Es wird Zeit, mal wieder den Standort zu wechseln. Ich war mir gestern nicht ganz schlüssig, wohin ich fahren will. Nachdem ich einen Nacht darüber geschlafen habe, entscheide ich mich dazu, nicht nach Moldavien zu fahren und stattdessen die Gegend und die Klöster der Bucowina unter die Räder zu nehmen.
Die Bucowina
ist eine historische Landschaft im Grenzraum zwischen Mittel-, Südost- und Osteuropa. Die nördliche Hälfte gehört zur Ukraine und ist Teil des Bezirks Czernowitz. Die südliche Hälfte gehört zu Rumänien und ist Teil des Kreises Suceava.
Ich checke aus und verstaue die Sachen im Focus. Über mehrere Einbahnstraßen komme ich endlich auf eine der Ausfallstraßen, die mich hinaus auf das Land bringt. Links und rechts von mir die üblichen rumänischen Gegensätze: Da ist ein altes, schön bemaltes Gebäude, was mit einem schwarzen Gewebestoff vor den Umwelteinflüssen geschützt werden soll, daneben ein hässlicher Betonbau. Dort die klassischen Plattenbauten, wie man sie auch in anderen ehemals sozialistischen Ländern findet, dann aber auch eine architektonisch im positiven Sinn abweichende Variante davon. Die Fassaden haben kleine, halbrunde Erker und die Treppenhäuser liegen etwas zurück und sind kreisrund in Glasbausteinen ausgeführt.
Ich fahre über Roman, Richtung Suceava. Die Sonne scheint, ich habe das Fenster offen und rolle wieder mal gemütlich dahin. Obwohl ich in den oft kilometerlangen Ortschaften meist 10 km/h zu schnell bin, werde ich dort auch von Lastwagen überholt. Aber ich habe es ja nicht eilig. Zwischendurch fahre ich eine Tankstelle an und fülle die Tanks von Auto und Motorrad auf.
Wenig später erreiche ich eine Art LKW-Parkplatz mit Restaurant. Das ist aber nicht der Grund, weshalb ich stehen bleibe. Kurz davor steht rechts von mir in einem Feld eine Kirche, die den norwegischen Stabkirchen ähnelt. ‚Kirche der Reisenden‚ steht an der Tür und auch ein Schild, wann hier Gottesdienste gefeiert werden. Mich interessiert eher die Architektur, die ich bei einemRundgang um die Holzkirche studiere.
Gegenüber eine Rampe, Ersatz für eine Montagegrube, wenn man am Lkw oder am Auto mal schnell was am Unterboden machen muss. Daneben eine Fernfahrerkneipe und ein paar für Rumänien übliche dreieckige Häuschen, in denen man übernachten kann. Auch ein paar Prostituierte gehen auf und ab und haben offenbar auch so früh am Morgen schon Kundschaft.
Um mich herum flaches Land, durchzogen von einzelnen Weinanbauflächen. Links am Horizont kann man die Karpaten im Dunst erahnen. In Iugani und den folgenden kleinen Dörfern hängen vor fast jedem Haus verschiedene Formen von Besen und Körbe aus Weiden geflochten. Vereinzelt sitzen die Leute vor ihren Häusern und stellen diese Gebrauchsgüter her. Das interessiert mich und so halte ich bei einem Paar an, grüße, sage ihnen, dass ich ihre Arbeit interessant finde und ob ich sie fotografieren darf. Kein Problem, meint der Herr des Hauses und stellt sich in Position. Bisher war ich immer der Meinung, dass diese Besen mechanisch hergestellt werden, hier werde ich eines besseren belehrt. Von Hand wird das Bündel mit einem Seil und Körpereinsatz zu einem festen Bündel verschnürt. Dann wird der vordere Teil aufgefächert und in eine Art Schraubzwinge eingespannt, worauf das Ganze von Hand vernäht wird, damit es auch ohne die Zwinge die Form behält. Mehr als 15 Minuten braucht die geschickte Frau alleie für das Vernähen, das Endprodukt ist dann für 3 Lei (weniger als 70 Cent) käuflich zu erwerben.
Der Mann freut sich über mein Interesse und bittet mich in den Hof, wo er mir zeigt, wie er die Bündel macht. Dann fragt er, woher ich bin und ob ich das Motorrad habe, um die Berge hochzufahren. Er erzählt mir, das er 5 Jahre lang als Erntehelfer in Spanien war, das Land aber nur kaputt sei und er jetzt mit den Besen sein Auskommen suchen muss. Ab und an fahren fliegende Händler vorbei und kaufen die Teile auf. Wo diese Pflanze wächst kann ich nicht erkennen, in den Höfen sind in erster Linie Maisstengel gelagert. Lediglich die Weidenernte ist im vollen Gange, das kann man links und rechts der Straße überall beobachten.
Manche der Häuser haben eine Mauer, die aus ähnlichen flachen Kieseln gemacht ist wie ich sie im Kofferraum habe. Mir gefällt das Muster, das dabei entsteht. Moglich, dass ich das auch mal umsetzen werde.
In Rosiori steht ein eindrucksvolles Gebäude auf dem Berg, das meine Neugier auf sich zieht. Halb Burg, halb Kloster, so würde ich es definieren. Schon von weitem kann man eine Schotterstraße erkennen, die da hinaufführt. An deren Ende wird meine Vermutung bestätigt: Manastirea Sfanta Mina steht auf dem Wegweiser. Die Schotterpiste geht recht steil bergauf und führt genau auf einen Turm mit einem großen Tor zu, fehlt nur die Zugbrücke. Vor Ort sehe ich dann, dass alles aus Beton ist und wohl nicht allzu alt, und erst zur Hälfte fertiggestellt.
Ich parke draußen ud gehe durch das Tor. Ein Bagger läd rechts neben mir Kies auf einen LKW, ein Mönch mit Warnweste ist offenber der Bauleiter. Jede Menge Autos stehen im Hof und auch schweres Baugerät. Ein großer Radlader wird gerade repariert. Oben gibt es einen Friedhof mit teils schon sehr alten Gräbern und ich frage mich, ob es dieses Kloster vielleicht doch schon länger gibt.
Ich vernehme ein rhytmisches Trommeln aus dem Hof. Das muss das ‚hölzeln‚ sein, von dem ich gelesen habe. Ich gehe zurück und sehe einen Mönch am Glockengerüst. Daran ist eine Bohle befestigt. Der Mönch hat zwei Holzhammer in der Hand und trommelt rhytmisch auf das Brett, dass so mancher Schlagzeuger vor Neid erblassen würde. Zwischendurch bekreuzigt er sich. Ich hole die Kamera hervor und will fragen, ob ich das aufnehmen darf. Einfach so will ich es nicht tun. Doch bevor ich fragen kann, ist es schon vorbei. Dafür greift er nun zum Seil einer der Glocken und bringt diese zum Läuten. Er verschwindet in der Kirche, während die Glocke noch gute 5 Minuten weiterläutet.
Einige Kilometer weiter fahre ich von der großen Straße auf eine kleinere ab, die mich zu meinem heutigen Ziel bringt. An dieser Abzweigung ein Schilderwald von lauter Wegweisern zu Klostern hier in der Region.
Nachdem ich diesen fotografisch festgehalten habe, fahre ich weiter und komme nach 25 Kilometren am Ziel an. Da es noch früh ist, entschließe ich mich dazu eine der Klöster anzusehen. Direkt das in Humorului, wo ich nächtigen werde.
Das Kloster liegt etwas außerhalb. Am Parkplatz dazu gibt es keinen Parkscheinverkäufer, dafür aber zwei Magazin Mixt, wo ich mir etwas zu trinken hole und auch gleich drei Orangen mitnehme, weil sie mich anlachen. Eine Plastiktüte lehne ich ab, die Verkäuferin kann das nicht verstehen. Ich will halt einfach Müll vermeiden.
Vor dem Kloster sind zwei Nonnen dabei, den Rasen in Schuss zu bringen. Ich grüße und gehe durch das große Holztor. Die Kirche dahinter hat keinen Turm, in der Ecke des umfriedeten Geländes steht eine Art Wachturm.
Ich umrunde die Kirche, schaue und fotogragfiere, die Tür ist leider verschlossen. Aber der Turm ist wohl begehbar – denke ich. Als ich die dicken Eichenbohlen hinaufsteige, die außen am Turm angebracht sind, merke ich, dass eineige davon lose sind. Die Frauen haben versucht, diese mit kleinen Leisten an den anderen zu befestigen, ich denke aber, hier muss es ordentlich repariert werden. Der Turm hat 4 Ebenen. Eine ebenerdige, weitere oben drüber. Die erste, die ich betrete, beinhaltet ein Chorgestühl. Von hier aus führt in einem kleinen dunklen Gang eine Stentreppe nach oben in den nächsten Raum. der ist Leer, ebenso wie der oben drüber. Die Treppe dorthinauf ist nicht gleich zu finden und richtig abenteuerlich. Der Gang ist so eng, dass ich mit den Schultern links und rechts anstoße, die Stufen sind mal 15, mal 50cm hoch und der Gang so gut wie stockdunkel. Dazu ist die Treppe auch noch steil wie eine Leiter. Vom dritten Raum aus kann man auf eine Balustrade hinaustreten und hat einen schönen Überblick über das Kirchengelände und die nähere Umgebung. Auch hier wackeln einige der Bohlen.
Als ich wieder drunten bin und zum Ausgang gehe, sind dort 3 Nonnen. Eine von ihnen liest Zeitung, eine Andere fegt das Kassenhäuschen ab und die Andere sieht mir neugierig zu. Ich frage, was ich bezahlen soll. 5 Lei Eintritt ud 10 Lei Akkreditierungsgebühr fürs Fotografieren. Ob ich auch auf dem Turm war, will sie wissen. Ich bejahe und erwarte eine Ansage: Das ist verboten oder so. Sie lächelt aber nur und sagt: Dann hast Du auch den schönen Überblick geshene. Wir unterhalten uns noch ein wenig auf Englisch, dann verabschiede ich mich und gehe zurück zum Auto.
Da entscheide ich mich, auch noch das zweite Kloster – am anderen Ende der Stadt anzusehen. Ist nicht weit und ich komme dabei auch an meiner Pension vorbei. Hier bin ich nicht der Einzige. Zwei junge Frauen schauen sich ebenfalls um, während der Begleiter mit laufendem Motor vor der Tür wartet.
Auch hier der gleiche Preis für Eintritt und Fotografiern. Hier kann man auch in die Kirche rein, fotografieren darf man innen aber nicht.
Ich fahre zurück und zu meiner Pension. Beim Einchecken höre ich auch diesmal wieder, dass mein rmänisch schon gut klappt – also ein Zimmer buchen kann ich dann wohl schon 😉
Die junge Frau spricht aber fließend Englisch und hat sichtbar Spaß, dass ich was ich kann in Rumänisch sage und den Rest in Englisch auffülle. Ich spreche den Namen der Pension an und sie antwortet, dass der Besitzer und dessen Frau perfekt deutsch reden.
Bis zum Abendessen ziehe ich mich aufs Zimmer zurück und pflege meinen Blog.
Weil mein Notebook deutsche Zeit anzeigt, komme ich eine Stunde später zum Abendessen als ich geplant hatte. Macht aber nichts, das Restaurant hat bis 22:30 auf. Ich bin der einzige Gast, 3 Leute Personal sind für mich alleine anwesend. Auch hier bekomme ich einen Schnaps als Antreul angeboten.
Von dem netten Mädchen lasse ich mich beraten und nehme etwas typisch rumänisches vom Schwein. Wie immer schmeckt es lecker. Softdrinks gibt es hier nicht, sie wollen gesundes anbieten meint sie und zählt auf, welche Geschmacksrichtugen an Sirup sie vorrätig hat.
Auch sie ist neugierig, was es mit dem Motorrad auf sich hat und gibt mir dann Tipps, wo ich morgen hinfahren kann.
18 Mrz 2014
Dienstag, 18.03.2014 in die Bucowina
Es wird Zeit, mal wieder den Standort zu wechseln. Ich war mir gestern nicht ganz schlüssig, wohin ich fahren will. Nachdem ich einen Nacht darüber geschlafen habe, entscheide ich mich dazu, nicht nach Moldavien zu fahren und stattdessen die Gegend und die Klöster der Bucowina unter die Räder zu nehmen.
Die Bucowina
Ich checke aus und verstaue die Sachen im Focus. Über mehrere Einbahnstraßen komme ich endlich auf eine der Ausfallstraßen, die mich hinaus auf das Land bringt. Links und rechts von mir die üblichen rumänischen Gegensätze: Da ist ein altes, schön bemaltes Gebäude, was mit einem schwarzen Gewebestoff vor den Umwelteinflüssen geschützt werden soll, daneben ein hässlicher Betonbau. Dort die klassischen Plattenbauten, wie man sie auch in anderen ehemals sozialistischen Ländern findet, dann aber auch eine architektonisch im positiven Sinn abweichende Variante davon. Die Fassaden haben kleine, halbrunde Erker und die Treppenhäuser liegen etwas zurück und sind kreisrund in Glasbausteinen ausgeführt.
Ich fahre über Roman, Richtung Suceava. Die Sonne scheint, ich habe das Fenster offen und rolle wieder mal gemütlich dahin. Obwohl ich in den oft kilometerlangen Ortschaften meist 10 km/h zu schnell bin, werde ich dort auch von Lastwagen überholt. Aber ich habe es ja nicht eilig. Zwischendurch fahre ich eine Tankstelle an und fülle die Tanks von Auto und Motorrad auf.
Wenig später erreiche ich eine Art LKW-Parkplatz mit Restaurant. Das ist aber nicht der Grund, weshalb ich stehen bleibe. Kurz davor steht rechts von mir in einem Feld eine Kirche, die den norwegischen Stabkirchen ähnelt. ‚Kirche der Reisenden‚ steht an der Tür und auch ein Schild, wann hier Gottesdienste gefeiert werden. Mich interessiert eher die Architektur, die ich bei einemRundgang um die Holzkirche studiere.
Gegenüber eine Rampe, Ersatz für eine Montagegrube, wenn man am Lkw oder am Auto mal schnell was am Unterboden machen muss. Daneben eine Fernfahrerkneipe und ein paar für Rumänien übliche dreieckige Häuschen, in denen man übernachten kann. Auch ein paar Prostituierte gehen auf und ab und haben offenbar auch so früh am Morgen schon Kundschaft.
Um mich herum flaches Land, durchzogen von einzelnen Weinanbauflächen. Links am Horizont kann man die Karpaten im Dunst erahnen. In Iugani und den folgenden kleinen Dörfern hängen vor fast jedem Haus verschiedene Formen von Besen und Körbe aus Weiden geflochten. Vereinzelt sitzen die Leute vor ihren Häusern und stellen diese Gebrauchsgüter her. Das interessiert mich und so halte ich bei einem Paar an, grüße, sage ihnen, dass ich ihre Arbeit interessant finde und ob ich sie fotografieren darf. Kein Problem, meint der Herr des Hauses und stellt sich in Position. Bisher war ich immer der Meinung, dass diese Besen mechanisch hergestellt werden, hier werde ich eines besseren belehrt. Von Hand wird das Bündel mit einem Seil und Körpereinsatz zu einem festen Bündel verschnürt. Dann wird der vordere Teil aufgefächert und in eine Art Schraubzwinge eingespannt, worauf das Ganze von Hand vernäht wird, damit es auch ohne die Zwinge die Form behält. Mehr als 15 Minuten braucht die geschickte Frau alleie für das Vernähen, das Endprodukt ist dann für 3 Lei (weniger als 70 Cent) käuflich zu erwerben.
Der Mann freut sich über mein Interesse und bittet mich in den Hof, wo er mir zeigt, wie er die Bündel macht. Dann fragt er, woher ich bin und ob ich das Motorrad habe, um die Berge hochzufahren. Er erzählt mir, das er 5 Jahre lang als Erntehelfer in Spanien war, das Land aber nur kaputt sei und er jetzt mit den Besen sein Auskommen suchen muss. Ab und an fahren fliegende Händler vorbei und kaufen die Teile auf. Wo diese Pflanze wächst kann ich nicht erkennen, in den Höfen sind in erster Linie Maisstengel gelagert. Lediglich die Weidenernte ist im vollen Gange, das kann man links und rechts der Straße überall beobachten.
Manche der Häuser haben eine Mauer, die aus ähnlichen flachen Kieseln gemacht ist wie ich sie im Kofferraum habe. Mir gefällt das Muster, das dabei entsteht. Moglich, dass ich das auch mal umsetzen werde.
In Rosiori steht ein eindrucksvolles Gebäude auf dem Berg, das meine Neugier auf sich zieht. Halb Burg, halb Kloster, so würde ich es definieren. Schon von weitem kann man eine Schotterstraße erkennen, die da hinaufführt. An deren Ende wird meine Vermutung bestätigt: Manastirea Sfanta Mina steht auf dem Wegweiser. Die Schotterpiste geht recht steil bergauf und führt genau auf einen Turm mit einem großen Tor zu, fehlt nur die Zugbrücke. Vor Ort sehe ich dann, dass alles aus Beton ist und wohl nicht allzu alt, und erst zur Hälfte fertiggestellt.
Ich parke draußen ud gehe durch das Tor. Ein Bagger läd rechts neben mir Kies auf einen LKW, ein Mönch mit Warnweste ist offenber der Bauleiter. Jede Menge Autos stehen im Hof und auch schweres Baugerät. Ein großer Radlader wird gerade repariert. Oben gibt es einen Friedhof mit teils schon sehr alten Gräbern und ich frage mich, ob es dieses Kloster vielleicht doch schon länger gibt.
Ich vernehme ein rhytmisches Trommeln aus dem Hof. Das muss das ‚hölzeln‚ sein, von dem ich gelesen habe. Ich gehe zurück und sehe einen Mönch am Glockengerüst. Daran ist eine Bohle befestigt. Der Mönch hat zwei Holzhammer in der Hand und trommelt rhytmisch auf das Brett, dass so mancher Schlagzeuger vor Neid erblassen würde. Zwischendurch bekreuzigt er sich. Ich hole die Kamera hervor und will fragen, ob ich das aufnehmen darf. Einfach so will ich es nicht tun. Doch bevor ich fragen kann, ist es schon vorbei. Dafür greift er nun zum Seil einer der Glocken und bringt diese zum Läuten. Er verschwindet in der Kirche, während die Glocke noch gute 5 Minuten weiterläutet.
Einige Kilometer weiter fahre ich von der großen Straße auf eine kleinere ab, die mich zu meinem heutigen Ziel bringt. An dieser Abzweigung ein Schilderwald von lauter Wegweisern zu Klostern hier in der Region.
Nachdem ich diesen fotografisch festgehalten habe, fahre ich weiter und komme nach 25 Kilometren am Ziel an. Da es noch früh ist, entschließe ich mich dazu eine der Klöster anzusehen. Direkt das in Humorului, wo ich nächtigen werde.
Das Kloster liegt etwas außerhalb. Am Parkplatz dazu gibt es keinen Parkscheinverkäufer, dafür aber zwei Magazin Mixt, wo ich mir etwas zu trinken hole und auch gleich drei Orangen mitnehme, weil sie mich anlachen. Eine Plastiktüte lehne ich ab, die Verkäuferin kann das nicht verstehen. Ich will halt einfach Müll vermeiden.
Vor dem Kloster sind zwei Nonnen dabei, den Rasen in Schuss zu bringen. Ich grüße und gehe durch das große Holztor. Die Kirche dahinter hat keinen Turm, in der Ecke des umfriedeten Geländes steht eine Art Wachturm.
Ich umrunde die Kirche, schaue und fotogragfiere, die Tür ist leider verschlossen. Aber der Turm ist wohl begehbar – denke ich. Als ich die dicken Eichenbohlen hinaufsteige, die außen am Turm angebracht sind, merke ich, dass eineige davon lose sind. Die Frauen haben versucht, diese mit kleinen Leisten an den anderen zu befestigen, ich denke aber, hier muss es ordentlich repariert werden. Der Turm hat 4 Ebenen. Eine ebenerdige, weitere oben drüber. Die erste, die ich betrete, beinhaltet ein Chorgestühl. Von hier aus führt in einem kleinen dunklen Gang eine Stentreppe nach oben in den nächsten Raum. der ist Leer, ebenso wie der oben drüber. Die Treppe dorthinauf ist nicht gleich zu finden und richtig abenteuerlich. Der Gang ist so eng, dass ich mit den Schultern links und rechts anstoße, die Stufen sind mal 15, mal 50cm hoch und der Gang so gut wie stockdunkel. Dazu ist die Treppe auch noch steil wie eine Leiter. Vom dritten Raum aus kann man auf eine Balustrade hinaustreten und hat einen schönen Überblick über das Kirchengelände und die nähere Umgebung. Auch hier wackeln einige der Bohlen.
Als ich wieder drunten bin und zum Ausgang gehe, sind dort 3 Nonnen. Eine von ihnen liest Zeitung, eine Andere fegt das Kassenhäuschen ab und die Andere sieht mir neugierig zu. Ich frage, was ich bezahlen soll. 5 Lei Eintritt ud 10 Lei Akkreditierungsgebühr fürs Fotografieren. Ob ich auch auf dem Turm war, will sie wissen. Ich bejahe und erwarte eine Ansage: Das ist verboten oder so. Sie lächelt aber nur und sagt: Dann hast Du auch den schönen Überblick geshene. Wir unterhalten uns noch ein wenig auf Englisch, dann verabschiede ich mich und gehe zurück zum Auto.
Da entscheide ich mich, auch noch das zweite Kloster – am anderen Ende der Stadt anzusehen. Ist nicht weit und ich komme dabei auch an meiner Pension vorbei. Hier bin ich nicht der Einzige. Zwei junge Frauen schauen sich ebenfalls um, während der Begleiter mit laufendem Motor vor der Tür wartet.
Auch hier der gleiche Preis für Eintritt und Fotografiern. Hier kann man auch in die Kirche rein, fotografieren darf man innen aber nicht.
Ich fahre zurück und zu meiner Pension. Beim Einchecken höre ich auch diesmal wieder, dass mein rmänisch schon gut klappt – also ein Zimmer buchen kann ich dann wohl schon 😉
Die junge Frau spricht aber fließend Englisch und hat sichtbar Spaß, dass ich was ich kann in Rumänisch sage und den Rest in Englisch auffülle. Ich spreche den Namen der Pension an und sie antwortet, dass der Besitzer und dessen Frau perfekt deutsch reden.
Bis zum Abendessen ziehe ich mich aufs Zimmer zurück und pflege meinen Blog.
Weil mein Notebook deutsche Zeit anzeigt, komme ich eine Stunde später zum Abendessen als ich geplant hatte. Macht aber nichts, das Restaurant hat bis 22:30 auf. Ich bin der einzige Gast, 3 Leute Personal sind für mich alleine anwesend. Auch hier bekomme ich einen Schnaps als Antreul angeboten.
Von dem netten Mädchen lasse ich mich beraten und nehme etwas typisch rumänisches vom Schwein. Wie immer schmeckt es lecker. Softdrinks gibt es hier nicht, sie wollen gesundes anbieten meint sie und zählt auf, welche Geschmacksrichtugen an Sirup sie vorrätig hat.
Auch sie ist neugierig, was es mit dem Motorrad auf sich hat und gibt mir dann Tipps, wo ich morgen hinfahren kann.