Heute macht mich der Wecker wach. Auch diesmal wieder herrlicher Sonnenschein draußen. Nach der Dusche gibt es Frühstück, dann wird es langsam Zeit zu Packen. Ich verzurre das Motorrad fertig und bringe meine Sachen ins Auto. Lauras Vater schenkt mir einen Sack für die Steine, die ich Elisabeth mitbringen will. Er hat auch einen Eimer voll Porphyrplatten für mich gerichtet, aber die sind für den geplanten Zweck zu dick. Ich will mit dem Auto an den Fluss fahren und ein paar Steine sammeln. Ob er nicht mitkommen soll, fragt Lauras Vater? Ich denke, das schaffe ich auch alleine. So gibt er mir noch einen Eimer zum leichteren tragen mit und ich fahre los, der Hänger bleibt erstmal hier.
Über eine unbefestigte Straße fahre ich in Richtung eines umzäunten Firma, es macht auch gleich jemand das Tor auf als er mich hört und beobachtet mich argwöhnisch. Ich laufe ein Stück am Fluss auf und ab und sammle, größere und kleinere Steine, die für das Projekt passen. Als ich fertig bin, kommen drei Roma-Kinder und fragen, ob sie helfen können. Klar wollen sie sich damit ein paar Lei verdienen, aber sie betteln nicht einfach, sondern bieten eine Gegenleistung an. Da ich schon fertig bin, wird es nichts mit dem Helfen und folglich auch nicht mit der Entlohnung. Über ein paar Werbegeschenke freuen sie sich aber auch, bedanken sich ud teilen brüderlich.
Ich fahre zurück zum Hof, gebe den Eimer zurück und kopple den Anhänger ans Auto. Dann wird es Zeit, sich zu verabschieden. In den Tagen hier sind mir alle ans Herz gewachsen, entsprechend schwer fällt der Abschied.
Dragoste Laura, dragi părinți de Laura,
mele competențelor lingvistice românești nu va fi niciodată suficient pentru a exprima cât de recunoscător sunt pentru tine.
Ei m-au primit în familia lor și a avut grijă de mine minunat.
Am lipsit pentru nimic.
Eu nu pot la toate suficient va multumesc spune.
MULTUMESC
Da es nicht weit nach Sinaia ist, will ich dorthin und mir das Castelul Peleş anschauen. Das ich zum dritten Mal in einer Woche den gleichen Weg nehme stört mich nicht. Es gibt viel zu sehen und die Serpentinen lassen das Motorradfahrerherz höher schlagen, auch wenn das Mopped auf dem Hänger hinterherfährt.
Ich komme wieder durch Bucegi und überlege mir, ob ich nicht doch noch auf den Berg schauen soll. Ich kann ja mal nachsehen, ob die Telecabina, die Seilbahn, heute fährt.
Wegen dem Hänger fahre ich frech auf den Bedienstetenparkplatz. Dort kann ich angekoppelt stehen bleiben und komme auch rückwärts wieder raus. Erstmal schaue ich, ob die Seinbahn in Betrieb ist. Einer der Jeeptourenvermittler sieht mich und bestätigt, dass die Bahn heute fährt. Also schnell die Wanderstiefel anziehen, Pullover und Jacke aus dem Kofferraum, denn ich bin heute im T-Shirt unterwegs.
Als ich wieder zum Eingang komme, strömen eine Menge Leute vor mir durch de Tür. Sie gehen alle am Fahrkartenschalter vorbei, was mich schließen lässt, dass die Bahn nun bald fährt und die Leute die Karten schon vorher gekauft haben. Ich löse auch eine und muss durch eine Sperre, ähnlich wie am Skilift. Es dauert noch ein paar Minuten, dann kommt der Kabinenfüher und wir fahren los.
Die Felsfprmationen sind eindrucksvoll, über all dicke Bäume auf kahlem Fels, eine Gemse steht da und der Schatten der Bahn zieht weit unten mit uns mit.
Oben angekommen strömen alle aus der Kabine und aus dem Haus. Ich folge erstmal, gehe dann aber die Steinformationen bewusst antizyklisch an, um diese menschenleer fotografieren zu können. Die Rechnung geht auf, alle wollen sie gleich zur Sphinx. Den herrelichen Fernblick über den Karpatenbogen hatte ich schon in der Seilbahn bemerkt, hier kann ich ihn genießen. 360 Grad Rundumblick auf schneebedeckte Gipfel und stahlblauer Himmel. Der Berg hier ist einer der höchsten in der ganzen Region.
Natürlich gehe ich irgendwann doch zur Sphinx und fotografiere diese. Ein Päärchen bemerkt, dass ich mit professioneller Ausrüstung unterwegs bin und bittet mich, sie zusammen zu fotografieren. Das tue ich natürlich gerne. Es entsteht eine Unterhaltung bei der ich erfahre, dass sie aus Moldavien sind. Das ist eines meiner nächsten Ziele, antworte ich, worauf ich sofort eine Einladung bekomme. Wenn ich dort bin, dann soll ich mich melden, die zeigen mir dann ein paar Orte, die man in den Reiseführern nicht kennt.
Damit das funktioniert, schreiben wir gegenseitig Adresse und Telefonnummern auf. Wer weiß ..
Ich laufe im Naturpark umher, bis ich merke, dass ich ganz alleie auf dem Terrain bin. Also zurück zur Bahn, keine Minute zu früh. Kaum eingestiegen, geht es auch bald los. Hier treffe ich auch einen Bekannten: Der Belgier aus dem Kloster gestern steht auch in der Kabine.
Während der Talfahrt unterhalten wir uns noch ein wenig über dies und das, dann trennen sich unsere Wege erneut.
Nach Sinaia ist es nicht mehr weit und auch das Schloss ist schnell gefunden. Gleich bei der Auffahrt fordert man 10 Lei Parkgebühr ein, der Mann spricht über ein Funkgerät mit jemand anderem ud kündigt ein deutsches Auto mit Hänger an. Nach 200m kommt ein Parkplatz, aber ich fahre weiter. Ein zweiter kommt weiter oben, neben der Einfahrt ein Schild, dass man hier nicht weiter darf. Eigentlich gehört der Parkplatz zu einem Hotel, wird schon passen, denke ich.
Zu Fuß geht es über die gepflasterte Straße hinauf und das Schloss zeigt sich schon von unten malerisch. Ich war ja von den Fotos schon beeindruckt. König Ludwig mag beeindruckendes geschaffen haben, das ist dieses Schloss hier aber auch. Gleichzeitig ist es irgendwie maßvoll – es hat genau die richtige Größe für einen Regierungssitz.
Oben kann man eine Führung buchen, auch einen Audioguide gibt es und für Film oder Foto muss man sich eine Akkreditierung kaufen. Da das Wetter heute eher für outdoor spricht und ich ganz bestimmt nochmal mit Elisabeth hierherkommen werde, belasse ich es bei einer ausgiebigen Außenbesichtigung.
Dann gehe ich zurück zum Auto und überlege, wie ich fahren will. Eigentlich wollte ich erst noch ein Stück südlich und dann queren, Da mir der ungeplante Ausflug zur Sphinx aber ein wenig Zeit gekostet hat und das Navi zwischenWeg a und Weg b 2 Stunden Differenz errechnet, entscheide ich mich für den kürzeren Weg, um noch im Hellen anzukommen.
Es ist schon kurz vor halb fünf, als ich an einer Raststelle anhalte, wo ich mir Mitsch und einen Salat bestelle. Dies waren die ersten Mitch, die mir in Rumänien nicht geschmeckt haben. Ich hatte vier bestellt, sie hat mir 5 gebracht, ich habe aber nur dei gegessen.
Der Weg führt mich fast wieder bei Laura vorbei, dann aber auf einer Route, die ich noch nicht kannte. So blicke ich immer mal wieder links und rechts, um die Landschaft in mich aufzusaugen. Je weiter ich meinem Ziel komme, umso interessanter sind die geologischen Steinformationen. Man sieht deutlich die unterschiedlichen Materialien, dicke und dünne Schichten und wie sie sich aufgefaltet haben.
Ein schon lange nicht mehr bewusst gesehenes Bild: Vor mir fährt ein Holländer mit Wohnwagen hintendran und ich kann lange nicht überholen. Ein Mega Stausee an meiner rechten Seite, bei der Staumauer geht der Weg bergab in eine Ortschaft. Mittlerweile ist es fast dunkel. Zumindest als ich mein heutiges Ziel erreiche, ist es das letzte Tageslicht erloschen. Ich folge dem Navi, dass mich über eine Brücke führt und dann in einen Weg, der mir suspekt vorkommt. Das Navi hält beharrlich daran fest, der Weg ist unbefestigt, aber befahrbar, also riskiere ich es. Na ja, der Weg wird noch schlechter. Und dann wird er noch schlechter, enger und führt im Zickzack durch de Ortschaft. Es geht steil bergauf und die Kanaldeckel schauen mit der unten liegenden Kanten an die 10cm über die ‚Fahrbahn‘. Ich nutze die Straße so weit links oder rechts, wie es möglich ist und lande schließlich .. im Nirgendwo.
Während ich wende kommt ein kleiner Transporter und verschwindet vor mir in der Nacht. An einer Quelle treffe ich ihn, wo er gerade etliche Flaschen mit Wasser auffüllt und frage nach dem Weg. Einfach geradeaus, dann – wenn ich auf der Hauptstraße bin – rechts, meint er.
Unten versperrt mir ein Auto den Weg, der junge Mann will aber gleich wegfaren, ich frage sicherheitshalber nochmal nach und erhalte andere Infos. Vorne links, dann zurück über die Brücke, dann rechts und dann würde ich es schon sehen. Gemacht, getan. Nur sehe ich zwar eine Pensiune, aber mit einem anderen Namen. Ich frage nochmals eine Frau, auch die zeigt dahin. Nun gut, dann fahre ich halt hin. Ein alter Mann kommt hinter mir her zu Rezeption. Ich zeige ihm meine Buchung und er meint, ich wäre richtig. So richtig glauben will ich ihm das nicht und frage, ob er meine Buchung hat. Er blättert die Buchungen hinter dem Tresen durch, meine ist nicht dabei.
Gern würde er mir ein Zimmer verkaufen, denn er ist hier nur Angestellter und bekommt vermutlich eine kleine Provision. Aber ich habe schon fest gebucht und selbst wenn ich die andere Pensiune absagen würde, würde das 25 Euro kosten.
Ich probiere, ob das Hotel WLAN hat und finde ein offenes Netz. Da buche ich mich gleich ein und hole mir so die Telefonnummer des anderen Hotels. Während ich mit dem telefoniere, fällt mir einen Vokabel nicht ein und so sagt meine Gegenüber nur ‚ Ich habe Dich nicht verstanden‘ und legt auf.
Natürlich rufe ich wieder an – nachdem ich die Vokabel nachgeschlagen habe und erkläre ihm, dass ich seine Pension nicht finden kann. Dann fragt er, was ich für ein Auto habe und dass er mich dort, wo ich bin in 10 Minuten abholt.
Irgendwann kommt er tatsächlich, begrüßt mich und fährt vor mir her zur Pension. Wieder die gleiche schlechte Straße, nur eine andere Abzweigung wie die, mit der mein Navi mich ans Ende der Welt geschickt hat. Die Straße führt steil den Berg hinauf, ich mag mal lieber nicht erzählen, wie sich das angehört hat. Kenner wissen um eine ähnliche Situation in Brasov vor zwei Jahren.
Dann ist es geschafft, ich bin oben. Das Gebäude sieht neu aus – erst ein Jahr – bestätigt der Mann.
Seine Freundin kommt aus dem Heizraum, wo ein alter Mann versucht, die Heizung in Gang zu setzen. Als das erledigt ist, verschwinden alle und ich bin ganz alleine hier in der Wildnis – aber mit WLAN 😉
14 Mrz 2014
Freitag, 14.03.2014 Von Rumänischen Königen und Ägyptischen Göttern
Heute macht mich der Wecker wach. Auch diesmal wieder herrlicher Sonnenschein draußen. Nach der Dusche gibt es Frühstück, dann wird es langsam Zeit zu Packen. Ich verzurre das Motorrad fertig und bringe meine Sachen ins Auto. Lauras Vater schenkt mir einen Sack für die Steine, die ich Elisabeth mitbringen will. Er hat auch einen Eimer voll Porphyrplatten für mich gerichtet, aber die sind für den geplanten Zweck zu dick. Ich will mit dem Auto an den Fluss fahren und ein paar Steine sammeln. Ob er nicht mitkommen soll, fragt Lauras Vater? Ich denke, das schaffe ich auch alleine. So gibt er mir noch einen Eimer zum leichteren tragen mit und ich fahre los, der Hänger bleibt erstmal hier.
Über eine unbefestigte Straße fahre ich in Richtung eines umzäunten Firma, es macht auch gleich jemand das Tor auf als er mich hört und beobachtet mich argwöhnisch. Ich laufe ein Stück am Fluss auf und ab und sammle, größere und kleinere Steine, die für das Projekt passen. Als ich fertig bin, kommen drei Roma-Kinder und fragen, ob sie helfen können. Klar wollen sie sich damit ein paar Lei verdienen, aber sie betteln nicht einfach, sondern bieten eine Gegenleistung an. Da ich schon fertig bin, wird es nichts mit dem Helfen und folglich auch nicht mit der Entlohnung. Über ein paar Werbegeschenke freuen sie sich aber auch, bedanken sich ud teilen brüderlich.
Ich fahre zurück zum Hof, gebe den Eimer zurück und kopple den Anhänger ans Auto. Dann wird es Zeit, sich zu verabschieden. In den Tagen hier sind mir alle ans Herz gewachsen, entsprechend schwer fällt der Abschied.
Dragoste Laura, dragi părinți de Laura,
mele competențelor lingvistice românești nu va fi niciodată suficient pentru a exprima cât de recunoscător sunt pentru tine.
Ei m-au primit în familia lor și a avut grijă de mine minunat.
Am lipsit pentru nimic.
Eu nu pot la toate suficient va multumesc spune.
MULTUMESC
Da es nicht weit nach Sinaia ist, will ich dorthin und mir das Castelul Peleş anschauen. Das ich zum dritten Mal in einer Woche den gleichen Weg nehme stört mich nicht. Es gibt viel zu sehen und die Serpentinen lassen das Motorradfahrerherz höher schlagen, auch wenn das Mopped auf dem Hänger hinterherfährt.
Ich komme wieder durch Bucegi und überlege mir, ob ich nicht doch noch auf den Berg schauen soll. Ich kann ja mal nachsehen, ob die Telecabina, die Seilbahn, heute fährt.
Wegen dem Hänger fahre ich frech auf den Bedienstetenparkplatz. Dort kann ich angekoppelt stehen bleiben und komme auch rückwärts wieder raus. Erstmal schaue ich, ob die Seinbahn in Betrieb ist. Einer der Jeeptourenvermittler sieht mich und bestätigt, dass die Bahn heute fährt. Also schnell die Wanderstiefel anziehen, Pullover und Jacke aus dem Kofferraum, denn ich bin heute im T-Shirt unterwegs.
Als ich wieder zum Eingang komme, strömen eine Menge Leute vor mir durch de Tür. Sie gehen alle am Fahrkartenschalter vorbei, was mich schließen lässt, dass die Bahn nun bald fährt und die Leute die Karten schon vorher gekauft haben. Ich löse auch eine und muss durch eine Sperre, ähnlich wie am Skilift. Es dauert noch ein paar Minuten, dann kommt der Kabinenfüher und wir fahren los.
Die Felsfprmationen sind eindrucksvoll, über all dicke Bäume auf kahlem Fels, eine Gemse steht da und der Schatten der Bahn zieht weit unten mit uns mit.
Oben angekommen strömen alle aus der Kabine und aus dem Haus. Ich folge erstmal, gehe dann aber die Steinformationen bewusst antizyklisch an, um diese menschenleer fotografieren zu können. Die Rechnung geht auf, alle wollen sie gleich zur Sphinx. Den herrelichen Fernblick über den Karpatenbogen hatte ich schon in der Seilbahn bemerkt, hier kann ich ihn genießen. 360 Grad Rundumblick auf schneebedeckte Gipfel und stahlblauer Himmel. Der Berg hier ist einer der höchsten in der ganzen Region.
Natürlich gehe ich irgendwann doch zur Sphinx und fotografiere diese. Ein Päärchen bemerkt, dass ich mit professioneller Ausrüstung unterwegs bin und bittet mich, sie zusammen zu fotografieren. Das tue ich natürlich gerne. Es entsteht eine Unterhaltung bei der ich erfahre, dass sie aus Moldavien sind. Das ist eines meiner nächsten Ziele, antworte ich, worauf ich sofort eine Einladung bekomme. Wenn ich dort bin, dann soll ich mich melden, die zeigen mir dann ein paar Orte, die man in den Reiseführern nicht kennt.
Damit das funktioniert, schreiben wir gegenseitig Adresse und Telefonnummern auf. Wer weiß ..
Ich laufe im Naturpark umher, bis ich merke, dass ich ganz alleie auf dem Terrain bin. Also zurück zur Bahn, keine Minute zu früh. Kaum eingestiegen, geht es auch bald los. Hier treffe ich auch einen Bekannten: Der Belgier aus dem Kloster gestern steht auch in der Kabine.
Während der Talfahrt unterhalten wir uns noch ein wenig über dies und das, dann trennen sich unsere Wege erneut.
Nach Sinaia ist es nicht mehr weit und auch das Schloss ist schnell gefunden. Gleich bei der Auffahrt fordert man 10 Lei Parkgebühr ein, der Mann spricht über ein Funkgerät mit jemand anderem ud kündigt ein deutsches Auto mit Hänger an. Nach 200m kommt ein Parkplatz, aber ich fahre weiter. Ein zweiter kommt weiter oben, neben der Einfahrt ein Schild, dass man hier nicht weiter darf. Eigentlich gehört der Parkplatz zu einem Hotel, wird schon passen, denke ich.
Zu Fuß geht es über die gepflasterte Straße hinauf und das Schloss zeigt sich schon von unten malerisch. Ich war ja von den Fotos schon beeindruckt. König Ludwig mag beeindruckendes geschaffen haben, das ist dieses Schloss hier aber auch. Gleichzeitig ist es irgendwie maßvoll – es hat genau die richtige Größe für einen Regierungssitz.
Oben kann man eine Führung buchen, auch einen Audioguide gibt es und für Film oder Foto muss man sich eine Akkreditierung kaufen. Da das Wetter heute eher für outdoor spricht und ich ganz bestimmt nochmal mit Elisabeth hierherkommen werde, belasse ich es bei einer ausgiebigen Außenbesichtigung.
Dann gehe ich zurück zum Auto und überlege, wie ich fahren will. Eigentlich wollte ich erst noch ein Stück südlich und dann queren, Da mir der ungeplante Ausflug zur Sphinx aber ein wenig Zeit gekostet hat und das Navi zwischenWeg a und Weg b 2 Stunden Differenz errechnet, entscheide ich mich für den kürzeren Weg, um noch im Hellen anzukommen.
Es ist schon kurz vor halb fünf, als ich an einer Raststelle anhalte, wo ich mir Mitsch und einen Salat bestelle. Dies waren die ersten Mitch, die mir in Rumänien nicht geschmeckt haben. Ich hatte vier bestellt, sie hat mir 5 gebracht, ich habe aber nur dei gegessen.
Der Weg führt mich fast wieder bei Laura vorbei, dann aber auf einer Route, die ich noch nicht kannte. So blicke ich immer mal wieder links und rechts, um die Landschaft in mich aufzusaugen. Je weiter ich meinem Ziel komme, umso interessanter sind die geologischen Steinformationen. Man sieht deutlich die unterschiedlichen Materialien, dicke und dünne Schichten und wie sie sich aufgefaltet haben.
Ein schon lange nicht mehr bewusst gesehenes Bild: Vor mir fährt ein Holländer mit Wohnwagen hintendran und ich kann lange nicht überholen. Ein Mega Stausee an meiner rechten Seite, bei der Staumauer geht der Weg bergab in eine Ortschaft. Mittlerweile ist es fast dunkel. Zumindest als ich mein heutiges Ziel erreiche, ist es das letzte Tageslicht erloschen. Ich folge dem Navi, dass mich über eine Brücke führt und dann in einen Weg, der mir suspekt vorkommt. Das Navi hält beharrlich daran fest, der Weg ist unbefestigt, aber befahrbar, also riskiere ich es. Na ja, der Weg wird noch schlechter. Und dann wird er noch schlechter, enger und führt im Zickzack durch de Ortschaft. Es geht steil bergauf und die Kanaldeckel schauen mit der unten liegenden Kanten an die 10cm über die ‚Fahrbahn‘. Ich nutze die Straße so weit links oder rechts, wie es möglich ist und lande schließlich .. im Nirgendwo.
Während ich wende kommt ein kleiner Transporter und verschwindet vor mir in der Nacht. An einer Quelle treffe ich ihn, wo er gerade etliche Flaschen mit Wasser auffüllt und frage nach dem Weg. Einfach geradeaus, dann – wenn ich auf der Hauptstraße bin – rechts, meint er.
Unten versperrt mir ein Auto den Weg, der junge Mann will aber gleich wegfaren, ich frage sicherheitshalber nochmal nach und erhalte andere Infos. Vorne links, dann zurück über die Brücke, dann rechts und dann würde ich es schon sehen. Gemacht, getan. Nur sehe ich zwar eine Pensiune, aber mit einem anderen Namen. Ich frage nochmals eine Frau, auch die zeigt dahin. Nun gut, dann fahre ich halt hin. Ein alter Mann kommt hinter mir her zu Rezeption. Ich zeige ihm meine Buchung und er meint, ich wäre richtig. So richtig glauben will ich ihm das nicht und frage, ob er meine Buchung hat. Er blättert die Buchungen hinter dem Tresen durch, meine ist nicht dabei.
Gern würde er mir ein Zimmer verkaufen, denn er ist hier nur Angestellter und bekommt vermutlich eine kleine Provision. Aber ich habe schon fest gebucht und selbst wenn ich die andere Pensiune absagen würde, würde das 25 Euro kosten.
Ich probiere, ob das Hotel WLAN hat und finde ein offenes Netz. Da buche ich mich gleich ein und hole mir so die Telefonnummer des anderen Hotels. Während ich mit dem telefoniere, fällt mir einen Vokabel nicht ein und so sagt meine Gegenüber nur ‚ Ich habe Dich nicht verstanden‘ und legt auf.
Natürlich rufe ich wieder an – nachdem ich die Vokabel nachgeschlagen habe und erkläre ihm, dass ich seine Pension nicht finden kann. Dann fragt er, was ich für ein Auto habe und dass er mich dort, wo ich bin in 10 Minuten abholt.
Irgendwann kommt er tatsächlich, begrüßt mich und fährt vor mir her zur Pension. Wieder die gleiche schlechte Straße, nur eine andere Abzweigung wie die, mit der mein Navi mich ans Ende der Welt geschickt hat. Die Straße führt steil den Berg hinauf, ich mag mal lieber nicht erzählen, wie sich das angehört hat. Kenner wissen um eine ähnliche Situation in Brasov vor zwei Jahren.
Dann ist es geschafft, ich bin oben. Das Gebäude sieht neu aus – erst ein Jahr – bestätigt der Mann.
Seine Freundin kommt aus dem Heizraum, wo ein alter Mann versucht, die Heizung in Gang zu setzen. Als das erledigt ist, verschwinden alle und ich bin ganz alleine hier in der Wildnis – aber mit WLAN 😉