Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Brebu Nou hängt der Himmel voller schwarzer Wolken, als wir frühstücken gehen. Schön während unseres Morgenmahles fängt es an zu regnen. Eine große Herausfordeung für unsere Motorräder, die mit dem TKC80 bereift sind. Das ist ein guter Allroundreifen mit Schwächen auf nassem Gras oder Lehm. Hier in der Gegend gibt es viel von Beidem. Wenn auf dem Lehm ein dünner Wasserfilm liegt, dann verhält sich das mit diesem Reifen wie Schmierseife.
Wir überlegen uns, ob wir warten – in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird oder ob wir eine Alternative wählen. Da fällt mir auch spontan eine ein: Wenn wir schon nass werden, dann auf angenehme Weise, vornehmlich von unten. Ich erzähle Jörg von den Thermalbecken in Baile Herculane und brauche ihn nicht zu überreden. Als Alternative hatte ich vorgeschlagen, ein Museum oder eine Höhle rund um Resita anzusehen. Da es aber von Baile Herculane nicht mehr wet bis zur Donau ist, könnten wir beides miteinander verbinden. Seit ein paar Jahren kann man in der Mraconia-Bucht – da wo der Kopf des König Decebal in den Fels gemeißelt ist – Bootstouren machen, die auch zu mehreren Höhlen führen.
Schnell sind die Badesachen gepackt und wir unterwegs. Die Straße nach Slatina Timis runter ist fast durchgehend neu asphaltiert und auch die E70 ist wie geleckt. Ich denke an den Zustand beider Systeme in den ersten Jahren, die ich hierher kam. Schön, dass sich manches zum Besseren verändert. Aufgrund der Straßenbedingungen sind wir auch bald am Ortsschild angelangt und durchfahren nun die Bäderstadt. Erst zeige ich Jörg die alten Bäder und Hotels, dann suchen wir nach dem Basin de Thermal. Ich war schon zweimal da und weiß, dass es aus dieser Richtung linker Hand von uns zwischen Straße und dem Fluß Cerna liegt. Als ich diesen überquere, wede ich stutzig und drehe um. Dann frage ich halt das Navi. Dieses führt mich eine Abkürzung über eine kleine Schotterstraße – so können wir auch heute behaupten, OffRoad gefahren zu sein 😉 Das Wetter hier ist viel besser als in Brebu Nou: Sonne satt am weißblauen Himmel.
Doch wo das Navi das Ziel wähnt, befindet sich ein großer Parkplatz. Dann wähle ich halt Alternative zwei und frage einen Passanten. Schon viel besser! Der Mann kennt zwei dieser Badestellen. Einen kostenpflichtigen direkt in der Stadt und die, die wir suchen. Ich war vorhin schon richtig, bin nur zu früh umgedreht. Wenig später wechselt eine weitere Brücke über die Cerna zurück und bald sehen wir schon diverse Verkaufsstände. Von Badezubehör über vor Ort gekochtem Essen wird hier allerhand feilgeboten. Wir parken und gehen hinunter zu den beiden Becken. Links davon befindet sich eine Umkleide in einem Zustand .. na ja. Wir wollen ja nur die Badehose anziehen, ohne Aufsehen zu erregen.
Das eine Becken ist komplett leer, im Anderen befinden sich 4 Leute. Wir nehmen das leere, denn so können wir ein Beweisfoto für zu Hause machen, ohne die anderen Badegäste in Verlegenheit zu bringen. Diese sehen schmunzelnd zu. Das Wasser ist sehr heiß, ich brauche ein wenig, bis ich drinnen sitze. Es riecht nach Schwefel und uns Beiden wird nach ein paar Minuten schwummerig. Das legt sich aber bald wieder. Lange halten wir es nicht im Wasser aus, bevor wir zumindest die oberen Extremitäten aus dem Wasser nehmen. Neben dem Becken geht eine Treppe hinunter in die Cerna. Diese hat ganz schön Strömung und einen Temperaturunterschied von gefühlten 30 Grad. Die Becken werden mit ständig neu aus dem Berg kommenden Thermalwasser gespeist, der Überlauf führt in den Fluss. Zusätzlich wurde zwischen den Becken ein Rohr angebracht, dass am Ende mit vielen Löchern perforiert wurde und als Dusche fungiert.
Abwechselnd sitzen wir im heißen Wasser, am Beckenrand oder stecken wenigstens die Füße in die kalte Cerna. Eine Frau kommt ebenfalls herab und spricht uns auf deutsch an. Sie hat uns vorher reden gehört. Wir erfahren, dass sie mit weiteren Leuten eine Rumänienrundfahrt macht, was mich an unsere Rundreise mit Helga und Hubert erinnert. Es ist ihr zweiter Tag, aber sie haben die bekannten Vorurteile bereits über Bord geworfen. Wir wünschen und gegenseitig noch eine gute Zeit in diesem Land.
Nachdem wir das Thermalwasser ausgiebig genossen haben, kleiden wir uns wieder an und fahren erstmal zur Bank. Jörg will Geld wechseln. Die erste Bank, die wir betreten, hat überhaupt kein Bargeld. Keine 50 Meter entfernt gibt es eine zweite, wohin man uns verweist. Als wir dort im Schalterraum stehen, frage ich Jörg, ob er seinen Ausweis dabei hat – oft benötigt man diesen zum Wechseln. Der liegt in Brebu Nou, weshalb ich zurück zum Parkplatz gehe und meinen hole. Natürlich wird ein Ausweis benötigt, weshalb ich an Jörgs Stelle wechsle. Einer der Scheine ist einen halben Zentimeter eingerissen, den nimmt sie nicht an. Jörg geht zum Parkplatz und holt einen anderen.
Zeit zum Mittagessen. Das nehmen wir in einem Lokal ein, wo wir auch schon mit Helga ud Hubert gegessen haben. Auf dem Weg dahin fährt vor uns ein Auto mit offener Heckklappe, aus der eine Schubkarre ragt. Im Kofferraum sitzt ein Mann, der sie festhält. Die Mägen sind gut gefüllt, der Durst gestillt und wir unterwegs auf der E70 runter zur Donau. in Orsova halten wir uns nach Elselnita. Die Straße führt hier vom Ufer weg um einen kleinen Hügel herum.
An der Mraconia Bucht angekommen, blickt uns der König Decebal entgegen. Es liegen auch eine Menge Boote an der Leine, Betrieb scheint es nicht zu geben. Aus Orsova kommt ein kleines Ausflugsboot die Donau heraufgestampft. Ein Mann mäht mit einer Motorsense die Böschung, zwei weitere sitzen daneben auf einer Bank. Ich gehe hin und sage, dass ich einen Bootsführer suche. Kein Problem, meint einer der Männer und springt auf. Er fragt, ob wir die große Runde wollen – klar. Ich frage vorsichtshalber, was es kostet. Er redet ein wenig um den heißen Brei, weil er das doppelte verlangt, was auf dem Infoschild steht. Die Begründung, dass er normalerweise das Boot voll hat, leuchtet uns ein und 50 Lei pro Person sind tragbar.
Nachdem wir uns handelseinig sind, besteigen wir das Boot und bekommen Schwimmwesten gereicht. Dann legen wir ab und fahren stromaufwärts an der kleinen Kirche und wenig später an dem Ausflugsboot vorbei. Zwischendrin bekommen wir Informationen von unserem Schiffsführer, die ich für Jörg auf deutsch übersetze.Ich bin verwundert, wie viel ich von dem verstehe, was unser Skipper auf rumänisch erklärt. Wir durchfahren den Donaudurchbruch. Oben und unten gibt es eine Signalanlage, eine Art Ampel, die das durchfahren regelt. Diese ist zwar noch voll funktionstüchtig, man weicht aber heute auf die modernere und bequemere Funktechnik aus.
Dann steuert unser Kapitän eine Höhle an. Gute 70 Meter ist sie tief, erfahren wir. Diesmal können wir nicht allzu weit hineinfahren, weil der Pegel der Donau ca. 2m niedriger ist als sonst. Eindrucksvoll ist es trotzdem. Im Donaudurchbruch ist das Wasser 32m tief erfahrn wir weiter. Am oberen Ende des Durchbruchs zeigt er uns die Strudel, die früher noch im einiges gefährlicher waren und die Schiffahrt bergauf fast unmöglich gemacht haben. Dies war auch der Grund für die beiden Staustufen des Eisernen Tores.
Hier wendet er das Boot, wir fahren zurück. Zwischendurch sehen wir eine Leiter an einer senkrechten Felswand. Diese steuert unser Schiffsführer an, verankert das Boot und geht mit einerm dicken Scheinwerfer bewaffnet zu einr Tür hinter der sich eine weitere Höhle befindet, die Pestera Veterani.
Die Veterani-Höhle
(rumänisch Peștera Veterani) befindet sich in dem Naturschutzgebiet Cazanele Mari, 25 Kilometer von Orșova entfernt. Die Höhle wurde im Laufe der Jahrhunderte als Opferstätte und als Stätte der Huldigung der Götter benutzt, aber auch als Unterschlupf während den türkisch-österreichischen Kriegen. In der Mitte der Höhle befindet sich ein Steinaltar, der als Opferstätte diente. Die Daker verehrten hier die Gottheit Zamolxis. In der Veterani-Höhle wurden auch Überreste des Höhlenbärs (Ursus spelaeus) und fossile Überreste endemischer Pflanzen gefunden. (Wikipedia)
Nachdem wir die Höhle ausgiebig besichtigt haben, besteigen wir wieder unser Boot, fahren zurück und in die Bucht vor das Monument des in den Fels gehauenen Decebalus. Auch hier werden wir wieder auf rumänisch mit Informationen versorgt. Ich frage ein paar Dinge, worauf unser Bootsführer meine Sprachkenntnisse lobt. Ich antworte, dass ich nur wenig Rumänisch kann. Wenn das so wäre – kontert er – dann hätte ich seine Ausführungen nicht verstanden und hätte sie dem Jörg nicht übersetzten können.
Damit geht unsere Bootstour zu Ende. Weit über eine Stunde sind wir unterwegs gewesen, haben viel mehr gesehen als erwartet und das Ganze so erklärt bekommen, dass ich 90% davon verstanden habe – das ist selten. Übereinstimmend sind wir der Meinung, dass wir alles richtig gemacht haben und die Tour den Mehrpreis auch wirklich wert war.
Über die schroffen Felsen auf der serbischen Seite kreist ein Sprühflieger, ein Antonov-Doppeldecker, wie ich ihn vor 4 Wochen fotografiert habe. Wir machen uns auf den Heimweg, der auch diesmal kurzweilig von statten geht. in Slatina Timis bekommt ein Straßenhund unsere letzten Brotreserven, bevor auch wir das Abendessen genießen. Dougie, der Race-Direktor der Red Bull Romaniacs ist auch hier und will ein Video dieser Veranstaltung zeigen. Wir beiden IT’ler sorgen für die technische Umsetzung.
8 Mai 2014
Donnerstag, 08.05.2014 Wir werden sowieso nass
Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Brebu Nou hängt der Himmel voller schwarzer Wolken, als wir frühstücken gehen. Schön während unseres Morgenmahles fängt es an zu regnen. Eine große Herausfordeung für unsere Motorräder, die mit dem TKC80 bereift sind. Das ist ein guter Allroundreifen mit Schwächen auf nassem Gras oder Lehm. Hier in der Gegend gibt es viel von Beidem. Wenn auf dem Lehm ein dünner Wasserfilm liegt, dann verhält sich das mit diesem Reifen wie Schmierseife.
Wir überlegen uns, ob wir warten – in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird oder ob wir eine Alternative wählen. Da fällt mir auch spontan eine ein: Wenn wir schon nass werden, dann auf angenehme Weise, vornehmlich von unten. Ich erzähle Jörg von den Thermalbecken in Baile Herculane und brauche ihn nicht zu überreden. Als Alternative hatte ich vorgeschlagen, ein Museum oder eine Höhle rund um Resita anzusehen. Da es aber von Baile Herculane nicht mehr wet bis zur Donau ist, könnten wir beides miteinander verbinden. Seit ein paar Jahren kann man in der Mraconia-Bucht – da wo der Kopf des König Decebal in den Fels gemeißelt ist – Bootstouren machen, die auch zu mehreren Höhlen führen.
Schnell sind die Badesachen gepackt und wir unterwegs. Die Straße nach Slatina Timis runter ist fast durchgehend neu asphaltiert und auch die E70 ist wie geleckt. Ich denke an den Zustand beider Systeme in den ersten Jahren, die ich hierher kam. Schön, dass sich manches zum Besseren verändert. Aufgrund der Straßenbedingungen sind wir auch bald am Ortsschild angelangt und durchfahren nun die Bäderstadt. Erst zeige ich Jörg die alten Bäder und Hotels, dann suchen wir nach dem Basin de Thermal. Ich war schon zweimal da und weiß, dass es aus dieser Richtung linker Hand von uns zwischen Straße und dem Fluß Cerna liegt. Als ich diesen überquere, wede ich stutzig und drehe um. Dann frage ich halt das Navi. Dieses führt mich eine Abkürzung über eine kleine Schotterstraße – so können wir auch heute behaupten, OffRoad gefahren zu sein 😉 Das Wetter hier ist viel besser als in Brebu Nou: Sonne satt am weißblauen Himmel.
Doch wo das Navi das Ziel wähnt, befindet sich ein großer Parkplatz. Dann wähle ich halt Alternative zwei und frage einen Passanten. Schon viel besser! Der Mann kennt zwei dieser Badestellen. Einen kostenpflichtigen direkt in der Stadt und die, die wir suchen. Ich war vorhin schon richtig, bin nur zu früh umgedreht. Wenig später wechselt eine weitere Brücke über die Cerna zurück und bald sehen wir schon diverse Verkaufsstände. Von Badezubehör über vor Ort gekochtem Essen wird hier allerhand feilgeboten. Wir parken und gehen hinunter zu den beiden Becken. Links davon befindet sich eine Umkleide in einem Zustand .. na ja. Wir wollen ja nur die Badehose anziehen, ohne Aufsehen zu erregen.
Das eine Becken ist komplett leer, im Anderen befinden sich 4 Leute. Wir nehmen das leere, denn so können wir ein Beweisfoto für zu Hause machen, ohne die anderen Badegäste in Verlegenheit zu bringen. Diese sehen schmunzelnd zu. Das Wasser ist sehr heiß, ich brauche ein wenig, bis ich drinnen sitze. Es riecht nach Schwefel und uns Beiden wird nach ein paar Minuten schwummerig. Das legt sich aber bald wieder. Lange halten wir es nicht im Wasser aus, bevor wir zumindest die oberen Extremitäten aus dem Wasser nehmen. Neben dem Becken geht eine Treppe hinunter in die Cerna. Diese hat ganz schön Strömung und einen Temperaturunterschied von gefühlten 30 Grad. Die Becken werden mit ständig neu aus dem Berg kommenden Thermalwasser gespeist, der Überlauf führt in den Fluss. Zusätzlich wurde zwischen den Becken ein Rohr angebracht, dass am Ende mit vielen Löchern perforiert wurde und als Dusche fungiert.
Abwechselnd sitzen wir im heißen Wasser, am Beckenrand oder stecken wenigstens die Füße in die kalte Cerna. Eine Frau kommt ebenfalls herab und spricht uns auf deutsch an. Sie hat uns vorher reden gehört. Wir erfahren, dass sie mit weiteren Leuten eine Rumänienrundfahrt macht, was mich an unsere Rundreise mit Helga und Hubert erinnert. Es ist ihr zweiter Tag, aber sie haben die bekannten Vorurteile bereits über Bord geworfen. Wir wünschen und gegenseitig noch eine gute Zeit in diesem Land.
Nachdem wir das Thermalwasser ausgiebig genossen haben, kleiden wir uns wieder an und fahren erstmal zur Bank. Jörg will Geld wechseln. Die erste Bank, die wir betreten, hat überhaupt kein Bargeld. Keine 50 Meter entfernt gibt es eine zweite, wohin man uns verweist. Als wir dort im Schalterraum stehen, frage ich Jörg, ob er seinen Ausweis dabei hat – oft benötigt man diesen zum Wechseln. Der liegt in Brebu Nou, weshalb ich zurück zum Parkplatz gehe und meinen hole. Natürlich wird ein Ausweis benötigt, weshalb ich an Jörgs Stelle wechsle. Einer der Scheine ist einen halben Zentimeter eingerissen, den nimmt sie nicht an. Jörg geht zum Parkplatz und holt einen anderen.
Zeit zum Mittagessen. Das nehmen wir in einem Lokal ein, wo wir auch schon mit Helga ud Hubert gegessen haben. Auf dem Weg dahin fährt vor uns ein Auto mit offener Heckklappe, aus der eine Schubkarre ragt. Im Kofferraum sitzt ein Mann, der sie festhält. Die Mägen sind gut gefüllt, der Durst gestillt und wir unterwegs auf der E70 runter zur Donau. in Orsova halten wir uns nach Elselnita. Die Straße führt hier vom Ufer weg um einen kleinen Hügel herum.
An der Mraconia Bucht angekommen, blickt uns der König Decebal entgegen. Es liegen auch eine Menge Boote an der Leine, Betrieb scheint es nicht zu geben. Aus Orsova kommt ein kleines Ausflugsboot die Donau heraufgestampft. Ein Mann mäht mit einer Motorsense die Böschung, zwei weitere sitzen daneben auf einer Bank. Ich gehe hin und sage, dass ich einen Bootsführer suche. Kein Problem, meint einer der Männer und springt auf. Er fragt, ob wir die große Runde wollen – klar. Ich frage vorsichtshalber, was es kostet. Er redet ein wenig um den heißen Brei, weil er das doppelte verlangt, was auf dem Infoschild steht. Die Begründung, dass er normalerweise das Boot voll hat, leuchtet uns ein und 50 Lei pro Person sind tragbar.
Nachdem wir uns handelseinig sind, besteigen wir das Boot und bekommen Schwimmwesten gereicht. Dann legen wir ab und fahren stromaufwärts an der kleinen Kirche und wenig später an dem Ausflugsboot vorbei. Zwischendrin bekommen wir Informationen von unserem Schiffsführer, die ich für Jörg auf deutsch übersetze.Ich bin verwundert, wie viel ich von dem verstehe, was unser Skipper auf rumänisch erklärt. Wir durchfahren den Donaudurchbruch. Oben und unten gibt es eine Signalanlage, eine Art Ampel, die das durchfahren regelt. Diese ist zwar noch voll funktionstüchtig, man weicht aber heute auf die modernere und bequemere Funktechnik aus.
Dann steuert unser Kapitän eine Höhle an. Gute 70 Meter ist sie tief, erfahren wir. Diesmal können wir nicht allzu weit hineinfahren, weil der Pegel der Donau ca. 2m niedriger ist als sonst. Eindrucksvoll ist es trotzdem. Im Donaudurchbruch ist das Wasser 32m tief erfahrn wir weiter. Am oberen Ende des Durchbruchs zeigt er uns die Strudel, die früher noch im einiges gefährlicher waren und die Schiffahrt bergauf fast unmöglich gemacht haben. Dies war auch der Grund für die beiden Staustufen des Eisernen Tores.
Hier wendet er das Boot, wir fahren zurück. Zwischendurch sehen wir eine Leiter an einer senkrechten Felswand. Diese steuert unser Schiffsführer an, verankert das Boot und geht mit einerm dicken Scheinwerfer bewaffnet zu einr Tür hinter der sich eine weitere Höhle befindet, die Pestera Veterani.
Nachdem wir die Höhle ausgiebig besichtigt haben, besteigen wir wieder unser Boot, fahren zurück und in die Bucht vor das Monument des in den Fels gehauenen Decebalus. Auch hier werden wir wieder auf rumänisch mit Informationen versorgt. Ich frage ein paar Dinge, worauf unser Bootsführer meine Sprachkenntnisse lobt. Ich antworte, dass ich nur wenig Rumänisch kann. Wenn das so wäre – kontert er – dann hätte ich seine Ausführungen nicht verstanden und hätte sie dem Jörg nicht übersetzten können.
Damit geht unsere Bootstour zu Ende. Weit über eine Stunde sind wir unterwegs gewesen, haben viel mehr gesehen als erwartet und das Ganze so erklärt bekommen, dass ich 90% davon verstanden habe – das ist selten. Übereinstimmend sind wir der Meinung, dass wir alles richtig gemacht haben und die Tour den Mehrpreis auch wirklich wert war.
Über die schroffen Felsen auf der serbischen Seite kreist ein Sprühflieger, ein Antonov-Doppeldecker, wie ich ihn vor 4 Wochen fotografiert habe. Wir machen uns auf den Heimweg, der auch diesmal kurzweilig von statten geht. in Slatina Timis bekommt ein Straßenhund unsere letzten Brotreserven, bevor auch wir das Abendessen genießen. Dougie, der Race-Direktor der Red Bull Romaniacs ist auch hier und will ein Video dieser Veranstaltung zeigen. Wir beiden IT’ler sorgen für die technische Umsetzung.