Der Wecker klingelt um halb sechs. Ich habe alles gepackt und vorbereitet, weshalb ich um Punkt 6:00 Uhr am Auto stehe. Da bekomme ich auch eine Nachricht von Jörg, dass er startbereit ist. Wir hatten vereinbart, dass ich ihm Bescheid gebe, wenn er losfahren soll. Später sagt er mir, dass er schon im Auto saß, als er die Nachricht geschrieben hat.
Da ich noch Platz im Kofferraum habe, gehe ich nochmal ins Haus und hile noch einen Sack mit Kleiderspenden. Zehn nach sechs starte ich den Motor und mache mich auf den Weg.
Es ist noch wenig los auf der Straße, als ich schon die Hälfte der Strecke zur Autobahn zurückgelegt habe, fällt mir ein, dass ich das Tracking nicht aktiviert habe. Das hole ich gleich nach, damit die Zuhause gebliebenen teilhaben können auf unserer Tour.
Dann gebe ich Jörg Bescheid, dass er losfahren soll. Wir haben vereinbart, an welchem Parkplatz wir uns treffen, wenn es auf der Strecke nicht klappt. Dort warte ich auf ihn, kaum 2 Minuten nach mir ist er da. Wir begrüßen uns kurz, bevor wir die Fahrt fortsetzen.
Es ist neblig, der Himmel zeigt sich grau in grau. Der Leuchtkraft der Rapsfelder neben der Bahn tut das aber keinen Abbruch und auch die Grüntöne sind dermaßen vielfältig. Wo im März noch ein dunkles grün vorherrschte, zeigt sich die Natur nun in ihrer ganzen Farbenpracht.
Bald sind wir in Deggendorf, wo wir die Autobahn wechseln. Die Zeit vergeht wie im Nu, schon fahren wir über die Donaubrücke und in den dahinter liegenden Rasthof um die Vignetten zu kaufen und eine kleine Frühstückspause einzulegen.
Der Honda schnurrt brav, Jörg findet nur lobende Worte. Die Kommunikation über meine alten Funkgeräte klappt anstandslos und auch so verstehen wir uns prima.
Rumänien lockt, deshalb ist die Pause nur kurz, die Autobahn hat uns wieder. Wir passieren die Grenze nach Österreich wo auf der Gegenfahrbahn gerade Vignettenkontrollen durchgeführt werden. Der Fahrbahnbelag wird zunehmend besser und auch die Wolkendecke bekommt ab und an ein kleines Loch, durch das die Sonne vorwitzig hervorlugt.
Obwohl der Verkehr stetig zunimmt macht das Fahren Spaß, die Strecke ist abwechslungsreich und der Blick nach links und rechts davon macht Freude.
Als wir in Schwechat die Autobahn wechslen, fahren wir in einen Stau, der vorher bereits angekündigt war. Macht nichts, wir stehen und rollen bis zur Ausfahrt zum Flughafen, ab da geht es wieder zügiger.
Wir sind schon kurz vor der Grenze nach Ungarn, die Autos beide noch immer nicht auf Reserve. Entegen meiner Gewohnheit beschließe ich, die letzte Österreichische Tankstelle zu nehmen und auch dort gleich die Vignette zu kaufen. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Warum auch immer, an allen Zapfsäulen stehen Autoschlangen. Natürlich fahre ich an eine, wo nichts vorwärts geht. Der Wagen an der Säule wird weggeschoben – warum kann ich nicht feststellen. Der nachfolgende A7 rückt nach, bekommt aber die Zapfsäule nicht freigeschaltet. Alles Fuchteln ist umsonst, erst als er eine gefühlte Ewigkeit später an die Kasse geht, bekommt er Gehör.
Endlich bin auch ich dran, fülle den Tank des Focus und kontrolliere nebenbei den Luftdruck des Hängers.
Die Verkaufsstelle für die Matrica befindet sich hinter der Tankstelle, wir parken dort und stellen uns in eine lange Schlange – besser gesagt, Jörg stellt sich an. Ich passe derweil auf einen Typen auf, der um unsere Motorräder herumschleicht und auch hier und dort hinfasst. Gute 20 Minuten dauert es, bis Jörg mit den Quittungen zurückkommt. Wir entschließen uns, hier auch gleich unsere Mittagspause zu verbringen. Das tun wir draußen im Freien, an den Tischen, die dort aufgestellt wurden, mittlerweile ist es nämlich schön warm geworden.
Frisch gestärkt setzen wir uns wieder in die Autos und setzen unseren Weg fort – aber nur kurz. Ich bemerke im Rückspiegel, dass sich die XT vom Jörg gelockert hat. Wir stoppen nochmals und verzurren die 550er neu. Schon geht es weiter, vorbei an den Mauthäuschen, die ich sonst immer ansteuere, vor denen auch heute keine Schlange zu sehen ist.
Kaum sind wir in Ungarn, zeigt Petrus was er kann und hängt die Sonne an einen weißblauen Himmmel, der auch den König Ludwig ins Schwärmen gebracht hätte. Nachdem ich heute Morgen in einer Rumänischen Online Zeitung eine Überschrift gesehen habe, das es in Resita aussieht wie in Venedig und dieses auch mit zahlreichen Fotos ausdrucksvoll visualisiert wurde, macht das Wetter Hoffnung, dass wir ein paar schöne Tage bekommen.
Ich habe fast durchgehend das Fenster offen und genieße die warme Frühlingsluft, filme immer wieder ein paar Sequenzen aus der Hand mit der kleinen G15, langsam stellt sich Urlaubsfeeling ein.
Ungarn ist ein schönes Land, das Durchfahren ist für mich aber immer wieder eine Strapaze. Die Straßen sind so perfekt, dass man schon fast das Gefühl hat zu schweben. Dafür geht es viele Kilometer geradeaus durch recht eintönige Landschaften, nur selten von ein paar Anhöhen unterbrochen. Jede Menge Rehe stehen im hohen Gras neben der Bahn und bilden die einzige Abwechslung. Wenn ich auch nicht müde bin, so fällt es mir immer wieder schwer, konzentriert zu bleiben.
Die Umfahrung von Budapest bietet ein wenig Abwechslung, bevor es wieder stur geradeaus geht.
Dann endlich der Abzweig in Richtung Szeged. Etliche Kilometer weiter fahren wir von der Autobahn ab. Die Straße, auf die wir treffen, ist auch schon lange gut ausgebaut. Selbst Mako wird mit ihr umgangen. Das ignoriere ich aber und fahre den altbekannten Weg mittendurch. Einfach um etwas Abwechslung zu haben. Jörg merkt, dass ich den Empfehlungen seines Navis nicht folge, findet es aber auch schöner als der Vorzeigestraße weiter zu folgen.
Am Grenzübergang in Cenad lasse ich ihn vorfahren, für den Fall, dass es Probleme gibt, weil der Honda auf mich zugelassen ist. Auch hier ist ungewöhnlich viel los. Wo sonst nur eine Bahn geöffnet ist, sind es heute fast alle, die Grenzbeamten stehen auf der Straße und kontrollieren die Pässe.
Natürlich genügt im bei Jörg der Ausweis nicht, der Grenzbeamte möchte noch die Fahrzeugpapiere sehen. Und klar, es fällt ihm auch auf, dass der Name nicht identisch ist. Jörg macht eine Handbewegung zu mir, der Zöllner versteht nicht, was er sagen will. So rufe ich in rumänisch aus dem Fenster, dass ich der Halter des Fahrzeugs bin. Das versteht er auch nicht, denn es ist der ungarische Beamte. Sein rumänischer Kollege übersetzt es ihm und sagt ihm, er solle uns durchlassen. Daraufhin wingt er Jörg durch. Mich fragt er, warum ich nach Rumänien will und weshalb ich mit zwei Autos unterwegs bin. Ich erkläre es ihm auf rumänisch, der Kollege übersetzt auch diesmal. Nachdem er mich ermahnt hat, eine Rovigneta zu kaufen, darf ich passieren.
Am Schalter für die Straßenmaut parken wir und stellen uns in die Schlange. Auch diesmal dauert es an die 20 Minuten, bis wir an der Reihe sind. Ich nutze die Zeit, um Adam eine SMS zu schicken, dass wir über die Grenze sind. Dann lege ich die beiden Fahrzeugscheine auf den Tresen, grüße auf rumänisch und erkläre der kaugummikauenden Dame, dass ich für ein Auto eine 7Tage Vignette, für das andere eine Monatsvignette haben will. Sie ist sehr freundlich und während sie die Daten in den Computer eingibt, fragt sie woher ich bin und wohin ich will. Als ich ihr unser Ziel nenne, macht sie eine anerkennende Bemerkung. Als ich ihr sage, dass es mir in Rumänien sehr gut gefällt, kann sie es gar nicht glauben. Sie reicht mir die Papiere heraus und wünscht mir eine gute Fahrt und viel Spaß in Rumänien.
Geschafft. Noch 30 Kilometer bis Biled, das ist ein Klacks. Gerade als wir das Ortsschild von Sandra passieren, ruft Roswitha auf dem Handy an und fragt, wo wir sind. Noch 6 Kilometer, dann biegen wir von der Hauptstraße ab. Das Tor zum Forum ist bereits offen und kaum dass ich drinnen bin, kommen Adam und Roswitha auch schon herbei. Wir begrüßen uns wie alte Freunde, ich stelle Jörg kurz vor, bevor wir unsere Sachen aufs Zimmer bringen. Roswitha hat schon etwas zum Abendessen vorbereitet. Carnacior mit Kartoffelsalat, beides hausgemacht. Natürlich typisch rumänische Portionen. Ich schimpfe ein wenig, weil sie doch weiß, dass ich kein großer Esser bin. Das ist eh nur eine kleine Portion, antwortet sie.
Geschafft habe ich sie nicht. Kaum dass ich aufgegeben habe, kommt sie mit einem Teller voller Clatida – gefüllt mir selbergemachter Marmelade oder Käse von den Kühen von Adams Bruder.
Wir unterhalten uns angeregt im Pavillion im Garten, bevor uns die Kühle der Nacht ins Haus treibt. Auch dort finden wir noch viel Gesprächsstoff über meine Reise im März, über die Geschichte von Biled und über Gott und die Welt.
Es ist schon fast Mitternacht, bis wir den Beiden eine Gute Nacht wünschen und uns in unser Zimmer zurückziehen.
1 Mai 2014
Donnerstag, 01.05.2014 Emmering – Biled
Der Wecker klingelt um halb sechs. Ich habe alles gepackt und vorbereitet, weshalb ich um Punkt 6:00 Uhr am Auto stehe. Da bekomme ich auch eine Nachricht von Jörg, dass er startbereit ist. Wir hatten vereinbart, dass ich ihm Bescheid gebe, wenn er losfahren soll. Später sagt er mir, dass er schon im Auto saß, als er die Nachricht geschrieben hat.
Da ich noch Platz im Kofferraum habe, gehe ich nochmal ins Haus und hile noch einen Sack mit Kleiderspenden. Zehn nach sechs starte ich den Motor und mache mich auf den Weg.
Es ist noch wenig los auf der Straße, als ich schon die Hälfte der Strecke zur Autobahn zurückgelegt habe, fällt mir ein, dass ich das Tracking nicht aktiviert habe. Das hole ich gleich nach, damit die Zuhause gebliebenen teilhaben können auf unserer Tour.
Dann gebe ich Jörg Bescheid, dass er losfahren soll. Wir haben vereinbart, an welchem Parkplatz wir uns treffen, wenn es auf der Strecke nicht klappt. Dort warte ich auf ihn, kaum 2 Minuten nach mir ist er da. Wir begrüßen uns kurz, bevor wir die Fahrt fortsetzen.
Es ist neblig, der Himmel zeigt sich grau in grau. Der Leuchtkraft der Rapsfelder neben der Bahn tut das aber keinen Abbruch und auch die Grüntöne sind dermaßen vielfältig. Wo im März noch ein dunkles grün vorherrschte, zeigt sich die Natur nun in ihrer ganzen Farbenpracht.
Bald sind wir in Deggendorf, wo wir die Autobahn wechseln. Die Zeit vergeht wie im Nu, schon fahren wir über die Donaubrücke und in den dahinter liegenden Rasthof um die Vignetten zu kaufen und eine kleine Frühstückspause einzulegen.
Der Honda schnurrt brav, Jörg findet nur lobende Worte. Die Kommunikation über meine alten Funkgeräte klappt anstandslos und auch so verstehen wir uns prima.
Rumänien lockt, deshalb ist die Pause nur kurz, die Autobahn hat uns wieder. Wir passieren die Grenze nach Österreich wo auf der Gegenfahrbahn gerade Vignettenkontrollen durchgeführt werden. Der Fahrbahnbelag wird zunehmend besser und auch die Wolkendecke bekommt ab und an ein kleines Loch, durch das die Sonne vorwitzig hervorlugt.
Obwohl der Verkehr stetig zunimmt macht das Fahren Spaß, die Strecke ist abwechslungsreich und der Blick nach links und rechts davon macht Freude.
Als wir in Schwechat die Autobahn wechslen, fahren wir in einen Stau, der vorher bereits angekündigt war. Macht nichts, wir stehen und rollen bis zur Ausfahrt zum Flughafen, ab da geht es wieder zügiger.
Wir sind schon kurz vor der Grenze nach Ungarn, die Autos beide noch immer nicht auf Reserve. Entegen meiner Gewohnheit beschließe ich, die letzte Österreichische Tankstelle zu nehmen und auch dort gleich die Vignette zu kaufen. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Warum auch immer, an allen Zapfsäulen stehen Autoschlangen. Natürlich fahre ich an eine, wo nichts vorwärts geht. Der Wagen an der Säule wird weggeschoben – warum kann ich nicht feststellen. Der nachfolgende A7 rückt nach, bekommt aber die Zapfsäule nicht freigeschaltet. Alles Fuchteln ist umsonst, erst als er eine gefühlte Ewigkeit später an die Kasse geht, bekommt er Gehör.
Endlich bin auch ich dran, fülle den Tank des Focus und kontrolliere nebenbei den Luftdruck des Hängers.
Die Verkaufsstelle für die Matrica befindet sich hinter der Tankstelle, wir parken dort und stellen uns in eine lange Schlange – besser gesagt, Jörg stellt sich an. Ich passe derweil auf einen Typen auf, der um unsere Motorräder herumschleicht und auch hier und dort hinfasst. Gute 20 Minuten dauert es, bis Jörg mit den Quittungen zurückkommt. Wir entschließen uns, hier auch gleich unsere Mittagspause zu verbringen. Das tun wir draußen im Freien, an den Tischen, die dort aufgestellt wurden, mittlerweile ist es nämlich schön warm geworden.
Frisch gestärkt setzen wir uns wieder in die Autos und setzen unseren Weg fort – aber nur kurz. Ich bemerke im Rückspiegel, dass sich die XT vom Jörg gelockert hat. Wir stoppen nochmals und verzurren die 550er neu. Schon geht es weiter, vorbei an den Mauthäuschen, die ich sonst immer ansteuere, vor denen auch heute keine Schlange zu sehen ist.
Kaum sind wir in Ungarn, zeigt Petrus was er kann und hängt die Sonne an einen weißblauen Himmmel, der auch den König Ludwig ins Schwärmen gebracht hätte. Nachdem ich heute Morgen in einer Rumänischen Online Zeitung eine Überschrift gesehen habe, das es in Resita aussieht wie in Venedig und dieses auch mit zahlreichen Fotos ausdrucksvoll visualisiert wurde, macht das Wetter Hoffnung, dass wir ein paar schöne Tage bekommen.
Ich habe fast durchgehend das Fenster offen und genieße die warme Frühlingsluft, filme immer wieder ein paar Sequenzen aus der Hand mit der kleinen G15, langsam stellt sich Urlaubsfeeling ein.
Ungarn ist ein schönes Land, das Durchfahren ist für mich aber immer wieder eine Strapaze. Die Straßen sind so perfekt, dass man schon fast das Gefühl hat zu schweben. Dafür geht es viele Kilometer geradeaus durch recht eintönige Landschaften, nur selten von ein paar Anhöhen unterbrochen. Jede Menge Rehe stehen im hohen Gras neben der Bahn und bilden die einzige Abwechslung. Wenn ich auch nicht müde bin, so fällt es mir immer wieder schwer, konzentriert zu bleiben.
Die Umfahrung von Budapest bietet ein wenig Abwechslung, bevor es wieder stur geradeaus geht.
Dann endlich der Abzweig in Richtung Szeged. Etliche Kilometer weiter fahren wir von der Autobahn ab. Die Straße, auf die wir treffen, ist auch schon lange gut ausgebaut. Selbst Mako wird mit ihr umgangen. Das ignoriere ich aber und fahre den altbekannten Weg mittendurch. Einfach um etwas Abwechslung zu haben. Jörg merkt, dass ich den Empfehlungen seines Navis nicht folge, findet es aber auch schöner als der Vorzeigestraße weiter zu folgen.
Am Grenzübergang in Cenad lasse ich ihn vorfahren, für den Fall, dass es Probleme gibt, weil der Honda auf mich zugelassen ist. Auch hier ist ungewöhnlich viel los. Wo sonst nur eine Bahn geöffnet ist, sind es heute fast alle, die Grenzbeamten stehen auf der Straße und kontrollieren die Pässe.
Natürlich genügt im bei Jörg der Ausweis nicht, der Grenzbeamte möchte noch die Fahrzeugpapiere sehen. Und klar, es fällt ihm auch auf, dass der Name nicht identisch ist. Jörg macht eine Handbewegung zu mir, der Zöllner versteht nicht, was er sagen will. So rufe ich in rumänisch aus dem Fenster, dass ich der Halter des Fahrzeugs bin. Das versteht er auch nicht, denn es ist der ungarische Beamte. Sein rumänischer Kollege übersetzt es ihm und sagt ihm, er solle uns durchlassen. Daraufhin wingt er Jörg durch. Mich fragt er, warum ich nach Rumänien will und weshalb ich mit zwei Autos unterwegs bin. Ich erkläre es ihm auf rumänisch, der Kollege übersetzt auch diesmal. Nachdem er mich ermahnt hat, eine Rovigneta zu kaufen, darf ich passieren.
Am Schalter für die Straßenmaut parken wir und stellen uns in die Schlange. Auch diesmal dauert es an die 20 Minuten, bis wir an der Reihe sind. Ich nutze die Zeit, um Adam eine SMS zu schicken, dass wir über die Grenze sind. Dann lege ich die beiden Fahrzeugscheine auf den Tresen, grüße auf rumänisch und erkläre der kaugummikauenden Dame, dass ich für ein Auto eine 7Tage Vignette, für das andere eine Monatsvignette haben will. Sie ist sehr freundlich und während sie die Daten in den Computer eingibt, fragt sie woher ich bin und wohin ich will. Als ich ihr unser Ziel nenne, macht sie eine anerkennende Bemerkung. Als ich ihr sage, dass es mir in Rumänien sehr gut gefällt, kann sie es gar nicht glauben. Sie reicht mir die Papiere heraus und wünscht mir eine gute Fahrt und viel Spaß in Rumänien.
Geschafft. Noch 30 Kilometer bis Biled, das ist ein Klacks. Gerade als wir das Ortsschild von Sandra passieren, ruft Roswitha auf dem Handy an und fragt, wo wir sind. Noch 6 Kilometer, dann biegen wir von der Hauptstraße ab. Das Tor zum Forum ist bereits offen und kaum dass ich drinnen bin, kommen Adam und Roswitha auch schon herbei. Wir begrüßen uns wie alte Freunde, ich stelle Jörg kurz vor, bevor wir unsere Sachen aufs Zimmer bringen. Roswitha hat schon etwas zum Abendessen vorbereitet. Carnacior mit Kartoffelsalat, beides hausgemacht. Natürlich typisch rumänische Portionen. Ich schimpfe ein wenig, weil sie doch weiß, dass ich kein großer Esser bin. Das ist eh nur eine kleine Portion, antwortet sie.
Geschafft habe ich sie nicht. Kaum dass ich aufgegeben habe, kommt sie mit einem Teller voller Clatida – gefüllt mir selbergemachter Marmelade oder Käse von den Kühen von Adams Bruder.
Wir unterhalten uns angeregt im Pavillion im Garten, bevor uns die Kühle der Nacht ins Haus treibt. Auch dort finden wir noch viel Gesprächsstoff über meine Reise im März, über die Geschichte von Biled und über Gott und die Welt.
Es ist schon fast Mitternacht, bis wir den Beiden eine Gute Nacht wünschen und uns in unser Zimmer zurückziehen.