Nachdem ich im letzen Beitrag beschrieben habe, dass der Kühler leck gegangen ist, war das kein Grund um aufzugeben, sondern nochmal Energie zu mobilisieren und eine Lösung dafür zu finden.
So saßen wir parallel an unseren Rechnern und haben im Internet recherchiert. Alles, was mit dem Libero und Kühler in Verbindung stand wurde gesichtet und bewertet, Nachfragen per Mail gestellt und Daumen gedrückt, während wir die Antwort abgewartet haben.
Das Ergebnis war ernüchternd: Es gibt jede Menge Kühler für den Vorgänger unseres Libero, ebenso gut ist der Markt mit Kühlern für den Nachfolger, den FA bestückt. Nur für unseren KJ ist nichts zu finden. Obwohl laut Teilenummern bei etlichen Händlern deren Kühler für unseren Bus passen sollten, so wichen diese in Bild und Maßen doch erheblich davon ab.
Ich habe auch bei den Alternativen geschaut. Sowohl im Subaru-Bereich als auch bei bauähnlichen Fahrzeugen der Mitbewerber. Kein Einziger passt auch nur soweit, dass man ihn montieren könnte. Der Bereich, wo der Kühler rein soll, ist einfach zu schmal für vergleichbare Kühler.
Während ich auf die Rückantwort eines Liberofans warte, der noch einen gebrauchten Kühler im Regal liegen hat, denke ich darüber nach, wie ich unseren Kühler so weit reparieren kann, dass wir ihn weiterverwenden können. Ideal wäre es, ein neues Kühlernetz einzusetzen. Aber auch wenn wir so eines auftreiben würden, es drängt die Zeit – in drei Wochen wollen wir über die Startrampe der Baltic Rallye. Bis dahin sollte nicht nur das Kühlerproblem gelöst, sondern der Libero auch auf Zuverlässigkeit geprüft sein.
Elisabeth mailt weiter, telefoniert, nutzt jeden Strohalm, der sich bietet. Vom Subaru Händler hier vor der Haustür bis zu Subaru Deutschland, Elisabeth lässt nichts unversucht.
Im Büro bekomme ich einen Anruf von ihr. Es gibt noch einen einzigen Kühler bei einem Subaru-Händler im Regal und ob wir den nehmen wollen. 250 Euro ist fast das Doppelte des Preises, der für einen FA-Kühler aufgerufen wird. Wir nehmen ihn trotzdem. Beim Abholen werden wir erfahren, dass der Listenpreis bei 460 Euro liegt und wir ihn auch quasi für die Hälfte dieses Preises erstehen. Als Elisabeth den Kühler holt, sagt man ihr, es sei der einzige noch verfügbare Kühler weltweit bei Subaru für unser Libero-Modell.
Elisabeth bekommt auch eine Rückmeldung von Subaru Deutschland, die zwischenzeitlich auch erfahren haben, dass wir einen Kühler bekommen. Sie wünschen uns eine gute Fahrt und viel Glück bei der Rallye.
Als ich aus dem Büro nach Hause komme, ist Elisabeth voller Freude und Elan – klar, dass der Kühler heute noch eingebaut wird. Als ich den Kühler ausgebaut habe, habe ich auch noch eines der Heizungsrohre herausgenommen. Als ich den Libero vor 4 Jahren zum ersten Mal wieder repariert habe, waren diese drei Rohre der Grund für eine kaputte Kopfdichtung durch Überhitzen.
Ich habe damals improvisiert und die Rohre durch Stangenware aus dem Baumarkt ersetzt. Zwei der Rohre sind einfache, gerade Stangen, das Dritte hat vorne einen Abzweig für den Wärmetauscher der Heizung. Da wusste ich nicht, wie ich das gebacken bekomme und habe deshalb das alte Rohr hinter dem Abzweig abgeschnitten und ein neues Rohr drangeschweißt. Den Abzweig selbst habe ich mit meinen damals marginalen Schweißkünsten einen halben Tag lang geflickt: Loch zugeschweißt (meistens wurde dieses erstmal größer), dann Korken rein und mit Wasser befüllt. Dort wo es tropfte markiert, Wasser raus, schweißen, Korken rein…
Eigentlich ist der gesamte Bereich des Abzweigs nur noch Schweißdraht, vom ursprünglichen Material war nicht mehr viel übrig.
Das Rohr war seither dicht, ich wollte dennoch nicht riskieren, dass mein Pfusch von damals bei der Rallye Probleme macht. Warum nicht gleich ein Kupferrohr aus dem Sanitärhandel, überlege ich mir. Da gibt es passende Fittinge, wäre ohen Probleme nachzubauen. Da das Rohr am Unterboden frei liegt, will ich die Verbindungen nicht unbedingt als Lötverbindung ausführen. Pressfittings wären die bessere Wahl.
Auch hier hat Elisabeth ein Ass im Ärmel. Der Bruder einer Arbeitskollegin macht das Beruflich. Wir geben ihm das alte Rohr mit, er ruft zurück und fragt nach, was genau ich mir vorstelle. Nachdem ich ihm geschildert habe, wofür das Rohr sit, fragt er, ob ich nicht gleich Edelstahl nehmen will, im Hinblick auf das Salz im Winter die bessere Alternative und vom Preis her gleich.
Natürlich nehmen wir die Edelstahlversion.
Auch das Rohr nehmen wir mit raus zu meiner Werkstatt und passen es an, bevor wir es einbauen. Als ich die Schlauchschellen festziehe, sehe ich einen Gummischlauch baumeln. Das Ende sieht ziemlich vegammelt aus, hier war bestimmt nichts montiert. Ich sehe auch nichts, wo der dran gehören könnte.
Nachdem das Rohr und der Kühler eingabaut ist, befüllt Elisabeth das System. Ich glaube, der Schraubervirus hat sich bei ihr auch eingenistet 😉 Dann starten wir den Motor und lassen ihn warmlaufen, um den Wasserkreislauf zu entlüften. Es dauert einige Zeit, bis der Kühler warm wird – Zeichen dafür, dass sich das Thermostat geöffnet hat. Wir füllen ein paarmal nach, es passt aber kaum noch Kühlmittel rein, bis der Lüftermotor anläuft.
Nochmals alle Schraubverbindungen geprüft, dann montieren wir die Stoßstange und den Unterfahrschutz. Eine Schraube bleibt übrig. Die dient zur Befestigung des Kühlers. Eigentlich brauche ich gar nicht erwähnen, dass der Platz dieser Schraube bei angebauter Stoßstange kaum zu erreichen ist. Ich schraube sie trotzdem nicht ab und pfriemel die Schraube mit spitzen Fingern an ihren Platz, die Ratsche kann ich nur um einen Zahn ausholen – wahrscheinlich hätte ich in der Zeit, in der ich diese Schraube angezogen habe, die Stoßstange locker ab- und wieder angebaut.
Es ist schon fast dunkel – Zeit nach Hause zu fahren. Den Libero nehmen wir natürlich mit. Elisabeth fährt los, hält aber kurze Zeit später wieder an. Ich folge mit meinem Focus. Die Bremse geht nicht so richtig, meint sie und der Tacho hat ebenfalls keine Funktion. Wir wechseln die Autos. Tatsächlich. Spontan erinnere ich mich an den losen Schlauch von vorhin. Der Unterdruck für den Bremskraftverstärker fehlt. Das kann ich auch zu Hause anschauen, so fahre ich vorsichtig weiter. Unterwegs halte ich nochmal kurz und stecke die Tachowelle wieder an, weshalb auch immer die sich vom Instrumentenbrett gelöst hat.
Zu Hause will ich es dann doch wissen, setze die Stirnlampe auf und krieche unter das Auto. Als ich den Schlauch genauer betrachte, stelle ich fest, dass ein Metallstück im Ende steckt. Elisabeth reicht mir eine Zange, mit der ich es heraus pople. Dann finde ich auch unter einem der Heizungsschläuche versteckt das Gegenstück, wo der Schlauch drauf gehört. Ich begradige das Ende und schiebe den Schlauch drüber. Noch eine kurze Testrunde von Elisabeth – alles wieder in Ordnung.
22 Mai 2014
Libero: Der letzte seines Standes
Nachdem ich im letzen Beitrag beschrieben habe, dass der Kühler leck gegangen ist, war das kein Grund um aufzugeben, sondern nochmal Energie zu mobilisieren und eine Lösung dafür zu finden.
So saßen wir parallel an unseren Rechnern und haben im Internet recherchiert. Alles, was mit dem Libero und Kühler in Verbindung stand wurde gesichtet und bewertet, Nachfragen per Mail gestellt und Daumen gedrückt, während wir die Antwort abgewartet haben.
Das Ergebnis war ernüchternd: Es gibt jede Menge Kühler für den Vorgänger unseres Libero, ebenso gut ist der Markt mit Kühlern für den Nachfolger, den FA bestückt. Nur für unseren KJ ist nichts zu finden. Obwohl laut Teilenummern bei etlichen Händlern deren Kühler für unseren Bus passen sollten, so wichen diese in Bild und Maßen doch erheblich davon ab.
Ich habe auch bei den Alternativen geschaut. Sowohl im Subaru-Bereich als auch bei bauähnlichen Fahrzeugen der Mitbewerber. Kein Einziger passt auch nur soweit, dass man ihn montieren könnte. Der Bereich, wo der Kühler rein soll, ist einfach zu schmal für vergleichbare Kühler.
Während ich auf die Rückantwort eines Liberofans warte, der noch einen gebrauchten Kühler im Regal liegen hat, denke ich darüber nach, wie ich unseren Kühler so weit reparieren kann, dass wir ihn weiterverwenden können. Ideal wäre es, ein neues Kühlernetz einzusetzen. Aber auch wenn wir so eines auftreiben würden, es drängt die Zeit – in drei Wochen wollen wir über die Startrampe der Baltic Rallye. Bis dahin sollte nicht nur das Kühlerproblem gelöst, sondern der Libero auch auf Zuverlässigkeit geprüft sein.
Elisabeth mailt weiter, telefoniert, nutzt jeden Strohalm, der sich bietet. Vom Subaru Händler hier vor der Haustür bis zu Subaru Deutschland, Elisabeth lässt nichts unversucht.
Im Büro bekomme ich einen Anruf von ihr. Es gibt noch einen einzigen Kühler bei einem Subaru-Händler im Regal und ob wir den nehmen wollen. 250 Euro ist fast das Doppelte des Preises, der für einen FA-Kühler aufgerufen wird. Wir nehmen ihn trotzdem. Beim Abholen werden wir erfahren, dass der Listenpreis bei 460 Euro liegt und wir ihn auch quasi für die Hälfte dieses Preises erstehen. Als Elisabeth den Kühler holt, sagt man ihr, es sei der einzige noch verfügbare Kühler weltweit bei Subaru für unser Libero-Modell.
Elisabeth bekommt auch eine Rückmeldung von Subaru Deutschland, die zwischenzeitlich auch erfahren haben, dass wir einen Kühler bekommen. Sie wünschen uns eine gute Fahrt und viel Glück bei der Rallye.
Als ich aus dem Büro nach Hause komme, ist Elisabeth voller Freude und Elan – klar, dass der Kühler heute noch eingebaut wird. Als ich den Kühler ausgebaut habe, habe ich auch noch eines der Heizungsrohre herausgenommen. Als ich den Libero vor 4 Jahren zum ersten Mal wieder repariert habe, waren diese drei Rohre der Grund für eine kaputte Kopfdichtung durch Überhitzen.
Ich habe damals improvisiert und die Rohre durch Stangenware aus dem Baumarkt ersetzt. Zwei der Rohre sind einfache, gerade Stangen, das Dritte hat vorne einen Abzweig für den Wärmetauscher der Heizung. Da wusste ich nicht, wie ich das gebacken bekomme und habe deshalb das alte Rohr hinter dem Abzweig abgeschnitten und ein neues Rohr drangeschweißt. Den Abzweig selbst habe ich mit meinen damals marginalen Schweißkünsten einen halben Tag lang geflickt: Loch zugeschweißt (meistens wurde dieses erstmal größer), dann Korken rein und mit Wasser befüllt. Dort wo es tropfte markiert, Wasser raus, schweißen, Korken rein…
Eigentlich ist der gesamte Bereich des Abzweigs nur noch Schweißdraht, vom ursprünglichen Material war nicht mehr viel übrig.
Das Rohr war seither dicht, ich wollte dennoch nicht riskieren, dass mein Pfusch von damals bei der Rallye Probleme macht. Warum nicht gleich ein Kupferrohr aus dem Sanitärhandel, überlege ich mir. Da gibt es passende Fittinge, wäre ohen Probleme nachzubauen. Da das Rohr am Unterboden frei liegt, will ich die Verbindungen nicht unbedingt als Lötverbindung ausführen. Pressfittings wären die bessere Wahl.
Auch hier hat Elisabeth ein Ass im Ärmel. Der Bruder einer Arbeitskollegin macht das Beruflich. Wir geben ihm das alte Rohr mit, er ruft zurück und fragt nach, was genau ich mir vorstelle. Nachdem ich ihm geschildert habe, wofür das Rohr sit, fragt er, ob ich nicht gleich Edelstahl nehmen will, im Hinblick auf das Salz im Winter die bessere Alternative und vom Preis her gleich.
Natürlich nehmen wir die Edelstahlversion.
Auch das Rohr nehmen wir mit raus zu meiner Werkstatt und passen es an, bevor wir es einbauen. Als ich die Schlauchschellen festziehe, sehe ich einen Gummischlauch baumeln. Das Ende sieht ziemlich vegammelt aus, hier war bestimmt nichts montiert. Ich sehe auch nichts, wo der dran gehören könnte.
Nachdem das Rohr und der Kühler eingabaut ist, befüllt Elisabeth das System. Ich glaube, der Schraubervirus hat sich bei ihr auch eingenistet 😉 Dann starten wir den Motor und lassen ihn warmlaufen, um den Wasserkreislauf zu entlüften. Es dauert einige Zeit, bis der Kühler warm wird – Zeichen dafür, dass sich das Thermostat geöffnet hat. Wir füllen ein paarmal nach, es passt aber kaum noch Kühlmittel rein, bis der Lüftermotor anläuft.
Nochmals alle Schraubverbindungen geprüft, dann montieren wir die Stoßstange und den Unterfahrschutz. Eine Schraube bleibt übrig. Die dient zur Befestigung des Kühlers. Eigentlich brauche ich gar nicht erwähnen, dass der Platz dieser Schraube bei angebauter Stoßstange kaum zu erreichen ist. Ich schraube sie trotzdem nicht ab und pfriemel die Schraube mit spitzen Fingern an ihren Platz, die Ratsche kann ich nur um einen Zahn ausholen – wahrscheinlich hätte ich in der Zeit, in der ich diese Schraube angezogen habe, die Stoßstange locker ab- und wieder angebaut.
Es ist schon fast dunkel – Zeit nach Hause zu fahren. Den Libero nehmen wir natürlich mit. Elisabeth fährt los, hält aber kurze Zeit später wieder an. Ich folge mit meinem Focus. Die Bremse geht nicht so richtig, meint sie und der Tacho hat ebenfalls keine Funktion. Wir wechseln die Autos. Tatsächlich. Spontan erinnere ich mich an den losen Schlauch von vorhin. Der Unterdruck für den Bremskraftverstärker fehlt. Das kann ich auch zu Hause anschauen, so fahre ich vorsichtig weiter. Unterwegs halte ich nochmal kurz und stecke die Tachowelle wieder an, weshalb auch immer die sich vom Instrumentenbrett gelöst hat.
Zu Hause will ich es dann doch wissen, setze die Stirnlampe auf und krieche unter das Auto. Als ich den Schlauch genauer betrachte, stelle ich fest, dass ein Metallstück im Ende steckt. Elisabeth reicht mir eine Zange, mit der ich es heraus pople. Dann finde ich auch unter einem der Heizungsschläuche versteckt das Gegenstück, wo der Schlauch drauf gehört. Ich begradige das Ende und schiebe den Schlauch drüber. Noch eine kurze Testrunde von Elisabeth – alles wieder in Ordnung.