Der Tagesablauf beginnt heute, wie auch schon in den vergangenen Tagen. Unseren letzten Tag beginnen wir in aller Ruhe mit einem ausgiebigen Frühstück. Dann schlüpfen wir ein letztes Mal in die Enduroklamotten und starten die Motoren.
Eine leichte Abschiedstour soll es sein, einfach noch ein letztes Mal das Offroad-Fahren und die herrliche Aussicht genießen. Bernd ist auch wieder dabei. Der Ruhetag gestern hat ihm gut getan, meint er und das sieht man ihm auch an.
Wir rollen durch Brebu Nou runter zum See, dort halten wir uns rechts nach Wolfsberg. Ab Ortsmitte endet die befestigte Straße und wir befinden uns wieder auf dem Weg, den meine beiden Begleiter am Sonntag zum ersten Mal gefahren sind. Kaiserwetter. Blauer Himmel, Sonne und nur ganz vereinzelt ein paar weiße Schleier. Rumänien zeigt sich noch einmal von seiner besten Seite.
Ich suche eine Stelle, wo ich ein Stativ mit der Videokamera aufstelle, dann drehen wir ein paar Fahrszenen. Das macht uns allen drei mächtig Spaß, Jörg freut sich schon auf das Schlammloch hinten am Ende der Ebene. Hier halten wir uns rechts und folgen dem Höhenkamm. Eine Stelle mit Fernsicht nutzen wir für ein Gruppenfoto, bevor wir in eine Senke eintauchen. Wir passieren eine Schafherde, deren Hunde neugierig herbeigerannt kommen. Ein Traktor begegnet uns, wir winken und werden freundlich zurück gegrüßt.
Einige Kilometer weiter queren wir am Marterpfahl die Straße nach Slatina Timis, halten uns erst in Richtung Rinderhöhe und biegen dann rechts ab, einen Hang mit dutzenden Spurrillen hinab. Als ich einen kleinen Hohlweg durchfahre, hupt Jörg hinter mir. Bernd hat beim Wechsel aus einer Rille die DR kurz abgelegt. Einen Augenblick später sind sie aber schon wieder unterwegs, so drehe ich mich um und gebe die Spur vor, Bernd kann ich im zitternden Glas des Klappspiegels hinter mir sehen.
Ganz gemütlich nehme ich die nun folgende Trialabfahrt, wechsle unten durch ein paar tiefe Gräben auf einen Pfad, der uns alsbald bergan zu den drei Kreuzen führt. Hier stelle ich meine XT ab, wenig später trifft auch Bernd ein. Von Jörg keine Spur.
Wir warten noch ein paar Minuten, vielleicht hat er ja einen Fotostopp eingelegt. Dann fahre ich zurück, während Bernd hier bleibt und die Stellung hält. Für den Rückweg nehme ich einen anderen Weg, der an der Trial-Passage vorbei über eine Steilauffahrt nach oben führt. Das kleine Schlammloch oben kenne ich noch von einer früheren Tour, ich passiere es am Rand über eine recht trockene Stelle.
Jörg wartet vorbildlich an der Stelle, wo wir uns zuletzt gesehen haben – so mag ich das. Ich erinnere mich an andere Touren, wo jemand versucht hatte, ohne Ortskenntnis hinterher zu fahren, was eine stundenlange Suchaktion in der Dunkelheit nach sich zog.
Mit Jörg im Schlepptau nehme ich dann wieder die Trial-Abfahrt, wenig später treffen wir bei den drei Kreuzen ein, wo Bernd zwischenzeitlich noch ein paar Erinnerungsfoto geschossen hat. Während der Pause erwähne ich das Schlammloch da oben und sehe sofort das Blitzen in den Augen von Jörg. Ob er noch mal darf? … Na klar, sage ich und schon verschwindet er, eine Staubfahne hinter sich her ziehend.
Als kleinen Punkt sehen wir ihn die Steilauffahrt hinaufziehen und kurze Zeit später kommt der Scheinwerfer wieder den Berg hinab. Am Schlammloch bleibt er stehen und ich sage zu Bernd: Der steckt bestimmt im Schlammloch. Das bestätigt Jörg dann auch, als er wieder da ist. Die hintere Hälfte Seiner XT ist deckend mit grünlich-grauem Schmotter überzogen.
Ein letzter Rundblick noch, dann rollen wir den Hang hinunter zum See. Routiniert nehmen wir das letzte steiles Stück am Schluss, bevor wir dem Schotterweg folgen, der uns zurück zur Unterkunft bringt. Viele Wochenendbadegäste sind da, es wird gegrillt und Kaffee gemacht, die Menschen genießen die Sonne und werfen auch uns einen neugierigen Blick nach.
Ich fahre direkt zum Waschplatz und spritze den gröbsten Dreck von meiner XT. Um die wieder ganz sauber zu bekommen, sind sicher mehrere Waschgänge nötig – idealerweise mit dem Dampfstrahler und nicht wie hier mit kaltem Wasser.
Wir parken die Autos um, machen die Anhänger dran, beladen sie und verzurren unsere Maschinen. Eine Dusche erfrischt und spült den Staub von der Haut und nach einem letzten Kaffee wird es Zeit, sich zu verabschieden.
Unser kleiner Konvoi bewegt sich – den Schlaglöchern ausweichend – noch einmal an Garana und dem Skulpturenpark vorbei.
Wo es bergab geht, lasse ich mein Gespann im dritten Gang laufen, muss zwischendurch immer mal wieder warten, weil Bernd mit seinem Getz da mehr Skrupel hat. Ich nutze die Zeit für ein paar Fotos.
Nachdem wir Resita hinter uns gelassen haben, wird die Straße besser und unsere Fahrt entsprechend schneller. Dennoch ist es 15:00 Uhr, als wir Timisoara erreichen. Um 11:00 Uhr ist Elisabeth hier mit dem Zug angekommen, wo ich sie aufpicken will. Weil es am einfachsten mit dem Gespann anzufahren ist, habe ich sie in die Julius-Mall geschickt, wo wir auch schnell zwei Doppelparkplätze für unsere Gespanne finden.
Im obersten Stock ist die Gastronomie-Etage. Hier bekommt man essbares aus aller Herren Länder zubereitet, so nutzen auch wir den Zwischenstopp, um unser Mittagessen nachzuholen. Ich werde gleich beim Stand von Miras Mann fündig und bestelle Spare-Ribs. Jörg und Bernd überlegen noch. Bis ich Elisabeth abgeholt habe, haben sie eine Pizza am Tisch.
So gestärkt fahren wir ein letztes Stück Weg gemeinsam bis Biled, wo wir uns voneinander verabschieden. Für Bernd und Jörg geht es die Nacht hindurch nach Hause, Elisabeth und ich sind noch ein paar Tage hier.
Am deutschen Forum angekommen, rufe ich kurz bei Adam an, zusammen mit Roswitha ist er wenig später hier und sperrt uns auf. Die Freude ist riesig auf beiden Seiten und so wird auch nicht erst groß das Zimmer bezogen. Ruck zuck sitzen wir in der schattigen Laube und haben uns viel zu erzählen. Roswitha ist plötzlich weg und kommt wenig später mit selber gemachten Pommes und lecker gebratenem Fleisch zurück. Eigentlich sind wir nicht sehr hungrig, aber es schmeckt einfach lecker. Dann schiebt sich eine dunkle Wolkenfront heran. Blitze zucken lautlos hin und her. Roswitha und Adam wollen nach Hause, für den Fall dass das Unwetter losbricht und der Strom ausfällt. Wir beide stehen noch lange auf dem Ballon von unserer Tür und lassen uns von diesem Naturschauspiel beeindrucken.
11 Mai 2013
Samstag, 11.05.2013 Abschied von Brebu Nou
Der Tagesablauf beginnt heute, wie auch schon in den vergangenen Tagen. Unseren letzten Tag beginnen wir in aller Ruhe mit einem ausgiebigen Frühstück. Dann schlüpfen wir ein letztes Mal in die Enduroklamotten und starten die Motoren.
Eine leichte Abschiedstour soll es sein, einfach noch ein letztes Mal das Offroad-Fahren und die herrliche Aussicht genießen. Bernd ist auch wieder dabei. Der Ruhetag gestern hat ihm gut getan, meint er und das sieht man ihm auch an.
Wir rollen durch Brebu Nou runter zum See, dort halten wir uns rechts nach Wolfsberg. Ab Ortsmitte endet die befestigte Straße und wir befinden uns wieder auf dem Weg, den meine beiden Begleiter am Sonntag zum ersten Mal gefahren sind. Kaiserwetter. Blauer Himmel, Sonne und nur ganz vereinzelt ein paar weiße Schleier. Rumänien zeigt sich noch einmal von seiner besten Seite.
Ich suche eine Stelle, wo ich ein Stativ mit der Videokamera aufstelle, dann drehen wir ein paar Fahrszenen. Das macht uns allen drei mächtig Spaß, Jörg freut sich schon auf das Schlammloch hinten am Ende der Ebene. Hier halten wir uns rechts und folgen dem Höhenkamm. Eine Stelle mit Fernsicht nutzen wir für ein Gruppenfoto, bevor wir in eine Senke eintauchen. Wir passieren eine Schafherde, deren Hunde neugierig herbeigerannt kommen. Ein Traktor begegnet uns, wir winken und werden freundlich zurück gegrüßt.
Einige Kilometer weiter queren wir am Marterpfahl die Straße nach Slatina Timis, halten uns erst in Richtung Rinderhöhe und biegen dann rechts ab, einen Hang mit dutzenden Spurrillen hinab. Als ich einen kleinen Hohlweg durchfahre, hupt Jörg hinter mir. Bernd hat beim Wechsel aus einer Rille die DR kurz abgelegt. Einen Augenblick später sind sie aber schon wieder unterwegs, so drehe ich mich um und gebe die Spur vor, Bernd kann ich im zitternden Glas des Klappspiegels hinter mir sehen.
Ganz gemütlich nehme ich die nun folgende Trialabfahrt, wechsle unten durch ein paar tiefe Gräben auf einen Pfad, der uns alsbald bergan zu den drei Kreuzen führt. Hier stelle ich meine XT ab, wenig später trifft auch Bernd ein. Von Jörg keine Spur.
Wir warten noch ein paar Minuten, vielleicht hat er ja einen Fotostopp eingelegt. Dann fahre ich zurück, während Bernd hier bleibt und die Stellung hält. Für den Rückweg nehme ich einen anderen Weg, der an der Trial-Passage vorbei über eine Steilauffahrt nach oben führt. Das kleine Schlammloch oben kenne ich noch von einer früheren Tour, ich passiere es am Rand über eine recht trockene Stelle.
Jörg wartet vorbildlich an der Stelle, wo wir uns zuletzt gesehen haben – so mag ich das. Ich erinnere mich an andere Touren, wo jemand versucht hatte, ohne Ortskenntnis hinterher zu fahren, was eine stundenlange Suchaktion in der Dunkelheit nach sich zog.
Mit Jörg im Schlepptau nehme ich dann wieder die Trial-Abfahrt, wenig später treffen wir bei den drei Kreuzen ein, wo Bernd zwischenzeitlich noch ein paar Erinnerungsfoto geschossen hat. Während der Pause erwähne ich das Schlammloch da oben und sehe sofort das Blitzen in den Augen von Jörg. Ob er noch mal darf? … Na klar, sage ich und schon verschwindet er, eine Staubfahne hinter sich her ziehend.
Als kleinen Punkt sehen wir ihn die Steilauffahrt hinaufziehen und kurze Zeit später kommt der Scheinwerfer wieder den Berg hinab. Am Schlammloch bleibt er stehen und ich sage zu Bernd: Der steckt bestimmt im Schlammloch. Das bestätigt Jörg dann auch, als er wieder da ist. Die hintere Hälfte Seiner XT ist deckend mit grünlich-grauem Schmotter überzogen.
Ein letzter Rundblick noch, dann rollen wir den Hang hinunter zum See. Routiniert nehmen wir das letzte steiles Stück am Schluss, bevor wir dem Schotterweg folgen, der uns zurück zur Unterkunft bringt. Viele Wochenendbadegäste sind da, es wird gegrillt und Kaffee gemacht, die Menschen genießen die Sonne und werfen auch uns einen neugierigen Blick nach.
Ich fahre direkt zum Waschplatz und spritze den gröbsten Dreck von meiner XT. Um die wieder ganz sauber zu bekommen, sind sicher mehrere Waschgänge nötig – idealerweise mit dem Dampfstrahler und nicht wie hier mit kaltem Wasser.
Wir parken die Autos um, machen die Anhänger dran, beladen sie und verzurren unsere Maschinen. Eine Dusche erfrischt und spült den Staub von der Haut und nach einem letzten Kaffee wird es Zeit, sich zu verabschieden.
Unser kleiner Konvoi bewegt sich – den Schlaglöchern ausweichend – noch einmal an Garana und dem Skulpturenpark vorbei.
Wo es bergab geht, lasse ich mein Gespann im dritten Gang laufen, muss zwischendurch immer mal wieder warten, weil Bernd mit seinem Getz da mehr Skrupel hat. Ich nutze die Zeit für ein paar Fotos.
Nachdem wir Resita hinter uns gelassen haben, wird die Straße besser und unsere Fahrt entsprechend schneller. Dennoch ist es 15:00 Uhr, als wir Timisoara erreichen. Um 11:00 Uhr ist Elisabeth hier mit dem Zug angekommen, wo ich sie aufpicken will. Weil es am einfachsten mit dem Gespann anzufahren ist, habe ich sie in die Julius-Mall geschickt, wo wir auch schnell zwei Doppelparkplätze für unsere Gespanne finden.
Im obersten Stock ist die Gastronomie-Etage. Hier bekommt man essbares aus aller Herren Länder zubereitet, so nutzen auch wir den Zwischenstopp, um unser Mittagessen nachzuholen. Ich werde gleich beim Stand von Miras Mann fündig und bestelle Spare-Ribs. Jörg und Bernd überlegen noch. Bis ich Elisabeth abgeholt habe, haben sie eine Pizza am Tisch.
So gestärkt fahren wir ein letztes Stück Weg gemeinsam bis Biled, wo wir uns voneinander verabschieden. Für Bernd und Jörg geht es die Nacht hindurch nach Hause, Elisabeth und ich sind noch ein paar Tage hier.
Am deutschen Forum angekommen, rufe ich kurz bei Adam an, zusammen mit Roswitha ist er wenig später hier und sperrt uns auf. Die Freude ist riesig auf beiden Seiten und so wird auch nicht erst groß das Zimmer bezogen. Ruck zuck sitzen wir in der schattigen Laube und haben uns viel zu erzählen. Roswitha ist plötzlich weg und kommt wenig später mit selber gemachten Pommes und lecker gebratenem Fleisch zurück. Eigentlich sind wir nicht sehr hungrig, aber es schmeckt einfach lecker. Dann schiebt sich eine dunkle Wolkenfront heran. Blitze zucken lautlos hin und her. Roswitha und Adam wollen nach Hause, für den Fall dass das Unwetter losbricht und der Strom ausfällt. Wir beide stehen noch lange auf dem Ballon von unserer Tür und lassen uns von diesem Naturschauspiel beeindrucken.