Im Juni kam der Libero aus Norwegen zurück. Weil der ADAC Rückholdienst die Autos nicht an Privatadressen liefert, haben wir mit einer Autowerkstatt in Emmering abgesprochen, dass er ihn übernimmt und mangels Zeit meinerseits auch mal danach schaut, was zu tun ist.
Lange hören wir nichts mehr vom Libero. Erst haben wir das gar nicht so bewusst wahrgenommen, denn mein lädierter Arm hatte mehr Proirität. Dann wurde Elisabeth immer misslauniger, weil das Auto ja zugelassen ist und Geld kostet. Sie war schon drauf und dran, das Auto zu verschrotten. Ich habe ihr angeboten, mich darum zu kümmern, dass es weitergeht.
Einige Male bin ich bei der Werkstatt vorbeigefahren. erst gab es da extrem viel Arbeit, dann war Urlaubszeit. Dann bekam ich mehrfach zugesagt, dass in den nächsten Tagen etwas passiert, Rückmeldungen habe ich aber keine bekommen. Wieder einmal bin ich persönlich vorstellig geworden, auch wenn ich mir selber schon lästig vorkomme. Ich erkläre, dass wir jetzt langsam eine Entscheidung treffen müssen, was wir nächstes Jahr machen und dass wir dafür wissen müssen, ob wir mit dem Libero rechnen können. Ein wenig lasse ich auch durchklingen, dass wir nun schon ein paar Monate warten. Mehrfach hatte ich schon angemerkt, dass ich auch ein wenig Ahnung habe und mein Wissen gerne mit einfließen lasse, wenn nötig. Nur körperlich kann ich wegen meinem Arm nicht so, wie ich gerne möchte. Er bietet mir einen festen Termin an: Samstag um 10:00 Uhr will er mit mir das Auto in die Werkstatt holen und loslegen.
Heute ist Samstag. Um 7:00 Uhr stehe ich auf, weil ich noch ein Hilfsprojekt-Paket für Weihnachten nach Olching bringen möchte. Pünktlich zu vereinbarten Zeit stehe ich in der Tür. Der Chef begrüßt mich und sammelt schon mal Schlüssel, Werkstatthandbuch und Werkzeug zusammen, als ein weiterer Kunde die Werkstatt betritt und die Winterräder montiert haben möchte. Das muss er noch schnell machen, meint er. Ich nehme den Schlüssel und gehe derweil schon alleine zum Libero. Zündschlüssel rein und umgedreht – tot. In der Werkstatt lasse ich mir eine Fremdstartbatterie geben. Zie Zündkontrollampen leuchten, es geht aber immer noch nichts. So hole ich ein Multimeter aus meinem Auto und fange an zu messen.
Schon bald habe ich die Ursache gefunden und beseitigt. Nur wenige Umdreungen des Anlassers, dann läuft der Libero. Laut und ruppig und mit einer weißen Rauchfahne. Nicht, weil er sich ergeben will und auch nicht, weil die Kopfdichtung durch ist. Wohl eher, weil aufgrund der langen Standzeit eine Menge Feuchtigkeit im Motor ist.
Da will ich auch mal reinsehen, bekomme aber die Stoßstange nicht runter. Also hole ich mir Kriechöl und sprühe, bewege, sprühe, bewege, bis das Ganze wieder gangbar ist.
Mittlerweile sind die Winterreifen drauf, der Cheffe kommt und fragt, wie ich das Auto zum Laufen bekommen habe. Er hätte das auch schon versucht, aber ohne Erfolg. Wir überlegen, wie wir weiter vorgehen. Zuerst müssen die Bremsen freigebremst werden, meint er. Den Auspuff würde er schweißen. Na ja, wenn die Fragmente, die ich zum Problem des Autos mitbekommen habe richtig sind, dann ist da nix zu schweißen, gebe ich zu bedenken. Nachdem schon wieder ein Kunde vorstellig wird, entscheide ich mich, den Libero alleine anzugehen. Ich frage, wann er zum nächsten Mal den TÜV-Prüfer in die Werkstatt bekommt. Übermorgen, lautet die Antwort. Hmmm, das werde ich wohl kaum schaffen.
Erst fahre ich nach Hause. Ich muss erst noch ein Hilfsprojekt-Päckchen für Elisabeth nach Germering fahren. Dann will ich raus in die Halle. Dort habe ich nich eine Libero-Batterie stehen. Vielleicht funktioniert sie ja noch. Die eingebaute Batterie ist tiefentladen und wohl reif für den Schrott.
Mit meiner Fremdstart-Batterie bringe ich den Motor zum Laufen, dann fahre ich in meine Werkstatt. Ich nutze die kleinen Wege. Zum Einen, weil der TÜV schon ein paar Monate überzogen ist, zum Anderen, weil ich ja die Bremsen reaktivieren will. Wie schon damals, als ich ihn geholt habe, verzögern die Bremsen erstaunlich gut. Zum Blockieren bringe ich die Räder aber erst nach etlichen Versuchen. Immer wieder beschleunuge ich, um dann abwechselnd mit der Hand- und mit der Fußbremse das Fahrzeug maximal zu verzögern.
Draußen in der Halle wechsle ich die Batterie – natürlich ist die andere nicht geladen, aber sie hat wenigstens noch Spannung. Dann krieche ich unters auto und schau mir das Auspuffproblem an. Das wird nichts auf die Schnelle, stelle ich fest. Da muss erst einiges außenrum abgebaut werden. Ein prüfender Blick rund ums Fahrzeug zeigt, dass die Endspitzen wohl arg marode sind. Unter dem Lack sind deutliche Blasen zu sehen. Also nehme ich den Winkelschleifer mit Zopfbürste und mach den Lack ab. Aber nicht nur den, das Blech löst sich handtellergroß in Luft auf. Ich wechsel zur Flex mit Trennscheibe und schneide an den Endspitzen großzügig das marode Blech raus. Da es schon spät ist, belasse ich es dabei. das blanke Blech schütze ich derweil mit Zinkspray. bevor ich aufräume und nach Hause fahre.
9 Nov 2013
Libero: Ich nehme es selbst in die Hand
Im Juni kam der Libero aus Norwegen zurück. Weil der ADAC Rückholdienst die Autos nicht an Privatadressen liefert, haben wir mit einer Autowerkstatt in Emmering abgesprochen, dass er ihn übernimmt und mangels Zeit meinerseits auch mal danach schaut, was zu tun ist.
Lange hören wir nichts mehr vom Libero. Erst haben wir das gar nicht so bewusst wahrgenommen, denn mein lädierter Arm hatte mehr Proirität. Dann wurde Elisabeth immer misslauniger, weil das Auto ja zugelassen ist und Geld kostet. Sie war schon drauf und dran, das Auto zu verschrotten. Ich habe ihr angeboten, mich darum zu kümmern, dass es weitergeht.
Einige Male bin ich bei der Werkstatt vorbeigefahren. erst gab es da extrem viel Arbeit, dann war Urlaubszeit. Dann bekam ich mehrfach zugesagt, dass in den nächsten Tagen etwas passiert, Rückmeldungen habe ich aber keine bekommen. Wieder einmal bin ich persönlich vorstellig geworden, auch wenn ich mir selber schon lästig vorkomme. Ich erkläre, dass wir jetzt langsam eine Entscheidung treffen müssen, was wir nächstes Jahr machen und dass wir dafür wissen müssen, ob wir mit dem Libero rechnen können. Ein wenig lasse ich auch durchklingen, dass wir nun schon ein paar Monate warten. Mehrfach hatte ich schon angemerkt, dass ich auch ein wenig Ahnung habe und mein Wissen gerne mit einfließen lasse, wenn nötig. Nur körperlich kann ich wegen meinem Arm nicht so, wie ich gerne möchte. Er bietet mir einen festen Termin an: Samstag um 10:00 Uhr will er mit mir das Auto in die Werkstatt holen und loslegen.
Heute ist Samstag. Um 7:00 Uhr stehe ich auf, weil ich noch ein Hilfsprojekt-Paket für Weihnachten nach Olching bringen möchte. Pünktlich zu vereinbarten Zeit stehe ich in der Tür. Der Chef begrüßt mich und sammelt schon mal Schlüssel, Werkstatthandbuch und Werkzeug zusammen, als ein weiterer Kunde die Werkstatt betritt und die Winterräder montiert haben möchte. Das muss er noch schnell machen, meint er. Ich nehme den Schlüssel und gehe derweil schon alleine zum Libero. Zündschlüssel rein und umgedreht – tot. In der Werkstatt lasse ich mir eine Fremdstartbatterie geben. Zie Zündkontrollampen leuchten, es geht aber immer noch nichts. So hole ich ein Multimeter aus meinem Auto und fange an zu messen.
Schon bald habe ich die Ursache gefunden und beseitigt. Nur wenige Umdreungen des Anlassers, dann läuft der Libero. Laut und ruppig und mit einer weißen Rauchfahne. Nicht, weil er sich ergeben will und auch nicht, weil die Kopfdichtung durch ist. Wohl eher, weil aufgrund der langen Standzeit eine Menge Feuchtigkeit im Motor ist.
Da will ich auch mal reinsehen, bekomme aber die Stoßstange nicht runter. Also hole ich mir Kriechöl und sprühe, bewege, sprühe, bewege, bis das Ganze wieder gangbar ist.
Mittlerweile sind die Winterreifen drauf, der Cheffe kommt und fragt, wie ich das Auto zum Laufen bekommen habe. Er hätte das auch schon versucht, aber ohne Erfolg. Wir überlegen, wie wir weiter vorgehen. Zuerst müssen die Bremsen freigebremst werden, meint er. Den Auspuff würde er schweißen. Na ja, wenn die Fragmente, die ich zum Problem des Autos mitbekommen habe richtig sind, dann ist da nix zu schweißen, gebe ich zu bedenken. Nachdem schon wieder ein Kunde vorstellig wird, entscheide ich mich, den Libero alleine anzugehen. Ich frage, wann er zum nächsten Mal den TÜV-Prüfer in die Werkstatt bekommt. Übermorgen, lautet die Antwort. Hmmm, das werde ich wohl kaum schaffen.
Erst fahre ich nach Hause. Ich muss erst noch ein Hilfsprojekt-Päckchen für Elisabeth nach Germering fahren. Dann will ich raus in die Halle. Dort habe ich nich eine Libero-Batterie stehen. Vielleicht funktioniert sie ja noch. Die eingebaute Batterie ist tiefentladen und wohl reif für den Schrott.
Mit meiner Fremdstart-Batterie bringe ich den Motor zum Laufen, dann fahre ich in meine Werkstatt. Ich nutze die kleinen Wege. Zum Einen, weil der TÜV schon ein paar Monate überzogen ist, zum Anderen, weil ich ja die Bremsen reaktivieren will. Wie schon damals, als ich ihn geholt habe, verzögern die Bremsen erstaunlich gut. Zum Blockieren bringe ich die Räder aber erst nach etlichen Versuchen. Immer wieder beschleunuge ich, um dann abwechselnd mit der Hand- und mit der Fußbremse das Fahrzeug maximal zu verzögern.
Draußen in der Halle wechsle ich die Batterie – natürlich ist die andere nicht geladen, aber sie hat wenigstens noch Spannung. Dann krieche ich unters auto und schau mir das Auspuffproblem an. Das wird nichts auf die Schnelle, stelle ich fest. Da muss erst einiges außenrum abgebaut werden. Ein prüfender Blick rund ums Fahrzeug zeigt, dass die Endspitzen wohl arg marode sind. Unter dem Lack sind deutliche Blasen zu sehen. Also nehme ich den Winkelschleifer mit Zopfbürste und mach den Lack ab. Aber nicht nur den, das Blech löst sich handtellergroß in Luft auf. Ich wechsel zur Flex mit Trennscheibe und schneide an den Endspitzen großzügig das marode Blech raus. Da es schon spät ist, belasse ich es dabei. das blanke Blech schütze ich derweil mit Zinkspray. bevor ich aufräume und nach Hause fahre.