Nun sind wir ja schon langsam im Endspurt, der Libero soll uns bei der Baltic Rallye um die Ostsee bringen. Während meines Motorradurlaubes in Rumänien bekomme ich eine Info von Elisabeth, dass sie mit dem Libero und der Nachbarin im Kino war und der Kühler gekocht hätte, als sie dort angekommen waren. Die Temperaturanzeige wäre dabei jedoch normal geblieben.
Was mir in Rumänien Kopfzerbrechen gemacht hat, ließ sich nach der Rückkehr relativ einfach diagnostizieren: Die Gummidichtung am Kühlerdeckel hinten war porös geworden und hatte einen Riss bekommen. Dadurch konnte der notwendige Überdruck nicht aufgebaut werden, weshalb das Wasser zu kochen begann. Ein neuer Deckel muss her.
Gleichzeitig gab es aber noch ein anderes Problem: Der Libero fuhr die beiden zwar brav nach Hause, verweigerte anschießend jedoch das Anspringen. Nachdem der Motor vorher schon unrund lief, dachte ich mir, es könne nicht schaden, den Vergaser mal herauszunehmen und ins Unltraschallbad zu legen.
Gesagt, getan. War gar nicht so einfach, das Ding herauszubekommen, ich füchte schon den Wiedereinbau. Ich habe ihn, so weit es ging zerlegt und ins Ultraschallbad gesteckt. Zwei Stunden später schauten die Teile bei weitem neuer aus als nich dem Ausbau aus dem Auto. Aber Murphy muss ja immer recht haben: Wenn etwas kaputt gehen kann, dann tut es das auch. In diesem Fall die Vergaserdeckeldichtung. Mir schwant schon, dass es die vermutlich nicht mehr gibt, weshalb ich Elisabeth bitte, beim Zubehörhändler einen Bogen Dichtungspapier zu holen.
Elisabeth fährt auch beim Subaru-Händler vorbei. Vergaserdichtung – Fehlanzeige. Den Kühlerdeckel gibt es noch – wir können ihn morgen abholen, meint die nette Dame an der Kundenannahme. Ich schabe die Teile der alten Dichtung vorsichtig ab, Elisabeth klebt sie mit Tesa zusammen, so dass wir ein Muster für die selber zu fertigenden Dichtungen haben. Weil das Papier so dünn ist, will ich zwei Lagen davon verwenden, um auf die Dicke der alten Dichtung zu kommen. Das Ausschneiden übernimmt ebenfalls Elisabeth.
Am Donnerstag holt Elisabeth den Deckel ab – es ist leider ein falscher, nämlich der vom Ausgleichsbehälter. Zusammen finden sie den richtigen, der ist auch lieferbar – also nochmal eine Bestellung auslösen. Ich baue am Abend den Vergaser wieder zusammen und diesen wieder in den Libero ein.
Am Freitag fährt Elisabeth zum Händler, der Deckel ist leider nicht da. Die nette Dame meint aber, wenn er am Samstag kommt, dann gibt sie uns Bescheid, wir müssten ihn halt dann gleich holen. Samstags haben sie zwar normalerweise zu, aber es ist Autoschau in Fürstenfeldbruck.
Nach der Arbeit will ich wissen, ob meine Vergaserwellness erfolgreich war. Der Libero springt noch immer nicht an. Er bekommt Sprit, die Zündkerzen funken und auch der Zündzeitpunkt stimmt. Kann nur sein, dass er zu viel Sprit bekommt, überlege ich. Ich nehme die Zündkerzen raus, die sind tatsächlich nass. Wenn ich eh schon dabei bin, schraube ich gleich neue Kerzen rein, die Elisabeth zusammen mit dem Dichtungspapier besorgt hat. Ich kann keinen Fehler feststellen, das Auto will trotzdem nicht.
Dann halte ich mit den Fingern die Drosselklappe ganz offen und bitte Elisabeth, den Motor zu starten. Sofort springt er an und schnurrt wie ein Kätzchen. Auch als ich die Drosselklappe loslasse, läuft er problemlos weiter. Nach ein paar Minuten machen wir den Motor aus und starten ihn erneut. Springt problemlos an. Ich baue den Luftfilter, die Gummischläuche etc. dran – auch danach startet er problemlos.
Der Subaruhändler hat uns eine Dichtung für den Kühlerdeckel gegeben, die ist aber meiner Meinung nach zu klein. Wir testen es trotzdem. Wir fahren ein paar Kilometer und achten dabei auf die Temperatur. Die bleibt im optimalen Bereich. Als wir dann anhalten, kocht das Wasser wieder und wird über die Überdrucköffnung herausgedrückt. Meine Vermutung bestätigt sich, die Dichtung ist zu klein.
Deshalb fahren wir wieder nach Hause und stellen das Auto ab. Der Motor läuft prima.
Samstag morgen schraube ich die Vergaserverkleidung dran, wir bekommen tatsächlich einen Anruf von Subaru, dass der Deckel gekommen ist. Elisabeth fährt sofort los und holt ihn. Wir füllen das Kühlwasser auf, machen den neuen Deckel drauf und fahren die gleiche Strecke wie gestern. An der gleichen Stelle halten wir an, kein kochendes Wasser – Halleluja! Was so eine kleine Dichtung doch für eine riesen Wirkung haben kann.
Ich fahre zu einem Waschplatz, weil ich den Motor säubern möchte, weil ich den Deckel eh gerade herunten habe. Elisabeth hat Bedenken, dass er dann nicht mehr anspringt. Ich meine, das Risiko sollten wir eingehen. Nachdem ich den Motorraum mit dem Dampfstrahler behandelt habe, springt er tatsächlich nicht mehr an. Ich öffne die Verteilerkappe – hier ist etwas Wasser eingedrungen. Nachdem ich diese mit einem Lappen trockengewischt habe, startet der Motor wieder problemlos. Wir prüfen noch den Reifendruck, dann fahren wir heimwärts.
Unterwegs bleibe ich bei einem Parkplatz stehen – ich möchte prüfen, ob der Thermoschalter vom Kühlerlüfter funktioniert. Während Elisabeth im Auto die Temperaturanzeige im Auge hat, schaue ich von vorn durch den Kühler. Gerade in dem Moment, als der Lüfter losläuft, spritzt ein hauchdünner Strahl aus einer Lamelle des Kühlers. Dass der Kühler marode ist, wusste ich ja schon. Nun, wo das System dank des neuen Kühlerdeckels wieder Druck aufbaut, hält der marode Kühler diesem nicht mehr stand.
Ein winziges Loch sollte zu löten sein, denke ich und fahre mit Elisabeth raus zu meiner Werkstatt. Dort schrauben wir gemeinsam die Stoßstange ab und ich lege das Loch vorsichtig frei. Sofort, als ich mit dem Schraubenzieher an die Lamelle komme, spritzt es daneben aus einem zweiten Loch. Als ich mit Schleifvließ die Lamelle gesäubert habe, sehe ich, dass es vorne einen kleinen Riss über einen längeren Bereich der Lamelle gibt. Das wird nichts mit Löten, denke ich mir. Ich zwicke den Bereich heraus, knicke und falte die Lamelle ein paarmal um und verlöte sie dann.
Die eine Seite bekomme ich so dicht, der oberen Rest der Lamelle tropft weiter. Hier komme ich im eingebauten Zustand aber nicht richtig hin.
Ideal wäre ein neuer Kühler, aber auch dafür muss der Alte raus. Für dieses Auto gibt es den nicht mehr neu, evtl. kann man anhand der Maße einen ähnlichen Kühler finden. Ich nehme auch gleich das eine Kühlwasserrohr heraus, dass ich damals, als ich den Libero zum ersten Mal hergerichtet habe, notdürftig geschweißt habe. Dieses soll durch ein Kupferrohr ersetzt werden, auch wenn es bisher dicht gehalten hat. Das Kühlsystem des Libero ist recht komplex und ich möchte lieber nicht riskieren, dass mein Provisorium von damals während der Rallye kaputt geht.
17 Mai 2014
Libero: Kleine Ursache, große Wirkung
Nun sind wir ja schon langsam im Endspurt, der Libero soll uns bei der Baltic Rallye um die Ostsee bringen. Während meines Motorradurlaubes in Rumänien bekomme ich eine Info von Elisabeth, dass sie mit dem Libero und der Nachbarin im Kino war und der Kühler gekocht hätte, als sie dort angekommen waren. Die Temperaturanzeige wäre dabei jedoch normal geblieben.
Was mir in Rumänien Kopfzerbrechen gemacht hat, ließ sich nach der Rückkehr relativ einfach diagnostizieren: Die Gummidichtung am Kühlerdeckel hinten war porös geworden und hatte einen Riss bekommen. Dadurch konnte der notwendige Überdruck nicht aufgebaut werden, weshalb das Wasser zu kochen begann. Ein neuer Deckel muss her.
Gleichzeitig gab es aber noch ein anderes Problem: Der Libero fuhr die beiden zwar brav nach Hause, verweigerte anschießend jedoch das Anspringen. Nachdem der Motor vorher schon unrund lief, dachte ich mir, es könne nicht schaden, den Vergaser mal herauszunehmen und ins Unltraschallbad zu legen.
Gesagt, getan. War gar nicht so einfach, das Ding herauszubekommen, ich füchte schon den Wiedereinbau. Ich habe ihn, so weit es ging zerlegt und ins Ultraschallbad gesteckt. Zwei Stunden später schauten die Teile bei weitem neuer aus als nich dem Ausbau aus dem Auto. Aber Murphy muss ja immer recht haben: Wenn etwas kaputt gehen kann, dann tut es das auch. In diesem Fall die Vergaserdeckeldichtung. Mir schwant schon, dass es die vermutlich nicht mehr gibt, weshalb ich Elisabeth bitte, beim Zubehörhändler einen Bogen Dichtungspapier zu holen.
Elisabeth fährt auch beim Subaru-Händler vorbei. Vergaserdichtung – Fehlanzeige. Den Kühlerdeckel gibt es noch – wir können ihn morgen abholen, meint die nette Dame an der Kundenannahme. Ich schabe die Teile der alten Dichtung vorsichtig ab, Elisabeth klebt sie mit Tesa zusammen, so dass wir ein Muster für die selber zu fertigenden Dichtungen haben. Weil das Papier so dünn ist, will ich zwei Lagen davon verwenden, um auf die Dicke der alten Dichtung zu kommen. Das Ausschneiden übernimmt ebenfalls Elisabeth.
Am Donnerstag holt Elisabeth den Deckel ab – es ist leider ein falscher, nämlich der vom Ausgleichsbehälter. Zusammen finden sie den richtigen, der ist auch lieferbar – also nochmal eine Bestellung auslösen. Ich baue am Abend den Vergaser wieder zusammen und diesen wieder in den Libero ein.
Am Freitag fährt Elisabeth zum Händler, der Deckel ist leider nicht da. Die nette Dame meint aber, wenn er am Samstag kommt, dann gibt sie uns Bescheid, wir müssten ihn halt dann gleich holen. Samstags haben sie zwar normalerweise zu, aber es ist Autoschau in Fürstenfeldbruck.
Nach der Arbeit will ich wissen, ob meine Vergaserwellness erfolgreich war. Der Libero springt noch immer nicht an. Er bekommt Sprit, die Zündkerzen funken und auch der Zündzeitpunkt stimmt. Kann nur sein, dass er zu viel Sprit bekommt, überlege ich. Ich nehme die Zündkerzen raus, die sind tatsächlich nass. Wenn ich eh schon dabei bin, schraube ich gleich neue Kerzen rein, die Elisabeth zusammen mit dem Dichtungspapier besorgt hat. Ich kann keinen Fehler feststellen, das Auto will trotzdem nicht.
Dann halte ich mit den Fingern die Drosselklappe ganz offen und bitte Elisabeth, den Motor zu starten. Sofort springt er an und schnurrt wie ein Kätzchen. Auch als ich die Drosselklappe loslasse, läuft er problemlos weiter. Nach ein paar Minuten machen wir den Motor aus und starten ihn erneut. Springt problemlos an. Ich baue den Luftfilter, die Gummischläuche etc. dran – auch danach startet er problemlos.
Der Subaruhändler hat uns eine Dichtung für den Kühlerdeckel gegeben, die ist aber meiner Meinung nach zu klein. Wir testen es trotzdem. Wir fahren ein paar Kilometer und achten dabei auf die Temperatur. Die bleibt im optimalen Bereich. Als wir dann anhalten, kocht das Wasser wieder und wird über die Überdrucköffnung herausgedrückt. Meine Vermutung bestätigt sich, die Dichtung ist zu klein.
Deshalb fahren wir wieder nach Hause und stellen das Auto ab. Der Motor läuft prima.
Samstag morgen schraube ich die Vergaserverkleidung dran, wir bekommen tatsächlich einen Anruf von Subaru, dass der Deckel gekommen ist. Elisabeth fährt sofort los und holt ihn. Wir füllen das Kühlwasser auf, machen den neuen Deckel drauf und fahren die gleiche Strecke wie gestern. An der gleichen Stelle halten wir an, kein kochendes Wasser – Halleluja! Was so eine kleine Dichtung doch für eine riesen Wirkung haben kann.
Ich fahre zu einem Waschplatz, weil ich den Motor säubern möchte, weil ich den Deckel eh gerade herunten habe. Elisabeth hat Bedenken, dass er dann nicht mehr anspringt. Ich meine, das Risiko sollten wir eingehen. Nachdem ich den Motorraum mit dem Dampfstrahler behandelt habe, springt er tatsächlich nicht mehr an. Ich öffne die Verteilerkappe – hier ist etwas Wasser eingedrungen. Nachdem ich diese mit einem Lappen trockengewischt habe, startet der Motor wieder problemlos. Wir prüfen noch den Reifendruck, dann fahren wir heimwärts.
Unterwegs bleibe ich bei einem Parkplatz stehen – ich möchte prüfen, ob der Thermoschalter vom Kühlerlüfter funktioniert. Während Elisabeth im Auto die Temperaturanzeige im Auge hat, schaue ich von vorn durch den Kühler. Gerade in dem Moment, als der Lüfter losläuft, spritzt ein hauchdünner Strahl aus einer Lamelle des Kühlers. Dass der Kühler marode ist, wusste ich ja schon. Nun, wo das System dank des neuen Kühlerdeckels wieder Druck aufbaut, hält der marode Kühler diesem nicht mehr stand.
Ein winziges Loch sollte zu löten sein, denke ich und fahre mit Elisabeth raus zu meiner Werkstatt. Dort schrauben wir gemeinsam die Stoßstange ab und ich lege das Loch vorsichtig frei. Sofort, als ich mit dem Schraubenzieher an die Lamelle komme, spritzt es daneben aus einem zweiten Loch. Als ich mit Schleifvließ die Lamelle gesäubert habe, sehe ich, dass es vorne einen kleinen Riss über einen längeren Bereich der Lamelle gibt. Das wird nichts mit Löten, denke ich mir. Ich zwicke den Bereich heraus, knicke und falte die Lamelle ein paarmal um und verlöte sie dann.
Die eine Seite bekomme ich so dicht, der oberen Rest der Lamelle tropft weiter. Hier komme ich im eingebauten Zustand aber nicht richtig hin.
Ideal wäre ein neuer Kühler, aber auch dafür muss der Alte raus. Für dieses Auto gibt es den nicht mehr neu, evtl. kann man anhand der Maße einen ähnlichen Kühler finden. Ich nehme auch gleich das eine Kühlwasserrohr heraus, dass ich damals, als ich den Libero zum ersten Mal hergerichtet habe, notdürftig geschweißt habe. Dieses soll durch ein Kupferrohr ersetzt werden, auch wenn es bisher dicht gehalten hat. Das Kühlsystem des Libero ist recht komplex und ich möchte lieber nicht riskieren, dass mein Provisorium von damals während der Rallye kaputt geht.