Heute fällt es mir eher schwer aufzustehen, was in erster Linie daran liegt, dass die Reise nun zu Ende geht. Auch Elisabeth hat schlecht geschlafen und unseren Plan, noch eine Zwischenübernachtung in Bratislava einzulegen, noch einmal überdacht. Sie würde nun doch lieber in der Nähe von Wien nächtigen, meint sie. Ich sehe nochmal meine Reservierungsbestätigung durch und stelle fest, dass wir die Buchung nur bis 24 vor der Anreise kostenfrei stornieren können – also bleibt es bei Bratislava.
Wir duschen und stellen dabei – mangels Duschvorhang – das Bad unter Wasser, dann packen wir und verabschieden uns von der Zimmerwirtin. Die wünscht uns eine gute Reise und bedankt sich für unser kommen. Schnell ist alles eingeladen und das Auto samt Hänger aus der Parklücke rangiert und gedreht. Ein ganzes Stück weit fahren wir parallel zur Ukrainischen Grenze, nehmen nochmal die Eindrücke in uns auf, beobachten die Störche in ihren Nestern beim Brüten, die Bauern bei der Feldarbeit und in den Städten und Dörfern die Leute beim Gang zur Kirche. Vor allem die jungen Mädschen haben sich ordentlich in Schale geschmissen, fast alle in High Heels, wo manch einer auf einem frisch asphaltierten Gehweg nicht geradeaus laufen könnte.
In … halten wir kurz an und besorgen uns ein Frühstück. Wie auch die Tage zuvor haben wir blauen Himmel und Sonne satt, so dass ich zum ersten Mal auf der Tour die Klimaanlage einschalte.
Wir erreichen die Ungarische Grenze und stehen – wie zum letzten Mal seit 2006 – in einer Warteschlange. Eine gute halbe Stunde dauert es, bis wir an der Reihe sind. Sonst reicht ein kurzuer Blick in die Pässe und wir werden durchgewunken. Diesmal nimmt eine sichtlich missmutig gelaunte Beamtin die Dokumente, verschwindet in ihrem Häuschen und klopft unsere Daten in einen PC. Dann kommt sie zurück, händigt uns die Papiere wieder aus und winkt uns durch, während sie etwas für uns unverständliches auf ungarisch sagt.
In der nächsten Ortschaft wieder ein Storchennest. Diesmal sind die kleinen schon geschlüpft, so dass wir am Straßenrand anhalten und zusehen, wie der große Storch die Nahrung heraufwürgt, während die kleinen ungeduldig die Schnäbel in die Höhe strecken.
Wenig später haben wir die Autobahn erreicht und es fällt mir wieder einmal auf, dass diese mir mehr Streß macht als alle rumänischen Straßen. Breit und gut ausgebaut führt sie kerzengerade durch die Pusta-Ebene, auch rechts und links nur eintönige, riesengroße Felder.
Eine kurze Pause zwischendrin, dann beschließen wir, in … anzuhalten, weil Elisabeth gerne das Schloss … ansehen mag, das als das Lieblingsschloß ihrer königlichen Namensvetterin bezeichnet wird. Kein Problem, ist eh nicht weit weg von der Autobahn, sage ich und freue mich über die Abwechslung. Wir schauen uns das Gebäude und einen Teil des Lustgartens an, dann setzen wir die Fahrt fort.
Freudig nehmen wir wahr, dass uns das Navi mitten durch Buapest schickt, eine willkommene Abwechslung, der wir gerne folgen.
Elisabeth entdeckt links und rechts die Straßen, Plätze und Sehenswürdigkeiten wieder, die sie sich vor 10 Tagen angesehen hat und frischt ihre Erinnerung nochmal auf.
Dann sind wir wieder auf der Autobahn, etwas mehr als 80 km bis zum Abzweig Richtung Bratislava. Wir erreichen die Grenze, halten vorher noch an, um vollzutanken und eine Österreich-Vignette zu kaufen. Direkt an der Grenze zur Slowakei halten wir an einer Vignetten-Verkaufsstation und fragen nach, ob wir für den kurzen Abstecher nach Bratislava eine Vignette brauchen. Der freundliche Mann meint, es wären eh nur 3km und gibt uns den Tipp, etwas zurück zu fahren, um über die Landstraße in die Hauptstadt zu gelangen. Das machen wir auch und fahren alsbald am Damm der Donau entlang. Rechts von uns ein asphaltierter Weg, der rege von Inline-Skatern und Radlern genutzt wird.
Über eine der Brücken fahren wir kurze Zeit später in Bratislava ein, ich bin erstaunt, dass die Hauptstadt so nah an den beiden Grenzen zu Ungarn und Österreich liegt.
Das Hotel ist schnell gefunden, wir checken ein, bringen die Sachen aufs Zimmer, ziehen uns um und sind bald wieder im Auto um die Stadt anzusehen.
Direkt unter der Burg finden wir einen Parkplatz und laufern zuerst außen um die riesige Anlage herum, bevor wir sie von innen erschließen. Den Sonnenuntergang beobachten wir vom Parlamentsgebäude aus, bevor wir mit dem Auto den Parkplatz wechseln – runter in die Stadt. Ziemlich in der Innenstadt finden wir ein Parkhaus und setzen den weiteren Weg zu Fuß fort. Die Altstadt ist beschaulich, hat wunderbare kleine Gassen, viele Lokale die Tische und Stühle draußen stehen haben, wo Alt und Jung es sich gut gehen lassen.
Nach einem kleinen Bummel durch die Altstadt suchen wir uns ein Lokal mit einheimischer Küche, setzen uns draußen hin und bestellen jeder ein Slowakisches Gericht. Neben uns nimmt ein Paar Platz, deren Dialekt verrät, dass sie aus Österreich stammen.
Kaum sind wir mit dem Essen fertig, als der Himmel plötzlich rabenschwarz wird und ein paar große Regentropfen fallen lässt. Zusammen mit dem jungen Paar suchen wir Zuflucht unter einem Schirm und kommen ein wenig ins Gespräch. So erfahren wir, dass sie aus Krems kommen und einen Kurzurlaub hier verbringen, während ihre drei Kinder von den Großeltern versorgt werden.
Der Regen ist so schnell vorbei, wie er gekommen ist, der Himmel bleibt weiterhin schwarz, während wir zum Auto gehen. Wildes Wetterleuchten spiegelt sich in den Fenstern der Häuser in den kleinen Gassen. Wir steigen ins Auto und fahren zurück zum Hotel, es fängt wieder leicht an zu regnen. Dort angekommen stellen wir uns auf den Parkplatz und fahren in den 5. Stock, wo unsere Suite auf uns wartet. Nach den zwei Wochen in einfachen Hotels erschlägt uns der Luxus hier fast, obwohl wir auch hier mit 39 Euro/Nacht für uns Beide eines der günstigeren Zimmer genommen haben.
Als wir die Tür zum Zimmer aufmachen, hören wir draußen wolkenbruchartigen Regen. Da haben wir Glück gehabt – nicht nur heute, sondern auch während des gesamten Urlaubs.
Als ich aus der Dusche komme, schläft Elisabeth schon. Ich schreibe noch mein Tagebuch, dann knipse ich auch das Licht aus.
19 Mai 2013
Sonntag, 19.05.2013 Bratislava
Heute fällt es mir eher schwer aufzustehen, was in erster Linie daran liegt, dass die Reise nun zu Ende geht. Auch Elisabeth hat schlecht geschlafen und unseren Plan, noch eine Zwischenübernachtung in Bratislava einzulegen, noch einmal überdacht. Sie würde nun doch lieber in der Nähe von Wien nächtigen, meint sie. Ich sehe nochmal meine Reservierungsbestätigung durch und stelle fest, dass wir die Buchung nur bis 24 vor der Anreise kostenfrei stornieren können – also bleibt es bei Bratislava.
Wir duschen und stellen dabei – mangels Duschvorhang – das Bad unter Wasser, dann packen wir und verabschieden uns von der Zimmerwirtin. Die wünscht uns eine gute Reise und bedankt sich für unser kommen. Schnell ist alles eingeladen und das Auto samt Hänger aus der Parklücke rangiert und gedreht. Ein ganzes Stück weit fahren wir parallel zur Ukrainischen Grenze, nehmen nochmal die Eindrücke in uns auf, beobachten die Störche in ihren Nestern beim Brüten, die Bauern bei der Feldarbeit und in den Städten und Dörfern die Leute beim Gang zur Kirche. Vor allem die jungen Mädschen haben sich ordentlich in Schale geschmissen, fast alle in High Heels, wo manch einer auf einem frisch asphaltierten Gehweg nicht geradeaus laufen könnte.
In … halten wir kurz an und besorgen uns ein Frühstück. Wie auch die Tage zuvor haben wir blauen Himmel und Sonne satt, so dass ich zum ersten Mal auf der Tour die Klimaanlage einschalte.
Wir erreichen die Ungarische Grenze und stehen – wie zum letzten Mal seit 2006 – in einer Warteschlange. Eine gute halbe Stunde dauert es, bis wir an der Reihe sind. Sonst reicht ein kurzuer Blick in die Pässe und wir werden durchgewunken. Diesmal nimmt eine sichtlich missmutig gelaunte Beamtin die Dokumente, verschwindet in ihrem Häuschen und klopft unsere Daten in einen PC. Dann kommt sie zurück, händigt uns die Papiere wieder aus und winkt uns durch, während sie etwas für uns unverständliches auf ungarisch sagt.
In der nächsten Ortschaft wieder ein Storchennest. Diesmal sind die kleinen schon geschlüpft, so dass wir am Straßenrand anhalten und zusehen, wie der große Storch die Nahrung heraufwürgt, während die kleinen ungeduldig die Schnäbel in die Höhe strecken.
Wenig später haben wir die Autobahn erreicht und es fällt mir wieder einmal auf, dass diese mir mehr Streß macht als alle rumänischen Straßen. Breit und gut ausgebaut führt sie kerzengerade durch die Pusta-Ebene, auch rechts und links nur eintönige, riesengroße Felder.
Eine kurze Pause zwischendrin, dann beschließen wir, in … anzuhalten, weil Elisabeth gerne das Schloss … ansehen mag, das als das Lieblingsschloß ihrer königlichen Namensvetterin bezeichnet wird. Kein Problem, ist eh nicht weit weg von der Autobahn, sage ich und freue mich über die Abwechslung. Wir schauen uns das Gebäude und einen Teil des Lustgartens an, dann setzen wir die Fahrt fort.
Freudig nehmen wir wahr, dass uns das Navi mitten durch Buapest schickt, eine willkommene Abwechslung, der wir gerne folgen.
Elisabeth entdeckt links und rechts die Straßen, Plätze und Sehenswürdigkeiten wieder, die sie sich vor 10 Tagen angesehen hat und frischt ihre Erinnerung nochmal auf.
Dann sind wir wieder auf der Autobahn, etwas mehr als 80 km bis zum Abzweig Richtung Bratislava. Wir erreichen die Grenze, halten vorher noch an, um vollzutanken und eine Österreich-Vignette zu kaufen. Direkt an der Grenze zur Slowakei halten wir an einer Vignetten-Verkaufsstation und fragen nach, ob wir für den kurzen Abstecher nach Bratislava eine Vignette brauchen. Der freundliche Mann meint, es wären eh nur 3km und gibt uns den Tipp, etwas zurück zu fahren, um über die Landstraße in die Hauptstadt zu gelangen. Das machen wir auch und fahren alsbald am Damm der Donau entlang. Rechts von uns ein asphaltierter Weg, der rege von Inline-Skatern und Radlern genutzt wird.
Über eine der Brücken fahren wir kurze Zeit später in Bratislava ein, ich bin erstaunt, dass die Hauptstadt so nah an den beiden Grenzen zu Ungarn und Österreich liegt.
Das Hotel ist schnell gefunden, wir checken ein, bringen die Sachen aufs Zimmer, ziehen uns um und sind bald wieder im Auto um die Stadt anzusehen.
Direkt unter der Burg finden wir einen Parkplatz und laufern zuerst außen um die riesige Anlage herum, bevor wir sie von innen erschließen. Den Sonnenuntergang beobachten wir vom Parlamentsgebäude aus, bevor wir mit dem Auto den Parkplatz wechseln – runter in die Stadt. Ziemlich in der Innenstadt finden wir ein Parkhaus und setzen den weiteren Weg zu Fuß fort. Die Altstadt ist beschaulich, hat wunderbare kleine Gassen, viele Lokale die Tische und Stühle draußen stehen haben, wo Alt und Jung es sich gut gehen lassen.
Nach einem kleinen Bummel durch die Altstadt suchen wir uns ein Lokal mit einheimischer Küche, setzen uns draußen hin und bestellen jeder ein Slowakisches Gericht. Neben uns nimmt ein Paar Platz, deren Dialekt verrät, dass sie aus Österreich stammen.
Kaum sind wir mit dem Essen fertig, als der Himmel plötzlich rabenschwarz wird und ein paar große Regentropfen fallen lässt. Zusammen mit dem jungen Paar suchen wir Zuflucht unter einem Schirm und kommen ein wenig ins Gespräch. So erfahren wir, dass sie aus Krems kommen und einen Kurzurlaub hier verbringen, während ihre drei Kinder von den Großeltern versorgt werden.
Der Regen ist so schnell vorbei, wie er gekommen ist, der Himmel bleibt weiterhin schwarz, während wir zum Auto gehen. Wildes Wetterleuchten spiegelt sich in den Fenstern der Häuser in den kleinen Gassen. Wir steigen ins Auto und fahren zurück zum Hotel, es fängt wieder leicht an zu regnen. Dort angekommen stellen wir uns auf den Parkplatz und fahren in den 5. Stock, wo unsere Suite auf uns wartet. Nach den zwei Wochen in einfachen Hotels erschlägt uns der Luxus hier fast, obwohl wir auch hier mit 39 Euro/Nacht für uns Beide eines der günstigeren Zimmer genommen haben.
Als wir die Tür zum Zimmer aufmachen, hören wir draußen wolkenbruchartigen Regen. Da haben wir Glück gehabt – nicht nur heute, sondern auch während des gesamten Urlaubs.
Als ich aus der Dusche komme, schläft Elisabeth schon. Ich schreibe noch mein Tagebuch, dann knipse ich auch das Licht aus.