Auch heute bin ich wie üblich gegen 7:00 Uhr wach. Ich bleibe noch ein wenig sinnierend im Bett liegen, bevor es mich in die Dusche zieht. Als ich zurückkomme, höre ich de bereits vertrauten Stimmen von Lauras Eltern in der Küche. Diesmal bleibe ich aber erstmal in meinem Refugium, um Laura noch ein wenig Schlaf zu gönnen. Wie ich sie kenne, ist sie wieder Stunden später als ich schlafen gegangen.
Ich wechsle ein paar Nachrichten mit Elisabeth, dann muss diese zum Dienst. Danach nutze ich die Zeit, um meine Rumänisch-Hausaufgabe am Notebook zu machen und ein wenig im Netz zu stöbern.
Als ich Lauras Stimme höre, gehe ich in die Küche und genieße zum Frühstück selbergemachte Sauerkirschmarmelade.
So gestärkt, gehen wir an die Tagesplanung. Ich würde gerne zur Sphinx fahren, einer Felsformation, die dem ägyptischen Bauwerk ziemlich ähnlich sieht. Laura begleitet mich. Wir bekommen noch eine Einkaufsliste mit auf den Weg, dann fahren wir los. Es ist nicht weit bis Bușteni, die Strecke würde auch mit dem Motorrad riesigen Spaß machen. Als wir den Ort erreichen, halten wir kurz an, um nach dem Weg zu fragen. Wir wollen mit der Seilbahn hochfahren. Dort am Parkplatz angekommen, erfahren wir, dass diese heute nicht fährt, weil sie gewartet wird. Als ich um das Gebäude herumlaufe, sehe ich mehrere Männer auf einem kleinen Steg neben dem Tragseil an der Gondel herum hantieren.
Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Laura spricht einen Mann an, wo man die Gebühr zahlen kann und kommt mit einem einlaminierten Prospekt zurück. Der Mann bietet Touren mit Geländeautos an, die uns zwar nur in die Sichtweite der Sphinx, dafür aber zu einigen anderen Sehenswürdigkeiten bringen. Das Ganze mit rumänischen Erklärungen, Laura bietet an, das für mich zu übersetzen. Die Tour ist mit 85 Lei/Person nur wenig teurer als die Seilbahn und weil wir eh schin hier sind, überlegen wir nicht lange und sagen zu. Wir müssen noch ein wenig warten, meint er, er braucht 4 Gäste, damit sich die fahrt lohnt. Kein Problem, die Sonne scheint, wir laufen ein wenig auf und ab und beobachten das Treiben auf dem Platz.
Der Mann kommt zurück und bietet uns an, für einen etwas höheren Preis auch für zwei Personen zu fahren. Wir beraten uns kurz und wägen die Vorteile ab. So können wir den Fahrer jederzeit zum Fotografieren anhalten lassen und müssen dabei kein schlechtes Gewissen haben.
Wir sagen zu und werden gebeten, einzusteigen. Ich will auf der falschen Seite zusteigen, der Pajero ist ein Rechtslenker. Dessen Fahrer fragt uns, ob es uns etwas ausmachen würde, wenn er seine Freundin mitnimmt – das tut es natürlich nicht. Der Keilriemen quietscht als wir losfahren und die Tankanzeige leuchtet rot. Nach wenigen Metern hält er kurz an und die Dame steigt zu. Der nächste Halt dann erwartungsgemäß an der Tankstelle.
Der Fahrer bekommt einen Anruf und die Information, dass sich doch noch zwei gefunden haben. Also nochmal zurück auf Start und dabei nicht über Los gehen … Ein junges Päärchen steigt zu – vorher muß Laura kurz aussteigen, ihr Sitz wird umgeklappt und die Freundin des Fahrers nimmt auf dem Notsitz in der dritten Reihe Platz.
Diesmal fährt er kurz vor der Tankstelle links ab und durch eine Art Industriegebiet – um uns (oder Laura?) zu zeigen, was hier in der Zwischenzeit so genaut wurde. Wieder zurück auf der Hauptstraße fahren wir nach Sinaia und dann rechts ab nach Glod, einer Roma-Siedlung, die als Drehort für den Film Borat bekannt wurde.
Links neben der Straße liegt ein zerklüftetes Flussbett, darin immer wieder Pferdegespanne, die mit großen Kieseln beladen werden. Andere haben Stangen geladen, ca. 5cm dicke Äste. Auch einige Frauen tragen Bündel dieser Stangen zu Fuß nach Glod. Die Einwohner des Ortes verdienen ihr Geld damit, die Steine zu platten zu spalten und diese dann zu bearbeiten, so dass man sie als Wand- und Bodenbelag verwenden kann. Vor den Häusern stehen Europaletten, auf die diese Platten einen Meter hoch gestapelt sind.
Schon am Ende des dorfes steigt die Straße stetig an. Der Belag wechselt von Asphalt auf Schotter, später ist es nur mehr festgefahrene Erde. Über Kurven und Kehrern gewinnen wir an Höhe und tauchen in den Wald ein. Wenig später machen wir eine kurze Pause und bekommen einen Blick über ein Tal auf den Berg gegenüber, der ein Steinbruch ist und schon zum Teil abgetragen wurde.
Weiter geht es über die holperige Straße, was den Fahrer aber nicht hindert, ein Telefonat nach dem Anderen zu führen und auch die ein oder andere SMS schreibt er. Im Auto entwickelt sich ein Gespräch. Jeder will wissen wer der andere ist, meine Vorstellung übernimmt Laura. In blumigen Worten beschreibt sie meinen Bezug zu Rumänien und was ich sonst so mache. Ich verstehe normalerweise mittlerweile die Hälfte der Unterhaltung, diesmal muss ich aber passen. Alle reden gleichzeitig und sehr schnell, wenn ich mal 30% verstehe, dann ist das eher gut. Macht aber nichts, denn so kann ich wenigstens die Sprachmelodie trainieren, das klappt ja bei mir zu Hause leider mangels Gesprächspartner nicht so recht.
Der zweite halt ist am Stausee Bolboci. Eine Cabana hat Musik, Toiletten und auch einen Kaffee, bzw. Tee für uns Abenteurer, die Getränke nehmen wir aus Rücksicht auf die Raucher im Freien ein, dem kalten Wind trotzend.
Weiter geht es durch eine Schlucht, an deren Ausgang sich die Grota Urşilor, die Bärenhöhle befindet. Wir halten an, aber keine hat Lust hineinzukriechen, was nur auf allen vieren möglich ist. Im ganzen Tal hängen Schilder, dass die Gegend oft von Bären besucht wird.
Über eisige Wege geht es bergauf und bergab, bis wir schließlich eine Auffahrt zu einem Hotel nehmen. Ein Promi-Hotel, erfahre ich und dass die Politiker, die dorthin kommen, wohl keinen allzu tollen Ruf haben.
Von hier aus ist auch die Sphinx zu sehen, wie sie schneebedeckt weit über das Tal schaut. Vor later Staunen vergesse ich, den Fotoapparat auszupacken.
Der Pajero tastet sich die eisige Steigung wieder hinab, biegt nach links ab und fährt ein paar Meter den Weg zurück, den wir gekommen sind. Dann parkt er am Straßenrand und zeigt uns ein Schild zur Peştera Ialomicioara. Ich weiß, dass es eine Kirche ist, mehr erstmal nicht.
Der Weg ist immer wieder spiegelglatt, wir gehen daneben im Schnee. es geht hinunter, über einen Fluss, dann wieder bergan. Hier hat jemand Asche gestreut, um den Füßen ein wenig Halt zu bieten. Wir kommen nach gut 15 Minuten an einem langen Gebäude an, dass vor einem Berg gebaut ist und nun weiß ich, dass ich schon viele Bilder davon im Netz gesehen habe. In ein großes grünes Tor ist eine Tür eingebaut, diese ist jedoch von außen mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Ratlos klopfen wir, rufen und finden schließlich eine Telefonnummer unter den Öffnungszeiten. Gerade als jemand da anruft, öffnet sich das große Tor und ein Mann lässt uns herein. Daraufhin setzt er sich in ein Kassenhäuschen und nimmt den eintritt von 8 Lei pro Erwachsener entgegen. Anschließend schaltet er das Licht ein – was auch immer das bedeuten mag.
Wir stehen in einem riesigen Höhleneingang von ca. 10 Metern Höhe und 15 Metern Breite. Darin wurde eine kleine Kirche gebaut über der der Berg an die hundert Meter senkrecht ansteigt. WOW. Im Höhleneingang befunden sich Tropfsteine aus Eis, die Stalagmiten am Boden sind gut 10cm im Durchmesser und 30-40cm hoch. Ein, zwei Lampen spenden ein spärliches Licht und locken tiefer in die Höhle hinein. So folgt Kammer auf Kammer, verbunden über Szein-oder Holztreppen, teilweise bieten Holzstege dem Fuß ein wenig Sicherheit, auch wenn alles nass und glitschig ist. Ich bekomme den Mund nicht mehr zu, jede Kammer besteht aus riesigen Felsbrocken, die in den unterschiedlichsten Farben leuchten und an denen man sich nicht sattsehen kann. Teilweise sind die Durchgänge so niedrig, dass ich den Fotorucksack abnehmen muss.
Ich weiß nicht wie lange wir in den Berg hineingegangen und hineingestaunt sind, bis wir an eine Abzweigung kommen. Nach unten geht es zu einem kleinen Wasserbecken, nach oben zur Quelle, die sich in einer Nische befindet, in der auch riesige Tropfsteingebilde zu sehen sind. Wir staunen und fotografieren, auch als wir den Rückweg aus der Höhle antreten. Durch die Luftfeuchtigkeit und die ‚Arbeit‘ meiner Muskulatur beschlägt meine Brille, was den Weg im schummrigen Licht auf glatten Holzplanken erschwert.
Dann sind wir wieder draußen. Die Damen kaufen nich ein paar Mitbringsel am Kassenhäuschen, dann öffnet man uns das Tor wieder, worauf wir uns verabschieden und den Weg hinunterrutschen.
Am Auto angekommen, geht es heimwärts, wir sind mittlerweile gute 5 Stunden unterwegs. Als wir das Romadorf erreichen, ist es bereits dunkel und das Abblendlicht des Pajero will wohl nicht so, wie es soll. Nach einigem Probieren nimmt der Fahrer einfach die Nebelscheinwerfer, was aber dazu führt, dass entgegenkommende Fahrzeuge aufblenden. Wenn grad mal keiner entgegen kommt, dann fährt er in Fahrbahnmitte, um keinen der zahlreichen Menschen zu überfahren, die in der Dunkelheit noch unterwegs sind. So tasten wir uns mit 30 km/h bis zur Hauptstraße, wo es dann kein Halten mehr gibt und wir in abenteuerlichem Tempo zurück zum Parkplatz fahren. Dort zahlen wir die 85 Lei/Person und verabschieden uns voneinander.
Zwischen Parkplatz und Hauptstraße kommen wir an einem Supermarkt vrbei, wo wir die Einkaufsliste ‚abarbeiten‘. An den Regalen ist jeweils ein Hinweis, wenn das dort befindliche Produkt aus rumänischer herstellung stammt – eine gute Idee, die ich mir auch bei uns gut vorstellen kann.
Als wir bei Lauras Eltern ankommen, ist es schon fast 21:00 Uhr. Schnell laden wir die Lebensmittel aus und setzen uns an den Tisch. Es gibt Marmaliga mit so einer Art Geschnetzeltem aus Fleisch und Wurst. Ich genieße die einfache rumänische Küche, während Lauras Mama wieder um mein Wohl besorgt ist, und immer wieder nachfragt, ob alles passt. Natürlich esse ich wieder zu wenig. Lauras Vater meint, wenn ich nicht nochmal zugreife, ist er traurig, weil er dann eine ganze Woche lang Marmaliga essen muss.
Nach dem Essen ein wenig Konversation mit Elisabeth, die gerade von der Arbeit gekommen ist. Wir sitzen noch ein wenig zusammen, bevor Laura heute ausnahmsweise mal vor mir ins Bett geht.
12 Mrz 2014
Dienstag, 11.03.2014 Peştera Ialomicioara
Auch heute bin ich wie üblich gegen 7:00 Uhr wach. Ich bleibe noch ein wenig sinnierend im Bett liegen, bevor es mich in die Dusche zieht. Als ich zurückkomme, höre ich de bereits vertrauten Stimmen von Lauras Eltern in der Küche. Diesmal bleibe ich aber erstmal in meinem Refugium, um Laura noch ein wenig Schlaf zu gönnen. Wie ich sie kenne, ist sie wieder Stunden später als ich schlafen gegangen.
Ich wechsle ein paar Nachrichten mit Elisabeth, dann muss diese zum Dienst. Danach nutze ich die Zeit, um meine Rumänisch-Hausaufgabe am Notebook zu machen und ein wenig im Netz zu stöbern.
Als ich Lauras Stimme höre, gehe ich in die Küche und genieße zum Frühstück selbergemachte Sauerkirschmarmelade.
So gestärkt, gehen wir an die Tagesplanung. Ich würde gerne zur Sphinx fahren, einer Felsformation, die dem ägyptischen Bauwerk ziemlich ähnlich sieht. Laura begleitet mich. Wir bekommen noch eine Einkaufsliste mit auf den Weg, dann fahren wir los. Es ist nicht weit bis Bușteni, die Strecke würde auch mit dem Motorrad riesigen Spaß machen. Als wir den Ort erreichen, halten wir kurz an, um nach dem Weg zu fragen. Wir wollen mit der Seilbahn hochfahren. Dort am Parkplatz angekommen, erfahren wir, dass diese heute nicht fährt, weil sie gewartet wird. Als ich um das Gebäude herumlaufe, sehe ich mehrere Männer auf einem kleinen Steg neben dem Tragseil an der Gondel herum hantieren.
Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Laura spricht einen Mann an, wo man die Gebühr zahlen kann und kommt mit einem einlaminierten Prospekt zurück. Der Mann bietet Touren mit Geländeautos an, die uns zwar nur in die Sichtweite der Sphinx, dafür aber zu einigen anderen Sehenswürdigkeiten bringen. Das Ganze mit rumänischen Erklärungen, Laura bietet an, das für mich zu übersetzen. Die Tour ist mit 85 Lei/Person nur wenig teurer als die Seilbahn und weil wir eh schin hier sind, überlegen wir nicht lange und sagen zu. Wir müssen noch ein wenig warten, meint er, er braucht 4 Gäste, damit sich die fahrt lohnt. Kein Problem, die Sonne scheint, wir laufen ein wenig auf und ab und beobachten das Treiben auf dem Platz.
Der Mann kommt zurück und bietet uns an, für einen etwas höheren Preis auch für zwei Personen zu fahren. Wir beraten uns kurz und wägen die Vorteile ab. So können wir den Fahrer jederzeit zum Fotografieren anhalten lassen und müssen dabei kein schlechtes Gewissen haben.
Wir sagen zu und werden gebeten, einzusteigen. Ich will auf der falschen Seite zusteigen, der Pajero ist ein Rechtslenker. Dessen Fahrer fragt uns, ob es uns etwas ausmachen würde, wenn er seine Freundin mitnimmt – das tut es natürlich nicht. Der Keilriemen quietscht als wir losfahren und die Tankanzeige leuchtet rot. Nach wenigen Metern hält er kurz an und die Dame steigt zu. Der nächste Halt dann erwartungsgemäß an der Tankstelle.
Der Fahrer bekommt einen Anruf und die Information, dass sich doch noch zwei gefunden haben. Also nochmal zurück auf Start und dabei nicht über Los gehen … Ein junges Päärchen steigt zu – vorher muß Laura kurz aussteigen, ihr Sitz wird umgeklappt und die Freundin des Fahrers nimmt auf dem Notsitz in der dritten Reihe Platz.
Diesmal fährt er kurz vor der Tankstelle links ab und durch eine Art Industriegebiet – um uns (oder Laura?) zu zeigen, was hier in der Zwischenzeit so genaut wurde. Wieder zurück auf der Hauptstraße fahren wir nach Sinaia und dann rechts ab nach Glod, einer Roma-Siedlung, die als Drehort für den Film Borat bekannt wurde.
Links neben der Straße liegt ein zerklüftetes Flussbett, darin immer wieder Pferdegespanne, die mit großen Kieseln beladen werden. Andere haben Stangen geladen, ca. 5cm dicke Äste. Auch einige Frauen tragen Bündel dieser Stangen zu Fuß nach Glod. Die Einwohner des Ortes verdienen ihr Geld damit, die Steine zu platten zu spalten und diese dann zu bearbeiten, so dass man sie als Wand- und Bodenbelag verwenden kann. Vor den Häusern stehen Europaletten, auf die diese Platten einen Meter hoch gestapelt sind.
Schon am Ende des dorfes steigt die Straße stetig an. Der Belag wechselt von Asphalt auf Schotter, später ist es nur mehr festgefahrene Erde. Über Kurven und Kehrern gewinnen wir an Höhe und tauchen in den Wald ein. Wenig später machen wir eine kurze Pause und bekommen einen Blick über ein Tal auf den Berg gegenüber, der ein Steinbruch ist und schon zum Teil abgetragen wurde.
Weiter geht es über die holperige Straße, was den Fahrer aber nicht hindert, ein Telefonat nach dem Anderen zu führen und auch die ein oder andere SMS schreibt er. Im Auto entwickelt sich ein Gespräch. Jeder will wissen wer der andere ist, meine Vorstellung übernimmt Laura. In blumigen Worten beschreibt sie meinen Bezug zu Rumänien und was ich sonst so mache. Ich verstehe normalerweise mittlerweile die Hälfte der Unterhaltung, diesmal muss ich aber passen. Alle reden gleichzeitig und sehr schnell, wenn ich mal 30% verstehe, dann ist das eher gut. Macht aber nichts, denn so kann ich wenigstens die Sprachmelodie trainieren, das klappt ja bei mir zu Hause leider mangels Gesprächspartner nicht so recht.
Der zweite halt ist am Stausee Bolboci. Eine Cabana hat Musik, Toiletten und auch einen Kaffee, bzw. Tee für uns Abenteurer, die Getränke nehmen wir aus Rücksicht auf die Raucher im Freien ein, dem kalten Wind trotzend.
Weiter geht es durch eine Schlucht, an deren Ausgang sich die Grota Urşilor, die Bärenhöhle befindet. Wir halten an, aber keine hat Lust hineinzukriechen, was nur auf allen vieren möglich ist. Im ganzen Tal hängen Schilder, dass die Gegend oft von Bären besucht wird.
Über eisige Wege geht es bergauf und bergab, bis wir schließlich eine Auffahrt zu einem Hotel nehmen. Ein Promi-Hotel, erfahre ich und dass die Politiker, die dorthin kommen, wohl keinen allzu tollen Ruf haben.
Von hier aus ist auch die Sphinx zu sehen, wie sie schneebedeckt weit über das Tal schaut. Vor later Staunen vergesse ich, den Fotoapparat auszupacken.
Der Pajero tastet sich die eisige Steigung wieder hinab, biegt nach links ab und fährt ein paar Meter den Weg zurück, den wir gekommen sind. Dann parkt er am Straßenrand und zeigt uns ein Schild zur Peştera Ialomicioara. Ich weiß, dass es eine Kirche ist, mehr erstmal nicht.
Der Weg ist immer wieder spiegelglatt, wir gehen daneben im Schnee. es geht hinunter, über einen Fluss, dann wieder bergan. Hier hat jemand Asche gestreut, um den Füßen ein wenig Halt zu bieten. Wir kommen nach gut 15 Minuten an einem langen Gebäude an, dass vor einem Berg gebaut ist und nun weiß ich, dass ich schon viele Bilder davon im Netz gesehen habe. In ein großes grünes Tor ist eine Tür eingebaut, diese ist jedoch von außen mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Ratlos klopfen wir, rufen und finden schließlich eine Telefonnummer unter den Öffnungszeiten. Gerade als jemand da anruft, öffnet sich das große Tor und ein Mann lässt uns herein. Daraufhin setzt er sich in ein Kassenhäuschen und nimmt den eintritt von 8 Lei pro Erwachsener entgegen. Anschließend schaltet er das Licht ein – was auch immer das bedeuten mag.
Wir stehen in einem riesigen Höhleneingang von ca. 10 Metern Höhe und 15 Metern Breite. Darin wurde eine kleine Kirche gebaut über der der Berg an die hundert Meter senkrecht ansteigt. WOW. Im Höhleneingang befunden sich Tropfsteine aus Eis, die Stalagmiten am Boden sind gut 10cm im Durchmesser und 30-40cm hoch. Ein, zwei Lampen spenden ein spärliches Licht und locken tiefer in die Höhle hinein. So folgt Kammer auf Kammer, verbunden über Szein-oder Holztreppen, teilweise bieten Holzstege dem Fuß ein wenig Sicherheit, auch wenn alles nass und glitschig ist. Ich bekomme den Mund nicht mehr zu, jede Kammer besteht aus riesigen Felsbrocken, die in den unterschiedlichsten Farben leuchten und an denen man sich nicht sattsehen kann. Teilweise sind die Durchgänge so niedrig, dass ich den Fotorucksack abnehmen muss.
Ich weiß nicht wie lange wir in den Berg hineingegangen und hineingestaunt sind, bis wir an eine Abzweigung kommen. Nach unten geht es zu einem kleinen Wasserbecken, nach oben zur Quelle, die sich in einer Nische befindet, in der auch riesige Tropfsteingebilde zu sehen sind. Wir staunen und fotografieren, auch als wir den Rückweg aus der Höhle antreten. Durch die Luftfeuchtigkeit und die ‚Arbeit‘ meiner Muskulatur beschlägt meine Brille, was den Weg im schummrigen Licht auf glatten Holzplanken erschwert.
Dann sind wir wieder draußen. Die Damen kaufen nich ein paar Mitbringsel am Kassenhäuschen, dann öffnet man uns das Tor wieder, worauf wir uns verabschieden und den Weg hinunterrutschen.
Am Auto angekommen, geht es heimwärts, wir sind mittlerweile gute 5 Stunden unterwegs. Als wir das Romadorf erreichen, ist es bereits dunkel und das Abblendlicht des Pajero will wohl nicht so, wie es soll. Nach einigem Probieren nimmt der Fahrer einfach die Nebelscheinwerfer, was aber dazu führt, dass entgegenkommende Fahrzeuge aufblenden. Wenn grad mal keiner entgegen kommt, dann fährt er in Fahrbahnmitte, um keinen der zahlreichen Menschen zu überfahren, die in der Dunkelheit noch unterwegs sind. So tasten wir uns mit 30 km/h bis zur Hauptstraße, wo es dann kein Halten mehr gibt und wir in abenteuerlichem Tempo zurück zum Parkplatz fahren. Dort zahlen wir die 85 Lei/Person und verabschieden uns voneinander.
Zwischen Parkplatz und Hauptstraße kommen wir an einem Supermarkt vrbei, wo wir die Einkaufsliste ‚abarbeiten‘. An den Regalen ist jeweils ein Hinweis, wenn das dort befindliche Produkt aus rumänischer herstellung stammt – eine gute Idee, die ich mir auch bei uns gut vorstellen kann.
Als wir bei Lauras Eltern ankommen, ist es schon fast 21:00 Uhr. Schnell laden wir die Lebensmittel aus und setzen uns an den Tisch. Es gibt Marmaliga mit so einer Art Geschnetzeltem aus Fleisch und Wurst. Ich genieße die einfache rumänische Küche, während Lauras Mama wieder um mein Wohl besorgt ist, und immer wieder nachfragt, ob alles passt. Natürlich esse ich wieder zu wenig. Lauras Vater meint, wenn ich nicht nochmal zugreife, ist er traurig, weil er dann eine ganze Woche lang Marmaliga essen muss.
Nach dem Essen ein wenig Konversation mit Elisabeth, die gerade von der Arbeit gekommen ist. Wir sitzen noch ein wenig zusammen, bevor Laura heute ausnahmsweise mal vor mir ins Bett geht.