hofeinfahrt.
Als der Regen nachlässt, machen wir uns auf nach Luncavita, von wo man den Tunnel erreichen soll. Vorher schieben wir das Mopped von Christian an. Der Kickstarter, der gestern kaputt gegangen ist, wird voraussichtlich erst heute geschweißt. So sind die beiden Yamahas auf Kickstarter-Sharing angewiesen. Bedeutet: Einer kickt sein Motorrad an, dann wird der Kickstarter an das andere Mopped geschraubt, damit auch der starten kann. Beim nächsten Stopp geht’s dann umgekehrt. Wir haben Glück und die TT springt an, so dass wir einmal weniger wechseln müssen.
Auf der Straße nach Luncavita nähern wir uns erst dem Tunnel, um ihn dann aber im annähernd gleichen Abstand zu umfahren, bis wir Luncavita erreichen. Deshalb fragen wir die Dorfjugend nach dem Tunnel, die zeigen in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Wir wenden und fahren ein ganzes Stück zurück, bevor wir einen Matschweg finden, der in die rangestrebte Richtung führt. Nach einer kurzen Beratung entscheiden wir uns dafür, den Weg zu probieren. So fahr ich los, die Christian und Urs folgen mir.
Der Weg ist von immer größer werdenden Wasserflächen durchsetzt, bis wir ein extrem seifiges Stück erreichen, wo sich meine DR gleich eingräbt und nur durch Absteigen und schieben aus der klebrigen Masse befreien lässt. Da der Weg eher noch schlimmer zu werden scheint, biegen wir in einen Seitenweg ein, der erst bergauf, dann wieder hangabwärts führt.
Der Weg führt in eine Richtung, die sich deutlich vom angedachten Ziel entfernt. Ich entschließe michdeshalb, umzudrehen und zurück nach Teregova zu fahren, von dort auf die E70 und da von der Tankstelle aus den beschrieben Weg zu suchen.
Das gelingt auch auf Anhieb, bis wir eine Gabelung erreichen. Das GPS zeigt nach schräg links, so nehmen wir auch den linken Weg und sehen tatsächlich kurze Zeit später den Tunnel.
Allerdings stehen wir auf der falschen Seite. Der Tunnel wurde durch einen neuen ersetzt, der gleich daneben durch den Berg getrieben wurde, wir befinden uns auf einer kleinen Wiese ca. 5m oberhalb der Gleise.
Ein markantes Singen kündigt einen durch den Tunnel kommenden Zug an. Es ist aber nicht der Orient-Express, sondern eine Regionalbahn mit uralten Waggons, die nur spärlich besetzt sind.
Als wir gerade mal wieder den Kickstarter wechseln wollen, beginnt es heftig zu regnen. Wir suchen notdürftig Schutz unter dem Blätterdach der Büsche am Wiesenrand. Das verhindert jedoch nicht, dass wir ordentlich nass werden.
Als es nachlässt, findet der Kickstarter-Tausch statt, wir fahren zurück zur Gabelung und folgen dem anderen Weg. Nach einer Rechtskurve kommt eine sehr niedrige Bahnunterführung, dann schwenkt der Weg nach links. Ca. 800m weiter steht linker Hand ein altes Bahnhofsgebäude, gleich danach gibt es eine Wegkreuzung, wo wir vermutlich angekommen wären, wenn der Schlammweg von vorhin befahrbar gewesen wäre.
Ein paar Meter weiter führt ein Abzweig nach links zu den Gleisen. Wir bewegen uns parallel dazu auf den alten Tunnel zu.
Dieser ist mit Backsteinen gemauert, ca. 1.200m lang und stockfinster. Das Ende ist vom Eingang aus nicht auszumachen. Teilweise ist die oberste Schicht der Backsteine von der Decke und den Wänden gefallen und liegt am Boden verstreut. Als wir in den Tunnel einfahren, ist deutlich der Geruch der Kohle von Dampfloks wahrzunehmen. Da wo die Decke noch vollständig ist, sind die Backsteine schwarz vom Ruß.
Knapp 50m nach dem Eingang ist der Tunnel mit Wasser geflutet, knietief an den meisten Stellen. Normalerweise kein Problem, hier aber mit besonderer Vorsicht anzugehen, weil man ja nicht sehen kann, wie tief das Wasser ist. Es ist stockfinster, das Licht der Motorradscheinwerfer wird von den rußgeschwärzten Wändern geschluckt, weshalb die heruntergefallenen Backsteine im Wasser nicht auszumachen sind.
Wir kommen sturzfrei durch, drehen am anderen Ende und fahren wieder zurück. Während der Scheinwerfer nur wenig Orientierung zulässt, teilen die Vorderräder das Wasser und lassen es fast Lenkerhoch spritzen.
Noch einen kurzen Schlenker zum Bahnhof, das Gebäude ist wohl stillgelegt. Zwei Gruppen Plastiksitze und ein provisorischer Bahnsteig lassen jedoch darauf schließen, dass auch heute noch Züge hier anhalten.
Zurück an der Tankstelle verwerfen wir den Plan, etwas trinken zu gehen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und machen uns über die E70 auf den Heimweg.
Wie immer sind einige Baustellen auf der Strecke. Scheinbar wird jedes Jahr der Fahrbahnbelag um 5cm frischen Asphalt aufgestockt und nach und nach die Brücken saniert. Während wir uns an die Lichtzeichen halten, ignoriert ein Autofahrer seine rote Ampel und kommt uns auf der einspurigen Strecke entgegen. Für uns kein Problem, wir weichen in die Baustelle aus, die hier aus einem Stück neu asphaltierter Straße besteht. Eine Gruppe Männer befördert am Straßenrand einen sichtlich betrunkenen Kollegen nach Hause. Ein Stückchen weiter führt jemand seine Kuh heim in den Stall, die dabei 5m vorausläuft und seelenruhig die E70 überquert, während die Lkws an ihr vorbei donnern.
Bei Slatina Timis tanken wir voll, biegen dann von der E70 ab auf die Schlaglochstrecke nach Brebu Nou. Auf der Brücke treffen wir auf einen Viehtrieb. Unzählige Ziegen und Kühe traben gerade von der Weide nach Hause und werden dort von ihren Besitzern empfangen, die ihre Tiere in den heimischen Hof ableiten.
Wir fahren langsam zwischendurch, machen uns dann an die Auffahrt nach Brebu Nou, als es mal wieder zu regnen beginnt, während vor uns noch die Sonne scheint. Im gemäßigten Tempo diesmal ,nehmen die Abkürzung in den Ort, müssen aber dann doch noch eine Dorfrundfahrt machen. ‚Unsere‘ Straße wird gerade aufgebaggert, Kanalisationsarbeiten.
Die triefend nassen Klamotten ziehen wir gleich im Trockenraum aus, die DR bekommt einen Schluck Öl , wir eine heiße Dusche und ein opulentes Abendessen.
Wir diskutieren noch ein wenig über Sinn und Unsinn deutscher Gesetze, über die Umsetzung ähnlicher Dinge hier in Rumänien oder in den USA, bevor sich jeder in die Nachtruhe empfiehlt.