10 Nov 2013

XT 550 – Projekt O: Abholen der XT

Heute ist es soweit: Ich werde die XT abholen und in die Werkstatt bringen.
Obwohl ich schon um 7:00 Uhr aufstehe, komme ich erst eine halbe Stunde später als geplant nach München rein. Die Berge leuchten am Horizont, herrliches Föhnwetter heute, macht Lust auf eine Motorrad-Tour. Heuer hatte ich nicht viele Möglichkeiten dazu.
Karin erwartet mich schon. Es gibt keinen Parkplatz, so fahre ich nochmals um den Block und parke in 2. Reihe. Nachdem ich den Hänger vorbereitet habe, pumpe ich die Reifen der XT auf, während Karin den Lenker wieder in eine aufrechte Stellung bringt. Ich schraube noch das Kennzeichen ab, dann schieben wir das Motorrad zusammen auf den Hänger.
Mit Karins Hilfe ist das kein Problem, trotz meiner Schulter. Locker rollt die XT die Rampe hinauf und rastet mit dem Vorderrad in der Wippe ein. Während ich die Bordwand schließe und die XT verzurre, bringt Karin noch eine Schachtel mit nützlichen Sachen für die XT. Ich bekomme noch die Schlüssel und die Papiere, wir verabschieden uns herzlich, dann mache ich mich auf den Weg.
Der schnellste Weg führt über die Dachauer Straße stadtauswärts und dann auf die Stuttgarter Autobahn. Kurz vor der Brücke über dem Rangierbahnhof biege ich links ab und halte mich in Richtung Allach. Keine Lust auf Autobahn, lieber bringe ich die XT auf Straßen in die Werkstatt, die ich auch fahren würde, wenn sie nicht auf dem Hänger wäre.
Am Flugplatz Gröbenried halte ich kurz an und mache ein paar Fotos. Visuelle Bestandsaufnahme, was gemacht werden muss. Ne Menge Öl am Motor, auch auf der Motorradschiene hat sich schon eine kleine Pfütze gebildet. Ein Gabelsimmerring leckt, die Schraube, die den Endtopf hält ist herausgefallen, die Bremsankerplatte vorne muß gewechselt werden und etwas Rost hat sich auch schon festgesetzt.
Der Föhn ist mittlerweile zusammengebrochen, es fängt langsam an zu regnen. Das Waschcenter an der Esso-Tanke in Neu-Esting soll auch Sonntags offen haben, ich fahr einfach mal vorbei. Eine der Waschboxen ist belegt, ich entscheide mich für die hinterste, die ohne Dach.
Aus der Schachtel von Karin nehme ich eine Spraydose mit Motorreiniger heraus und sprühe damit Motor und Schwinge, Motorschutz und Kettenführung ein. Dann beginne ich mit einem ersten Waschdurchgang. Das Spray wirkt viel besser als erwartet, der dicke Ölfilm löst sich relativ leicht vom Motorrad. Als die Lanze ausgeht, hole ich Werkzeug aus dem Auto und schraube Motorschutz und Sitzbank ab. Der Regen ist heftiger geworden, ich sprühe den Rest der Dose auf die nun zugänglichen Stellen am Motor, Rahmen und Motorschutz und werfe nochmal eine Münze in den Automat. Wieder löst sich der ölige Schmutz leicht und sickert in den Ölabscheider. Ein Wohnmobil stellt sich vor meiner Waschbox an und wartet geduldig, bis ich meine Arbeit beendet habe. Sitzbank und Motorschutz lege ich in den Kofferraum, bevor ich meinen Weg in die Werkstatt fortsetze.
Dort fahre ich mit dem Hänger rückwärts rein. Seit heute gehört mir die Halle wieder ganz, mein Untermieter hat seine Hälfte im besenreinen Zustand verlassen. Die 550er wird die neu hinzugekommene Fläche feierlich einweihen. Nachdem die Vorderbremse nicht funktioniert, lege ich den ersten Gang ein und ziehe die Kupplung, für den Fall, dass die XT zu schnell vom Hänger rollt. Dann stelle ich sie auf die leere Fläche, mache noch ein Bild für Karin, lege die Sitzbank wieder drauf und decke das Motorrad ab.