Nachdem ich den heutigen Vormittag damit verbracht habe, eine XT 550 in die Werkstatt zu bringen, mach ich mich nun mit dem Libero auf den Weg. Es regnet wie aus Kübeln und ich bin froh, dass ich gestern neue Scheibenwischer montiert habe. Es macht einfach Spaß, den Kleinen zu fahren, auch wenn er im Moment recht laut ist.
Draußen angekommen fahre ich in rückwärts in die Halle, richte Strom, Schweißgerät, Flex und sonstiges Werkzeug an und beginne erstmal damit, das rechte hintere Schwellerende zu schweißen. Der Auspuff muss erstmal abkühlen. Vom Kalender, den Jimmi mir zurückgelassen hat, reiße ich eines der Blätter mit einer hübschen dame darauf ab, halte es auf das gestern reingeschnittene Loch und streiche mit dem Finger über die Kante. So erstelle ich mir eine Schablone, die ich ausschneide und auf das Karosserieblech lege. Mit dem Bleistift übertrage ich die Kontur, schneide sie mit der Flex heraus und passe sie dann mit der Blechschere genau ein.
Bevor ich das Blech einschweißen kann, muss ich erst das Innenblech instandsetzen. Dazu klemme ich ein Stück Kupfer dahinter und schweiße die durchgerosteten Stellen zu. Noch eine Lage Zinkspray drüber, dann setze ich mein zugeschnittenes Reparaturblech an. Punkt für Punkt setze ich erst die waagrechte Naht, dann die senkrechte. Bevor ich den Bereich um den Radlauf umbördele, bohre ich erst ein paar Löcher zum Punktschweißen hinein. Dann lege ich das Blech mit einem Karosseriehammer um die Kante und punkte es fest. Schlußendlich verschleife ich die Schweißpunkte und konserviere alles mit einer Lage Zinkspray. Ein Karosseriebauer kann das sicher besser, aber ich bin zufrieden.
Nun mache ich mich an den Auspuff. Dazu müssen erstmal ein paar Hitzeschutzbleche ab. Weil einige Schrauben nicht mit Kupferpaste montiert wurden, reißen mir zwei davon ab.
Dann kann ich das U-Rohr lösen und abschrauben. Der Flansch, wo der Auspuff undicht ist, schaut böse aus. Eigentlich war da nur die Dichtung durch. Florian hat, um die Reste der alten Dichtung zu entfernen, nicht die Stahlbürste oder eine Feile benutzt, sondern eine Flex. Der Fluch der Moderne: Wenn es ein Gerät gibt, wo man sich nicht plagen muss, dann gibt man diesem gerne den Vorzug. Bei einem Flansch ist so etwas in der Regel keine gute Idee, weil die schmaleren Enden bei den Verschraubungen der Flex weniger Widerstand bieten und das Material dort schneller abgetragen wird.
Ich schau mir das Malheur an und sehe keine Möglichkeit, das mit meinen Mitteln wieder plan zu bekommen. Einen Plan B hatte ich mir schon ausgedacht, als der Libero noch in Norwegen stand. Ein etwas weicheres Material, das hitzefest ist und dick genug, um die Unebenheit abdichten zu können. Das Material hatte Elisabeth nach Norwegen geschickt, es lag im Libero. weiße, Asbestähnliche Platten mit ca. 3mm Dicke.
Aus dem Kalenderblatt stelle ich in gewohnter Manier wieder eine Schablone her und übertrage so die Form auf das Material. Drei Dichtungen zeichne ich auf und beginne, diese mit dem Tapeziermesser auszuschneiden. Eine geht dabei kaputt – macht nix, ich hab eh nur vor, zwei davon einzusetzen. Diese streiche ich zur Sicherheit noch mit Auspuffdichtmasse ein, dann verschraube ich das U-Rohr wieder. Damit die Dichtung nicht aufweichen kann (ich weiß ja nicht genau, woraus die ist), kommt auch außen um den Flansch noch eine Lage Dichtmasse. Ich starte den Motor und prüfe, ob alles dicht ist. Schaut gut aus und so kann ich beginnen, die Hitzeschutzbleche wieder anzubringen.
Beim Öffnen der Stoßstange habe ich festgestellt, dass der Auspuff im Weg ist. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass ein Silentblock abgerissen war. Da der komplette Halter verbogen ist, gehe ich mal davon aus, dass dies eine Begleiterscheinung des damaligen Reparaturversuches war. Um den Silentblock neu zu verkleben, brauche ich eine Hebebühne oder eine Grube, so belasse ich es estmal damit, die Halterung wieder gerade zu biegen.
Nun kommt der zweite Bereich am rechten Schweller dran, den ich gestern schon aufgeflext habe. Hier reicht beim inneren Blech zuschweißen nicht, vielmehr muss ich hier ein Stück Blech einsetzen. Dann kommt in bewährter Methode das Abnehmen der Schablone, Zuschneiden und Einpassen des Reparaturbleches und das Einschweißen. Auch hier erstmal eine Schicht Zinkspray zum Versiegeln, dann beende ich die Schweißarbeiten für heute.
Der rechte Spiegel fiel dem Umkippmanöver in Norwegen zum Opfer, ein neuer liegt im Libero. Den montiere ich als letzte Aufgabe für heute noch.
Als ich das Tor öffne, bemerke ich, dass der Regen zu Schneeregen geworden ist. Ich fahre den Libero zur Werkstatt in Emmering und stelle ihn vor die Tür. Elisabeth holt mich ab, was ich diesmal – aufgrund der Witterung – gerne annehme.
Morgen soll er – mit ein wenig Glück – TÜV bekommen.
10 Nov 2013
Libero: Auspuff und Schweißarbeiten
Nachdem ich den heutigen Vormittag damit verbracht habe, eine XT 550 in die Werkstatt zu bringen, mach ich mich nun mit dem Libero auf den Weg. Es regnet wie aus Kübeln und ich bin froh, dass ich gestern neue Scheibenwischer montiert habe. Es macht einfach Spaß, den Kleinen zu fahren, auch wenn er im Moment recht laut ist.
Draußen angekommen fahre ich in rückwärts in die Halle, richte Strom, Schweißgerät, Flex und sonstiges Werkzeug an und beginne erstmal damit, das rechte hintere Schwellerende zu schweißen. Der Auspuff muss erstmal abkühlen. Vom Kalender, den Jimmi mir zurückgelassen hat, reiße ich eines der Blätter mit einer hübschen dame darauf ab, halte es auf das gestern reingeschnittene Loch und streiche mit dem Finger über die Kante. So erstelle ich mir eine Schablone, die ich ausschneide und auf das Karosserieblech lege. Mit dem Bleistift übertrage ich die Kontur, schneide sie mit der Flex heraus und passe sie dann mit der Blechschere genau ein.
Bevor ich das Blech einschweißen kann, muss ich erst das Innenblech instandsetzen. Dazu klemme ich ein Stück Kupfer dahinter und schweiße die durchgerosteten Stellen zu. Noch eine Lage Zinkspray drüber, dann setze ich mein zugeschnittenes Reparaturblech an. Punkt für Punkt setze ich erst die waagrechte Naht, dann die senkrechte. Bevor ich den Bereich um den Radlauf umbördele, bohre ich erst ein paar Löcher zum Punktschweißen hinein. Dann lege ich das Blech mit einem Karosseriehammer um die Kante und punkte es fest. Schlußendlich verschleife ich die Schweißpunkte und konserviere alles mit einer Lage Zinkspray. Ein Karosseriebauer kann das sicher besser, aber ich bin zufrieden.
Nun mache ich mich an den Auspuff. Dazu müssen erstmal ein paar Hitzeschutzbleche ab. Weil einige Schrauben nicht mit Kupferpaste montiert wurden, reißen mir zwei davon ab.
Dann kann ich das U-Rohr lösen und abschrauben. Der Flansch, wo der Auspuff undicht ist, schaut böse aus. Eigentlich war da nur die Dichtung durch. Florian hat, um die Reste der alten Dichtung zu entfernen, nicht die Stahlbürste oder eine Feile benutzt, sondern eine Flex. Der Fluch der Moderne: Wenn es ein Gerät gibt, wo man sich nicht plagen muss, dann gibt man diesem gerne den Vorzug. Bei einem Flansch ist so etwas in der Regel keine gute Idee, weil die schmaleren Enden bei den Verschraubungen der Flex weniger Widerstand bieten und das Material dort schneller abgetragen wird.
Ich schau mir das Malheur an und sehe keine Möglichkeit, das mit meinen Mitteln wieder plan zu bekommen. Einen Plan B hatte ich mir schon ausgedacht, als der Libero noch in Norwegen stand. Ein etwas weicheres Material, das hitzefest ist und dick genug, um die Unebenheit abdichten zu können. Das Material hatte Elisabeth nach Norwegen geschickt, es lag im Libero. weiße, Asbestähnliche Platten mit ca. 3mm Dicke.
Aus dem Kalenderblatt stelle ich in gewohnter Manier wieder eine Schablone her und übertrage so die Form auf das Material. Drei Dichtungen zeichne ich auf und beginne, diese mit dem Tapeziermesser auszuschneiden. Eine geht dabei kaputt – macht nix, ich hab eh nur vor, zwei davon einzusetzen. Diese streiche ich zur Sicherheit noch mit Auspuffdichtmasse ein, dann verschraube ich das U-Rohr wieder. Damit die Dichtung nicht aufweichen kann (ich weiß ja nicht genau, woraus die ist), kommt auch außen um den Flansch noch eine Lage Dichtmasse. Ich starte den Motor und prüfe, ob alles dicht ist. Schaut gut aus und so kann ich beginnen, die Hitzeschutzbleche wieder anzubringen.
Beim Öffnen der Stoßstange habe ich festgestellt, dass der Auspuff im Weg ist. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass ein Silentblock abgerissen war. Da der komplette Halter verbogen ist, gehe ich mal davon aus, dass dies eine Begleiterscheinung des damaligen Reparaturversuches war. Um den Silentblock neu zu verkleben, brauche ich eine Hebebühne oder eine Grube, so belasse ich es estmal damit, die Halterung wieder gerade zu biegen.
Nun kommt der zweite Bereich am rechten Schweller dran, den ich gestern schon aufgeflext habe. Hier reicht beim inneren Blech zuschweißen nicht, vielmehr muss ich hier ein Stück Blech einsetzen. Dann kommt in bewährter Methode das Abnehmen der Schablone, Zuschneiden und Einpassen des Reparaturbleches und das Einschweißen. Auch hier erstmal eine Schicht Zinkspray zum Versiegeln, dann beende ich die Schweißarbeiten für heute.
Der rechte Spiegel fiel dem Umkippmanöver in Norwegen zum Opfer, ein neuer liegt im Libero. Den montiere ich als letzte Aufgabe für heute noch.
Als ich das Tor öffne, bemerke ich, dass der Regen zu Schneeregen geworden ist. Ich fahre den Libero zur Werkstatt in Emmering und stelle ihn vor die Tür. Elisabeth holt mich ab, was ich diesmal – aufgrund der Witterung – gerne annehme.
Morgen soll er – mit ein wenig Glück – TÜV bekommen.