Heute will ich die Jungfernfahrt machen. Kaiserwetter – fast schon zu war. Das wärmste Pfingsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung höre ich im Radio.
Weil es an der Gilera nirgens einen Behälter gibt, wo man Werkzeg unterbringen kann, entscheide ich mich dafür, eine Gepäckbrücke zusammenzuschweißen. Die Hecktasche Enduro2 von Touratech lässt sich zwar auch so festzurren, ich mag es aber lieber, wenn diese sicher befestigt ist. Ein Stück Rohr habe ich mir bei der Firma Uhl schon besorgt. Die Hecktasche lege ich auf ein Stück Restholz und übertrage die Kontur. Mit der Stichsäge schneide ich diese zu.
Anschließend säge ich zwei Rohrstücke ab, mit denen ich die äußere Kontur zurechtbiegen will. Mit dem Gasbrenner erwärme ich die Rohre und biege sie um die Holzschablone. Dann nur noch auf die passende Länge schneiden, ein Stück geschlitzes Rohr einschlagen und die zwei Hälften verbinden. Ruck zuck habe ich die Nähte verschweißt. Mittig setze ich ein Stück Flacheisen ein – denn daran soll einer der Haltepunkte angeschweißt werden. Bei der Gepäckbrücke, die ich für die DR350 gebaut habe, hat sich das bewährt.
Dann aus dem Rohr noch zwei Längsstreben geschnitten und mit der Rundfeile eingepasst. Der mittlere Haltepunkt besteht aus einem weiteren Stück Flacheisen, dass ich z-förmig gebogen habe. An dessen Ende schweiße ich ein Stück Flacheisen, dass ich an das Rahmenheckrohr und die Kotflügelhalterung angepasst habe. Früher ging furch die Befestigung und den Kotflügel eine Schraube nach unten durch und hatte dort eine Mutter. Weil das Flacheisesn dick genug ist, schneide ich zwei Gewinde rein und setze die Schraube mit zusätzlicher Karosseriescheibe von unten nach oben ein.
Passt perfekt.
Links und rechts sollen noch zwei Streben dran, die auch die Blinkerhalter aufnehmen werden. Für heute spare ich mir die, sonst komme ich gar nicht mehr los. Die Schweißnähte verputze ich grob mit dem Winkelschleifer, dann kommt eine Lage Zinkspray drüber, als vorläufiger Korrosionsschutz.
Anschließend montiere ich den Träger und auch gleich die Hecktasche. Passt perfekt – ich bin jedenfalls zufrieden.
Ich ziehe meine Motorradkleidung an, bevor ich auf die Gilera steige. Die springt auf den ersten Kick an – das macht mir immer wieder Freude. Erstmal halte ich mich Richtung Augsburg – nicht weil ich da hin mag, sondern weil ich im Falle einer Panne dann nicht bergauf schieben muss 😉
Aber bald bekomme ich ein gutes Gefühl, weshalb ich mich in westlicher Richtung orientiere, nach Geltendorf, Kaltenberg und in Richtung Ammersee. Derzeit habe ich es mit den Seeumrundungen 😉
Weil ich grad in der Nähe bin, mache ich einen Fotostop in Raisting bei der Erdfunkstelle. Da gibt es auch ein paar unasphaltiere Wege, auf der sich die Gilera ebenso wohl fühlt. Einzig der Vorderreifen lässt mich spüren, dass er auch getauscht werden will. Er hat einen Standplatten, was sich in einem gleichmäßigen ‚Humpeln‘ bemerkbar macht.
In Pähl halte ich mich links, dann biege ich rechts ab, den Berg hinauf nach Andechs. Aber nicht weil ich dort den Biergarten besuchen will, vielmehr nutze ich die Gelegenheit, mal wieder bei Susanne und Schorsch vorbeizuschauen.
Als sich die Sonne langsam dem Horizont nähert, breche ich auf und mache mich auf den Rückweg. Die Luft ist merklich kühler, aber noch immer angenehm. Es ist schon fast kitschig: Der Cowboy reitet in den Sonnenuntergang. Über Drössling fahre ich nach Seefeld, dann über die schöne, kurvenreiche Strecke nach Grafrath, von da aus ist es nicht mehr weit bis zu meiner Werkstatt. Gegen halb zehn komme ich dort an, Stelle die Gilera ab und fahre mit dem Libero nach Hause. Etwas über 100km inkl. Besuchspause – mit dem Motorrad wäre ich nur halb so lange unterwegs gewesen. Der Spaßfaktor war genauso hoch wie mit dem Motorrad.
Worüber ich mich gewundert habe: Im Schnitt 8 von 10 entgegenkommende Motorradfahrer haben mich gegrüßt. Das ist unüblich. Ob es daran lag, dass ich in Motorradkluft unterwegs war oder ob die Gilera so wuchtig wirkt wie eine Große? Keine Ahnung.
Nur noch die Blinker, die Hupe und der Vorderreifen – der Ötztaler Mopedmarathon kann kommen 😀
9 Jun 2014
Gilera GR2: Gepäckbrücke und Jungfernfahrt
Heute will ich die Jungfernfahrt machen. Kaiserwetter – fast schon zu war. Das wärmste Pfingsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung höre ich im Radio.
Weil es an der Gilera nirgens einen Behälter gibt, wo man Werkzeg unterbringen kann, entscheide ich mich dafür, eine Gepäckbrücke zusammenzuschweißen. Die Hecktasche Enduro2 von Touratech lässt sich zwar auch so festzurren, ich mag es aber lieber, wenn diese sicher befestigt ist. Ein Stück Rohr habe ich mir bei der Firma Uhl schon besorgt. Die Hecktasche lege ich auf ein Stück Restholz und übertrage die Kontur. Mit der Stichsäge schneide ich diese zu.
Anschließend säge ich zwei Rohrstücke ab, mit denen ich die äußere Kontur zurechtbiegen will. Mit dem Gasbrenner erwärme ich die Rohre und biege sie um die Holzschablone. Dann nur noch auf die passende Länge schneiden, ein Stück geschlitzes Rohr einschlagen und die zwei Hälften verbinden. Ruck zuck habe ich die Nähte verschweißt. Mittig setze ich ein Stück Flacheisen ein – denn daran soll einer der Haltepunkte angeschweißt werden. Bei der Gepäckbrücke, die ich für die DR350 gebaut habe, hat sich das bewährt.
Dann aus dem Rohr noch zwei Längsstreben geschnitten und mit der Rundfeile eingepasst. Der mittlere Haltepunkt besteht aus einem weiteren Stück Flacheisen, dass ich z-förmig gebogen habe. An dessen Ende schweiße ich ein Stück Flacheisen, dass ich an das Rahmenheckrohr und die Kotflügelhalterung angepasst habe. Früher ging furch die Befestigung und den Kotflügel eine Schraube nach unten durch und hatte dort eine Mutter. Weil das Flacheisesn dick genug ist, schneide ich zwei Gewinde rein und setze die Schraube mit zusätzlicher Karosseriescheibe von unten nach oben ein.
Passt perfekt.
Links und rechts sollen noch zwei Streben dran, die auch die Blinkerhalter aufnehmen werden. Für heute spare ich mir die, sonst komme ich gar nicht mehr los. Die Schweißnähte verputze ich grob mit dem Winkelschleifer, dann kommt eine Lage Zinkspray drüber, als vorläufiger Korrosionsschutz.
Anschließend montiere ich den Träger und auch gleich die Hecktasche. Passt perfekt – ich bin jedenfalls zufrieden.
Ich ziehe meine Motorradkleidung an, bevor ich auf die Gilera steige. Die springt auf den ersten Kick an – das macht mir immer wieder Freude. Erstmal halte ich mich Richtung Augsburg – nicht weil ich da hin mag, sondern weil ich im Falle einer Panne dann nicht bergauf schieben muss 😉
Aber bald bekomme ich ein gutes Gefühl, weshalb ich mich in westlicher Richtung orientiere, nach Geltendorf, Kaltenberg und in Richtung Ammersee. Derzeit habe ich es mit den Seeumrundungen 😉
Weil ich grad in der Nähe bin, mache ich einen Fotostop in Raisting bei der Erdfunkstelle. Da gibt es auch ein paar unasphaltiere Wege, auf der sich die Gilera ebenso wohl fühlt. Einzig der Vorderreifen lässt mich spüren, dass er auch getauscht werden will. Er hat einen Standplatten, was sich in einem gleichmäßigen ‚Humpeln‘ bemerkbar macht.
In Pähl halte ich mich links, dann biege ich rechts ab, den Berg hinauf nach Andechs. Aber nicht weil ich dort den Biergarten besuchen will, vielmehr nutze ich die Gelegenheit, mal wieder bei Susanne und Schorsch vorbeizuschauen.
Als sich die Sonne langsam dem Horizont nähert, breche ich auf und mache mich auf den Rückweg. Die Luft ist merklich kühler, aber noch immer angenehm. Es ist schon fast kitschig: Der Cowboy reitet in den Sonnenuntergang. Über Drössling fahre ich nach Seefeld, dann über die schöne, kurvenreiche Strecke nach Grafrath, von da aus ist es nicht mehr weit bis zu meiner Werkstatt. Gegen halb zehn komme ich dort an, Stelle die Gilera ab und fahre mit dem Libero nach Hause. Etwas über 100km inkl. Besuchspause – mit dem Motorrad wäre ich nur halb so lange unterwegs gewesen. Der Spaßfaktor war genauso hoch wie mit dem Motorrad.
Worüber ich mich gewundert habe: Im Schnitt 8 von 10 entgegenkommende Motorradfahrer haben mich gegrüßt. Das ist unüblich. Ob es daran lag, dass ich in Motorradkluft unterwegs war oder ob die Gilera so wuchtig wirkt wie eine Große? Keine Ahnung.
Nur noch die Blinker, die Hupe und der Vorderreifen – der Ötztaler Mopedmarathon kann kommen 😀