Nachdem ich bis zum Wochenende einige Päckchen und Pakete für die Gilera bekommen habe, kann ich mich an deren Wiederauferstehung machen. Zuerst löse ich die beiden Schrauben, die die Sitzbank an ihrem Platz halten und nehme diese ab. Der Platz, an dem die Batterie sitzt, kommt zum Vorschein. Ich habe an Statt der klassischen Säurebatterie einen Bleigelakku besorgt, der in den Maßen geringfügig abweicht. Doch er passt problemlos an seinen Platz. Die Anschlüsse müssen angepasst werden, denn die neue Batterie hat Kabelschuhe. Kein Problem, die nötigen Quetschverbinder samt Zange habe ich parat.
Danach wechsle ich die Bremslichtbirne. Einen 10er Pack dieser 6V Lampen habe ich bei eBay gefunden. Passt und brennt – wobei die Gilera nur an der Fußbremse einen Bremslichtschalter hat.
Die Zündkerze wechsle ich prophylaktisch, die alte hat noch problemlos funktioniert.
Dann teste ich die anderen Funktionen. Die Hupe will auch mit der Batterie nicht – sie zieht zwar an, das war es aber auch schon. Probeweiser schraube ich die Hupe von der RT125 ab und probiere diese aus – nachdem ich zwei passende Adapterkabel gebaut habe. Die tut es – erstmal. Ich fertige ein passendes Befestigungsblech und baue sie an – danach gibt auch diese keinen Ton mehr von sich. Ob es am Schalter liegt oder an der Hupe selbst weiß ich nicht – den Schalter muß ich aber eh noch zerlegen, der Abblend- Fernlichtschalter ist ja auch noch kaputt.
Derweil bringe ich das Versicherungskennzeichen an – mit Blindnieten. Die vorhandenen Befestigungspunkte passen nicht, deshalb bohre ich neue. Als ich die erste Niete gsetzt habe, sehe ich auf der Innenseite des Kotflügels, dass dieser einen ca. eineinhalb Zentimeter breiten Riss hat, von der Orginalbohrung weg und genau durch die Bohrung der Blindniete durch. Vermutlich sehe ich ihn nur deshalb, weil das Spreizen des Niet den Riss etwas auseinander gezogen hat. Ich bohre ein 2mm Loch in das Ende des Risses und mache zur Sicherheit noch weitere Nieten in den Ecken des Kennzeichens.
Als nächstes kommt der Hinterreifen dran. Der Hauptständer der Gilera ist ein Stückchen zu kurz. Bei genauerer Betrachtung sehe ich, dass der auch schon einmal geschweißt wurde – nicht gerade professionell. Also lege ich ein Brettchen darunter, um das Hinterrad vom Boden weg zu bekommen.
Es gibt keine Sechskantschrauben oder Muttern. Nur links und rechts je einen Bolzen mit einer Bohrung drin. Ich suche einen passenden Kreuzschlitzschraubendreher und löse den rechten Bolzen. Als ich diesen und ein Distanzstück entferne, kann ich das Hinterrad herausnehmen, ohne Kette und Bremsgestänge abnehmen zu müssen. Diese sind mit dem linken Bolzen extra befestigt. Das verstärkt meine Vermutung, dass es sich um einen Rahmen aus dem Endurosport handelt.
Der Reifen ist schon alt und hart, mit den Arbeitsschuhen kriege ich die Flanken dennoch ins Tiefbett. Schnell ist er demontiert und auch der neue ist in Rekordzeit drauf. Ich überlege mir, wann ich zum letzten Mal einen Reifen ohne Reifenhalter montiert habe. Ebensoschnell, wie das Rad aus der Schwinge war, ist es auch wieder montiert – das macht richtig Spaß.
Nun ist der Lenkerschalter an der Reihe. Flugs ist er abgebaut und zerlegt. Das Messingplättchen, de Feder und die Kugel, die ich vorsichtshalber gesichert hatte, finden wieder zurück an ihren Platz. Eine Plastiknase ist abgebrochen, weshalb es möglich war, den Schalter zu weit zu drehen.
Ich isoliere ein Stück Installationsleitung ab und erhitze es mit dem Lötbrenner. Dann drücke ich es in den Kuststoff. Als es festgeschmolzen ist, kürze ich es auf die passende Länge – fertig.
Nachdem ich den Schalter wieder zusammengebaut und montiert habe, folgt die Funktionsprobe. Alles klappt, so wie es soll – prima. Ich wundere mich darüber, wie hell das Licht brennt – von meinen anderen 6V-Fahrzeugen bin ich da nicht so verwöhnt. Bis auf die Hupe und die Blinker bin ich elektrisch fertig.
Nun nehme ich mir den Haupständer vor. Ich flexe die Standrohre unter dem Querrohr ab – hier waren sie schon einmal geschweißt. Dann schneide ich ein Stück 18mm-Rohr zu und flexe der Länge nach einen Schlitz hinein. So kann ich das Rohr etwas zusammenquetschen, so dass es sich mit dem Hammer gerade so in das obere Ständerteil einschlagen lässt. Vorher feile ich es eine Fase an das Ende und fette es ein wenig ein.
Ich schneide mir zwei Rohrstücke zurecht, die die abgeschnittenen Enden ersetzen sollen. Natürlich mache ich diese zweieinhalb Zentimeter länger. Nachdem ich die Enden der eingeschlagenen Hilfsrohre angefast und gefettet habe, treibe ich die beiden Rohre mit dem Hammer darüber. Dann Bringe ich die Enden der Rohre mit dem winkelschleifer in den richtigen Winkel, bevor ich zwei Stücke Flacheisen vorbereite. Mit der Flex mache ich eine Kehle, wo die Schweißnaht hin soll, dann schweiße ich den Ständer wieder zusammen. Anschließend verschleife ich die Schweißnähte, eine Lage Zinkspray und schwarzer Lack und schon sieht man kaum mehr, dass der Ständer verändert wurde.
Viel besser. Das Hinterrad kommt nun gute 2cm über den Boden und das Mokick steht gerade. Nur einklappen tut er noch immer nicht – hier muss ich mir mal Gedanken machen, weshalb das so ist. Das war vor meiner Manipulation schon genauso.
Zufrieden packe ich das Werzeug weg. In Gedanken gehe ich noch die Restpunkte durch, die ich noch abarbeiten will:
– Blinker
– Hupe
– Vorderreifen
– Heckträger
6 Jun 2014
Gilera GR2: Wundertüte zum Wochenende
Nachdem ich bis zum Wochenende einige Päckchen und Pakete für die Gilera bekommen habe, kann ich mich an deren Wiederauferstehung machen. Zuerst löse ich die beiden Schrauben, die die Sitzbank an ihrem Platz halten und nehme diese ab. Der Platz, an dem die Batterie sitzt, kommt zum Vorschein. Ich habe an Statt der klassischen Säurebatterie einen Bleigelakku besorgt, der in den Maßen geringfügig abweicht. Doch er passt problemlos an seinen Platz. Die Anschlüsse müssen angepasst werden, denn die neue Batterie hat Kabelschuhe. Kein Problem, die nötigen Quetschverbinder samt Zange habe ich parat.
Danach wechsle ich die Bremslichtbirne. Einen 10er Pack dieser 6V Lampen habe ich bei eBay gefunden. Passt und brennt – wobei die Gilera nur an der Fußbremse einen Bremslichtschalter hat.
Die Zündkerze wechsle ich prophylaktisch, die alte hat noch problemlos funktioniert.
Dann teste ich die anderen Funktionen. Die Hupe will auch mit der Batterie nicht – sie zieht zwar an, das war es aber auch schon. Probeweiser schraube ich die Hupe von der RT125 ab und probiere diese aus – nachdem ich zwei passende Adapterkabel gebaut habe. Die tut es – erstmal. Ich fertige ein passendes Befestigungsblech und baue sie an – danach gibt auch diese keinen Ton mehr von sich. Ob es am Schalter liegt oder an der Hupe selbst weiß ich nicht – den Schalter muß ich aber eh noch zerlegen, der Abblend- Fernlichtschalter ist ja auch noch kaputt.
Derweil bringe ich das Versicherungskennzeichen an – mit Blindnieten. Die vorhandenen Befestigungspunkte passen nicht, deshalb bohre ich neue. Als ich die erste Niete gsetzt habe, sehe ich auf der Innenseite des Kotflügels, dass dieser einen ca. eineinhalb Zentimeter breiten Riss hat, von der Orginalbohrung weg und genau durch die Bohrung der Blindniete durch. Vermutlich sehe ich ihn nur deshalb, weil das Spreizen des Niet den Riss etwas auseinander gezogen hat. Ich bohre ein 2mm Loch in das Ende des Risses und mache zur Sicherheit noch weitere Nieten in den Ecken des Kennzeichens.
Als nächstes kommt der Hinterreifen dran. Der Hauptständer der Gilera ist ein Stückchen zu kurz. Bei genauerer Betrachtung sehe ich, dass der auch schon einmal geschweißt wurde – nicht gerade professionell. Also lege ich ein Brettchen darunter, um das Hinterrad vom Boden weg zu bekommen.
Es gibt keine Sechskantschrauben oder Muttern. Nur links und rechts je einen Bolzen mit einer Bohrung drin. Ich suche einen passenden Kreuzschlitzschraubendreher und löse den rechten Bolzen. Als ich diesen und ein Distanzstück entferne, kann ich das Hinterrad herausnehmen, ohne Kette und Bremsgestänge abnehmen zu müssen. Diese sind mit dem linken Bolzen extra befestigt. Das verstärkt meine Vermutung, dass es sich um einen Rahmen aus dem Endurosport handelt.
Der Reifen ist schon alt und hart, mit den Arbeitsschuhen kriege ich die Flanken dennoch ins Tiefbett. Schnell ist er demontiert und auch der neue ist in Rekordzeit drauf. Ich überlege mir, wann ich zum letzten Mal einen Reifen ohne Reifenhalter montiert habe. Ebensoschnell, wie das Rad aus der Schwinge war, ist es auch wieder montiert – das macht richtig Spaß.
Nun ist der Lenkerschalter an der Reihe. Flugs ist er abgebaut und zerlegt. Das Messingplättchen, de Feder und die Kugel, die ich vorsichtshalber gesichert hatte, finden wieder zurück an ihren Platz. Eine Plastiknase ist abgebrochen, weshalb es möglich war, den Schalter zu weit zu drehen.
Ich isoliere ein Stück Installationsleitung ab und erhitze es mit dem Lötbrenner. Dann drücke ich es in den Kuststoff. Als es festgeschmolzen ist, kürze ich es auf die passende Länge – fertig.
Nachdem ich den Schalter wieder zusammengebaut und montiert habe, folgt die Funktionsprobe. Alles klappt, so wie es soll – prima. Ich wundere mich darüber, wie hell das Licht brennt – von meinen anderen 6V-Fahrzeugen bin ich da nicht so verwöhnt. Bis auf die Hupe und die Blinker bin ich elektrisch fertig.
Nun nehme ich mir den Haupständer vor. Ich flexe die Standrohre unter dem Querrohr ab – hier waren sie schon einmal geschweißt. Dann schneide ich ein Stück 18mm-Rohr zu und flexe der Länge nach einen Schlitz hinein. So kann ich das Rohr etwas zusammenquetschen, so dass es sich mit dem Hammer gerade so in das obere Ständerteil einschlagen lässt. Vorher feile ich es eine Fase an das Ende und fette es ein wenig ein.
Ich schneide mir zwei Rohrstücke zurecht, die die abgeschnittenen Enden ersetzen sollen. Natürlich mache ich diese zweieinhalb Zentimeter länger. Nachdem ich die Enden der eingeschlagenen Hilfsrohre angefast und gefettet habe, treibe ich die beiden Rohre mit dem Hammer darüber. Dann Bringe ich die Enden der Rohre mit dem winkelschleifer in den richtigen Winkel, bevor ich zwei Stücke Flacheisen vorbereite. Mit der Flex mache ich eine Kehle, wo die Schweißnaht hin soll, dann schweiße ich den Ständer wieder zusammen. Anschließend verschleife ich die Schweißnähte, eine Lage Zinkspray und schwarzer Lack und schon sieht man kaum mehr, dass der Ständer verändert wurde.
Viel besser. Das Hinterrad kommt nun gute 2cm über den Boden und das Mokick steht gerade. Nur einklappen tut er noch immer nicht – hier muss ich mir mal Gedanken machen, weshalb das so ist. Das war vor meiner Manipulation schon genauso.
Zufrieden packe ich das Werzeug weg. In Gedanken gehe ich noch die Restpunkte durch, die ich noch abarbeiten will:
– Blinker
– Hupe
– Vorderreifen
– Heckträger