Nach dem Frühstück machen wir uns an den Motorrädern zu schaffen. Es muss einiges abgebaut oder anders eingestellt werden, um die Maschinen auf das Endurowandern vorzubereiten. Blinker, Spiegel und Kennzeichen werden abgeschraubt, dafür ein kleines laminiertes Kennzeicen aus Papier montiert. Der Schalthebel wird nach oben gesetzt und die Bremse justiert.
Nachdem das alles gelöst ist, ziehen wir die Schutzkleidung an und starten unsere erste richtige Tour dieses Jahr. Runter an den See, dann nach rechts nach Garana führt meine Route. Dort verlassen wir die Straße, durchqueren den Ort und biegen ein Stück weiter oben von der Schotterstraße auf einen Feldweg ein. Der ist erst holprig, wird dann aber zunehmend weicher. Wir passieren einen neu aufgestellten Sendemast und erreichen die Ebene. Hier gebe ich ein paar Instruktionen und lasse meine beiden Begleiter voraus fahren. Viele Male bin ich hier schon gefahren, so trocken war es selten. Nicht nur mir macht das Spaß.
Am Ende der Ebene angelangt biegen wir in den Wald ab. Hier geht es erstmal bergab, die Wege erfinden sich ständig neu, der jeweils aktuelle ist aber einfach zu erkennen. Es folgt eine kurze, aber schmackige Steilauffahrt, wo ich auch diesmal den beiden den Vortritt lasse, damit sie üben können, das Terrain zu lesen und sich darin eine Spur zu suchen. Bernd fährt als erster hooch und meistert die Sache bravourös. Danach folgt weicher Waldboden, es macht richtig Spaß, die Anleger zu nutzen und zwischen den Bäumen durchzuschwingen. Wir verlassen den Wald und halten beim nächsten Kontrollpunkt für eine kurze Pause und ein paar navigatorische Tipps.
Weiter geht es nach Lindenfeld, einer Geisterstadt, die schon von Anfang an zu meinen Lieblingszielen gehört. Ich wähle eine der möglichen Routen dahin, wir rollen talwärts, der Weg wird immer mehr zum Hohlweg. Ein großer freigewaschener Felsbrocken bringt die Fahrt von Jörg ins Stocken, er versucht ihn zu umfahren, obwohl die einfachere Spur direkt mitten drüber wäre. Auch Bernd strauchelt an der gleichen Stelle und legt seine DR an die Böschung. Kein Problem, wenige Minuten später sind sie wieder unterwegs.
[mappress mapid=“1″]
Wir erreichen Lindenfeld und ich stelle fest, dass sich viel verändert hat. Eine neue Straße wurde geschoben, die im Ortskern endet, auch die Straße runter nach Poiana ist vom Feldweg zur Schotterstraße geworden. Ein Neubau steht mitten im Ort, dafür ist das Haus, wo beim letzten Mal noch die einzige Bewohnerin des Ortes gelebt hat, nicht mehr bewohnt.
Ich lasse die beiden die ‚Hauptstraße‘ durch den Ort hoch und wieder runter fahren. Etwas weiter oben gestaltet sich diese nämlich recht anspruchsvoll. Bernd legt sich – fast oben angekommen – auch gleich ab und kommt mit viel Respekt wieder zurück. Um zu verhindern, dass sich im Kopf eine Angstschwelle aufbaut, fahre ich gleich nochmal mit ihm zusammen den gleichen Weg. Diesmal klappt es problemlos.
Ein Schäfer mit seiner Herde passiert den Ort, wir folgen kurze Zeit später talwärts und genießen die herrliche Aussicht über das Banat. Unter einem schattigen Baum sitzt ein Schäfer und grüßt von weitem, zwei seiner Hunde laufen uns entgegen und wollen uns vertreiben. Die Schotterstraße wird zum Betonweg, dann zur Asphaltstraße, während wir dem Fluß Valea mare folgen. In Buchin biegen wir links auf die E70 ab in Richtung Caransebes, wo wir Mittagessen wollen.
Das klappt leider nicht, denn alle Restaurants haben geschlossen, heute ist Ostern in Rumänien – die orthodoxe Kirche feiert erst jetzt.
So begnügen wir uns mit ner Cola in einem Cafe, bevor wir die Straße wieder unter die Stollen nehmen – Richtung Semenic. Am Ortseingang von Turnu Ruieni biegen wir links ab und folgen einem Schotterweg den Berg hinauf, an dessen Ende wir die Ruine eines alten Feuerturms erreichen. Eine Horde Kinder steht aufgeregt oben und beobachtet unsere Ankunft. Jörg öffnet seine Hecktasche und holt ein paar Päckchen Kaugummi heraus. Die Kinder begrüßen uns, als wir den letzten Anstiege zu Fuß hinter uns gebracht haben, worauf Jörg sich mit je einem Kaugummi dafür bedankt. Die Rundumsicht hier ist herrlich. Erst in weiter Ferne wird es dunstig.
Wir lassen die Landschaft auf uns wirken, tauchen ein in die Geographie dieses wunderbaren Landes und genießen die Sonne.
Für die Weiterfahrt wählen wir einen Weg, der direkt von unserem Parkplatz aus mit einer Kurve beginnt. Laut Karte bringt er uns runter in den Ort. Nicht einfach, aber auch nicht zu anspruchsvoll für meine Begleiter.
In Turnu Ruieni halte ich mich links nach Borlova. Gleich am Ortseingang verlassen wir die Hauptstraße und kommen so auf eine bergauf führende Straße, die mit großen Kieselsteinen gepflastert ist. Die Straße scheint schon viele hundert Jahre alt zu sein, dennoch sind nur wenige Stellen beschädigt. Weiter oben wird die Straße zum Weg, dann zum Feldweg. Dieser wird dann unpassierbar, weil jemand seine Pferdeweide mit Stacheldraht umzäunt hat. Dass die Straße da durch führt, hat ihn offenbar nicht gestört.
Ich drehe um, und finde einen Weg, mit dem wir das Grundstück umfahren können, ohne quereldein über die Wiesen zu müssen. Wir treffen auf einen Bach – unserer erste richtige Wasserdurchfahrt. Am anderen Ufer biegen wir nach wenigen Metern auf eine befestigte Straße ein, die uns nach Bolvasnita und zur E70 bringt. Die verlassen wir nach wenigen hundert Metern in Richtung Petrosnita und nutzen eine kleine Straße, die parallal zur E70 nach Slatina Timis führt.
Ab hier dann die in den vergangenen Jahren berüchtigte Schlaglochpiste. Doch die Straße wird gerade neu gebaut und ist auch als Baustelle gegenüber dem früheren Zustand entschärft.
In Brebu Nou angekommen, werden die Ketten geschmiert, das Öl geprüft etc. Dann duschen wir und genießen das Abendessen – Es gibt Lamm in Form einer Ciorba und auch gekocht mit Kartoffelpüree. Wir schlagen ordentlich zu, nachdem wir ja schon aufs Mittagessen verzichtet haben. Danach wird das Lagerfeuer entfacht, wo wir noch bis Mitternacht sitzen.
5 Mai 2013
Sonntag, 05.05.2013 Lindenfeld
Nach dem Frühstück machen wir uns an den Motorrädern zu schaffen. Es muss einiges abgebaut oder anders eingestellt werden, um die Maschinen auf das Endurowandern vorzubereiten. Blinker, Spiegel und Kennzeichen werden abgeschraubt, dafür ein kleines laminiertes Kennzeicen aus Papier montiert. Der Schalthebel wird nach oben gesetzt und die Bremse justiert.
Nachdem das alles gelöst ist, ziehen wir die Schutzkleidung an und starten unsere erste richtige Tour dieses Jahr. Runter an den See, dann nach rechts nach Garana führt meine Route. Dort verlassen wir die Straße, durchqueren den Ort und biegen ein Stück weiter oben von der Schotterstraße auf einen Feldweg ein. Der ist erst holprig, wird dann aber zunehmend weicher. Wir passieren einen neu aufgestellten Sendemast und erreichen die Ebene. Hier gebe ich ein paar Instruktionen und lasse meine beiden Begleiter voraus fahren. Viele Male bin ich hier schon gefahren, so trocken war es selten. Nicht nur mir macht das Spaß.
Am Ende der Ebene angelangt biegen wir in den Wald ab. Hier geht es erstmal bergab, die Wege erfinden sich ständig neu, der jeweils aktuelle ist aber einfach zu erkennen. Es folgt eine kurze, aber schmackige Steilauffahrt, wo ich auch diesmal den beiden den Vortritt lasse, damit sie üben können, das Terrain zu lesen und sich darin eine Spur zu suchen. Bernd fährt als erster hooch und meistert die Sache bravourös. Danach folgt weicher Waldboden, es macht richtig Spaß, die Anleger zu nutzen und zwischen den Bäumen durchzuschwingen. Wir verlassen den Wald und halten beim nächsten Kontrollpunkt für eine kurze Pause und ein paar navigatorische Tipps.
Weiter geht es nach Lindenfeld, einer Geisterstadt, die schon von Anfang an zu meinen Lieblingszielen gehört. Ich wähle eine der möglichen Routen dahin, wir rollen talwärts, der Weg wird immer mehr zum Hohlweg. Ein großer freigewaschener Felsbrocken bringt die Fahrt von Jörg ins Stocken, er versucht ihn zu umfahren, obwohl die einfachere Spur direkt mitten drüber wäre. Auch Bernd strauchelt an der gleichen Stelle und legt seine DR an die Böschung. Kein Problem, wenige Minuten später sind sie wieder unterwegs.
[mappress mapid=“1″]
Wir erreichen Lindenfeld und ich stelle fest, dass sich viel verändert hat. Eine neue Straße wurde geschoben, die im Ortskern endet, auch die Straße runter nach Poiana ist vom Feldweg zur Schotterstraße geworden. Ein Neubau steht mitten im Ort, dafür ist das Haus, wo beim letzten Mal noch die einzige Bewohnerin des Ortes gelebt hat, nicht mehr bewohnt.
Ich lasse die beiden die ‚Hauptstraße‘ durch den Ort hoch und wieder runter fahren. Etwas weiter oben gestaltet sich diese nämlich recht anspruchsvoll. Bernd legt sich – fast oben angekommen – auch gleich ab und kommt mit viel Respekt wieder zurück. Um zu verhindern, dass sich im Kopf eine Angstschwelle aufbaut, fahre ich gleich nochmal mit ihm zusammen den gleichen Weg. Diesmal klappt es problemlos.
Ein Schäfer mit seiner Herde passiert den Ort, wir folgen kurze Zeit später talwärts und genießen die herrliche Aussicht über das Banat. Unter einem schattigen Baum sitzt ein Schäfer und grüßt von weitem, zwei seiner Hunde laufen uns entgegen und wollen uns vertreiben. Die Schotterstraße wird zum Betonweg, dann zur Asphaltstraße, während wir dem Fluß Valea mare folgen. In Buchin biegen wir links auf die E70 ab in Richtung Caransebes, wo wir Mittagessen wollen.
Das klappt leider nicht, denn alle Restaurants haben geschlossen, heute ist Ostern in Rumänien – die orthodoxe Kirche feiert erst jetzt.
So begnügen wir uns mit ner Cola in einem Cafe, bevor wir die Straße wieder unter die Stollen nehmen – Richtung Semenic. Am Ortseingang von Turnu Ruieni biegen wir links ab und folgen einem Schotterweg den Berg hinauf, an dessen Ende wir die Ruine eines alten Feuerturms erreichen. Eine Horde Kinder steht aufgeregt oben und beobachtet unsere Ankunft. Jörg öffnet seine Hecktasche und holt ein paar Päckchen Kaugummi heraus. Die Kinder begrüßen uns, als wir den letzten Anstiege zu Fuß hinter uns gebracht haben, worauf Jörg sich mit je einem Kaugummi dafür bedankt. Die Rundumsicht hier ist herrlich. Erst in weiter Ferne wird es dunstig.
Wir lassen die Landschaft auf uns wirken, tauchen ein in die Geographie dieses wunderbaren Landes und genießen die Sonne.
Für die Weiterfahrt wählen wir einen Weg, der direkt von unserem Parkplatz aus mit einer Kurve beginnt. Laut Karte bringt er uns runter in den Ort. Nicht einfach, aber auch nicht zu anspruchsvoll für meine Begleiter.
In Turnu Ruieni halte ich mich links nach Borlova. Gleich am Ortseingang verlassen wir die Hauptstraße und kommen so auf eine bergauf führende Straße, die mit großen Kieselsteinen gepflastert ist. Die Straße scheint schon viele hundert Jahre alt zu sein, dennoch sind nur wenige Stellen beschädigt. Weiter oben wird die Straße zum Weg, dann zum Feldweg. Dieser wird dann unpassierbar, weil jemand seine Pferdeweide mit Stacheldraht umzäunt hat. Dass die Straße da durch führt, hat ihn offenbar nicht gestört.
Ich drehe um, und finde einen Weg, mit dem wir das Grundstück umfahren können, ohne quereldein über die Wiesen zu müssen. Wir treffen auf einen Bach – unserer erste richtige Wasserdurchfahrt. Am anderen Ufer biegen wir nach wenigen Metern auf eine befestigte Straße ein, die uns nach Bolvasnita und zur E70 bringt. Die verlassen wir nach wenigen hundert Metern in Richtung Petrosnita und nutzen eine kleine Straße, die parallal zur E70 nach Slatina Timis führt.
Ab hier dann die in den vergangenen Jahren berüchtigte Schlaglochpiste. Doch die Straße wird gerade neu gebaut und ist auch als Baustelle gegenüber dem früheren Zustand entschärft.
In Brebu Nou angekommen, werden die Ketten geschmiert, das Öl geprüft etc. Dann duschen wir und genießen das Abendessen – Es gibt Lamm in Form einer Ciorba und auch gekocht mit Kartoffelpüree. Wir schlagen ordentlich zu, nachdem wir ja schon aufs Mittagessen verzichtet haben. Danach wird das Lagerfeuer entfacht, wo wir noch bis Mitternacht sitzen.