Libero: Adventskalender Türchen 24 – das Blechkleid wird fertig

Während heute vor etwas über 2.000 Jahren in Bethlehem in einem Stall ein kleiner Junge geboren wurde, der die Welt verändert hat, gingen in einem Stall im Großraum Fürstenfeldbruck eher unspektakuläre Ereignisse von statten. Ja, meine Werkstatt war ursprünglich tatsächlich mal ein Stall. Kalt war mir auch, da weder Ochs noch Esel zum Wärmen vor Ort waren .. Aber zumindest hatte es draußen keine Minusgrade, weshalb ich die große Gasheizung nicht in Betrieb genommen habe.

Heute an diesem denkwürdigen Tag will ich die Restarbeiten am Blechkleid des Libero zu Ende bringen. Einmal bin ich ja mittlerweile um das ganze Auto gewandert, mit Flex, Blechschere und Schweißapparat. Am Sonntag bin ich am rechten vorderen Radlauf angekommen – der letzten Roststelle des Libero.

Der Rost ist schon entfernt, die maroden Bleche auch und das Grundgerüst des unteren Bleches ist auch schon wieder da. Heute will ich dieses nach vorne hin erweitern, um anschließend mit einem Stück Karosserieblech dem Libero seine alte Form wieder zu geben.

Libero174Wie üblich mache ich mir eine Pappschablone, schneide sie solange zu, bis diese perfekt passt. Dann übertrage ich die Form auf das Tiefziehblech und schneide sie mit der Blechschere aus. Beim Anpassen stelle ich fest, dass ich die Rundung des Radlaufes viel zu wenig berücksichtigt habe, weshalb ich nochmals mit Bleistift die Kontur korrigiere und ein sichelmondförmiges Stück vom Blech entferne. Schon besser. Diesmal habe ich mich entschlossen, diesen Streifen mit dem am Sonntag eingesetzten überlappen zu lassen, um damit mehr Stabilität in diesen Bereich zu bekommen. So loche ich das bereits festgeschweißte Blech, setze das neu fertiggestellte dahinter und punkte von unten nach oben beide Bleche zusammen. Die Rundungen kann ich recht einfach von hinten reindrücken, nach dem Schweißen hält es.

Mit der Wasserpumpenzange beginne ich dann, das Blech vorne umzukanten, ach hier wieder von unten nach oben. In mehreren Schritten kante ich den Streifen bis auf ca. 45 Grad um, den Rest mache ich dann mit dem Karosseriehammer. Im oberen Bereich muss ich mit der Flex ein paar Blechecken raustrennen, hier ist es einfach zu viel Material. Danach kann ich mit Hilfe zweier Hämmer auch diese Form nachbilden und mit ein paar Schweißpunten fixieren. Mit der Schruppscheibe nehme ich überflüssiges Material von den Schweißpunkten weg, eine Lage Zingspray komplettiert die Arbeiten am unteren Blech.

Libero175Das Karosserieblech macht mir mittlerweile keine Angst mehr. Mit Pappe die Form abnehmen, das Blech zuschneiden und reinheften. Bei den vergangenen Blechen habe ich gelernt, dass es einfacher ist, das Blech am Radlauf erst dann umzukanten, wenn des ringsum festgeschweißt ist. So habe ich kein Problem mit der dreidimensionalen Form. Nachdem das Blech ringsum festgepunktet ist, schiebe ich ein paar 2mm dünne  Kunststoffstücke zwischen Außenhaut und Unterbau, damit nicht Blech auf Blech zu liegen kommt. Ich hoffe, dass später das Hohlraumfett zwischen die Bleche dringt und so den Bereich dauerhaft versiegelt.  Vor dem Abkanten mache ich noch Schweißpunktlöcher hinein.

In mittlerweile bewährter Art kante ich auch hier wieder in 10 Grad- Schritten nach und nach das Blech in Form, später kommt der Karosseriehammer zum Einsatz. Überall, wo die Bleche aufeinanderliegen, punkte ich sie durch die Löcher zusammen. In der oberen Ecke kommt wieder die Flex zum Einsatz, und nimmt überschüssiges Material weg.

Mit der Schruppscheibe verputze ich die Schweißpunkte, auch hier kommt das Zinkspray zum Einsatz – fertig!

Diesmal bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Ich betrachte mein Werk nochmal ausgiebig, bevor ich das Werkzeug zur Seite lege und mich auf den Weg nach Hause mache. Weihnachten.

Achso – ich habe auch noch etwas fabriziert – eine Libero-Uhr als Weihnachtsgeschenk. Aber was es damit auf sich hat, erfährst Du im nächsten Blog-Artikel.

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