Heute begrüßt uns der Tag mit weiß-blauem Himmel. Nach dem Frühstück checken wir schon mal aus, bevor wir uns mit dem Motorrad auf den Weg machen. Der ist diesmal nur kurz: Nach Kobarid und über die Napolenbrücke. Dann such ich mir einen schattigen Parkplatz, wo wir die XT zurück lassen. Zu Fuß geht es dann über einen Schotterweg am linken Ufer der Soca entlang. Gleich am Anfang steht ein Schild, dass dieser Weg für Fahrzeuge gesperrt ist. Vor zwei Jahren bin ich ihn, von oben kommend, schonmal gefahren. Oben steht kein Schild, vermutlich, weil der Einstieg eher schwer zu finden ist. Die Soca sprudelt uns entgegen, ein paar Kanufahrer kämpfen sich durch die Strudel. Ganz so türkis wie sonst ist sie diesmal nicht, vermutlich wegen dem ungewöhnlich hohen Wasserstand. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir eine Brücke. Zu unserer rechten kommt der Fluß Kozjak, der zirka 2m unter uns die Brücke durchfließt. Auf der linken Seite der Brücke sind es mehr als 20m bis zur Wasseroberfläche. Nach der Brücke verlassen wir die Schotterstraße und folgen einem Fußweg, der am rechten Ufer des Kozjak entlang führt. Knapp 1.000m später erreichen wir unser Ziel: Den Kozjac Slap. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Erst müssen wir über einen kleinen, schmalen und ca. 3m hohen Steg den Fluß überqueren. Kurz später noch ein zweites Mal. Dann geht es am Fels entlang über eine schmale Galerie um die Kurve. Das Holz ist nass und es fehlen auch ein paar Bretter. Am Fels entlang ist ein Stahlseil als Handlauf gespannt, dass schafft Sicherheit. Dann stehen wir auf einer kleinen Plattform. Um uns eine fast kreisrunde Grotte, bei der ein Stück der Decke eingebrochen ist, unter uns der Bach, der hier die Form eines kleinen Sees hat und vor uns stürzt sich ein Wasserfall in die Tiefe. Ich hab schon viele Wasserfälle gesehen, sicher auch höhere und gewaltigere. Dieser hier zählt zu den schönsten, die ich bisher sehen durfte. Die Grotte wirkt fast wie eine Kathedrale, von oben fällt ein Sonnenstrahl durch das Grün und vor uns dieses Schauspiel. Viele Vögel fliegen in der Grotte umher und genießen diesen Augenblick zusammen mit uns.
Es fällt schwer, uns loszureißen und zurück zu gehen. Slowenien zeigt sich nochmal von seiner besten Seite, die Sonne weckt die Lebensgeister und ihre Wärme lässt die nassen Augenblicke der letzten Tage vergessen. Am Motorrad angekommen, holen wir die Jacken aus dem Koffer und machen uns auf den Weg zur alten Römerbrücke, die wir vorgestern nur flüchtig von der Straße aus betrachtet hatten. Den Weg bin ich schon ein paar mal gefahren, wir genießen die Allee bei Kobarid und das Kurvenwiegen. An der Brücke angekommen, nehme ich die Kamera mit, um ein paar Bilder zu machen. Während ich auf den großen Steinen im Flußbett herumturne, überquert Elisabeth die Brücke und findet auf der anderen Seite eine Unmenge an Bärlauch. Wir pflücken jeder eine Handvoll davon und verstauen die Blätter im Koffer für eine Bärlauchsuppe, wenn wir wieder zu Hause sind.
Langsam wird es Zeit, an die Heimfahrt zu denken. Ich nehme aber nicht den direkten Weg, sondern fahre noch einen Bogen über Breginj. Immer wieder erstaunt mich, wie die Leute hier mit den Autos um die engen Serpentinen der Dorfstraßen kommen. Selbst mit dem Motorrad (zu zweit) muß ich weit ausholen, um durch die Kehre zu kommen. Ein letzter Blick noch auf den Stol, ein Abstecher bis zur italienischen Grenze, wir können uns schwer losreißen. Dann sind wir doch zurück in Idrsko. Während ich das Motorrad auflade, zieht sich Elisabeth schon mal um. Wir beschließen, hier noch zu Mittag zu essen, bevor wir an einer Raststätte stranden. Das Essen genießen wir auf der Terasse im Sonnenschein mit einem herrlichen Blick auf den Triglav.
Kurz vor 15:00 tanken wir in Kobarid voll, dann nehmen wir den Predil-Pass unter die Räder. Heute sind deutlich mehr Motorräder unterwegs, was sicher auf das herrliche Wetter zurück zu führen ist. Oben an der Abzweigung zum Mangart machen wir noch mal halt. Zur Zeit ist der Pass noch gesperrt, so verschiebe ich einen Besuch auf die nächste Slowenien-Tour. Das letzte Mal bin ich noch über die Behelfsbrücke gefahren, die neue war schon im Bau. Nun ist die alte Brücke verschwunden.
Kurz hinter der Passhöhe überfahren wir die Grenze nach Italien. Die Bergarbeitersiedlung Cave du Predil ist kein einladender Ort für einen Besuch, auch wenn mich die Mine an sich immer wieder fasziniert. Bei Tarvisio fahren wir auf die Autobahn und sind kurze Zeit später in Österreich. Die Heimfahrt gestaltet sich erstmal einfach, später kommt der Verkehrsfluß doch noch einige Male zum Stocken. Grund hierfür sind die Baustellen in den Tunneln, die uns eine Menge Zeit kosten. Während der Urlabszeit möchten wir hier nicht unterwegs sein. Der Verkehrsfunk im Radio meldet eine gesperrte Autobahn aufgrund eines LKW-Unfalls am Irschenberg mit 20km Stau. Na Prima.
Dann haben wir es doch geschafft. Kurz vor elf sind wir dann wohlbehalten zu Hause angekommen. Braver Fiesta.
Für uns ein Urlaub, der nach einer Wiederholung schreit.
16 Mai 2010
Sonntag, 16.05.2010 zur Kozjak-Höhle
Heute begrüßt uns der Tag mit weiß-blauem Himmel. Nach dem Frühstück checken wir schon mal aus, bevor wir uns mit dem Motorrad auf den Weg machen. Der ist diesmal nur kurz: Nach Kobarid und über die Napolenbrücke. Dann such ich mir einen schattigen Parkplatz, wo wir die XT zurück lassen. Zu Fuß geht es dann über einen Schotterweg am linken Ufer der Soca entlang. Gleich am Anfang steht ein Schild, dass dieser Weg für Fahrzeuge gesperrt ist. Vor zwei Jahren bin ich ihn, von oben kommend, schonmal gefahren. Oben steht kein Schild, vermutlich, weil der Einstieg eher schwer zu finden ist. Die Soca sprudelt uns entgegen, ein paar Kanufahrer kämpfen sich durch die Strudel. Ganz so türkis wie sonst ist sie diesmal nicht, vermutlich wegen dem ungewöhnlich hohen Wasserstand. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir eine Brücke. Zu unserer rechten kommt der Fluß Kozjak, der zirka 2m unter uns die Brücke durchfließt. Auf der linken Seite der Brücke sind es mehr als 20m bis zur Wasseroberfläche. Nach der Brücke verlassen wir die Schotterstraße und folgen einem Fußweg, der am rechten Ufer des Kozjak entlang führt. Knapp 1.000m später erreichen wir unser Ziel: Den Kozjac Slap. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Erst müssen wir über einen kleinen, schmalen und ca. 3m hohen Steg den Fluß überqueren. Kurz später noch ein zweites Mal. Dann geht es am Fels entlang über eine schmale Galerie um die Kurve. Das Holz ist nass und es fehlen auch ein paar Bretter. Am Fels entlang ist ein Stahlseil als Handlauf gespannt, dass schafft Sicherheit. Dann stehen wir auf einer kleinen Plattform. Um uns eine fast kreisrunde Grotte, bei der ein Stück der Decke eingebrochen ist, unter uns der Bach, der hier die Form eines kleinen Sees hat und vor uns stürzt sich ein Wasserfall in die Tiefe. Ich hab schon viele Wasserfälle gesehen, sicher auch höhere und gewaltigere. Dieser hier zählt zu den schönsten, die ich bisher sehen durfte. Die Grotte wirkt fast wie eine Kathedrale, von oben fällt ein Sonnenstrahl durch das Grün und vor uns dieses Schauspiel. Viele Vögel fliegen in der Grotte umher und genießen diesen Augenblick zusammen mit uns.
Es fällt schwer, uns loszureißen und zurück zu gehen. Slowenien zeigt sich nochmal von seiner besten Seite, die Sonne weckt die Lebensgeister und ihre Wärme lässt die nassen Augenblicke der letzten Tage vergessen. Am Motorrad angekommen, holen wir die Jacken aus dem Koffer und machen uns auf den Weg zur alten Römerbrücke, die wir vorgestern nur flüchtig von der Straße aus betrachtet hatten. Den Weg bin ich schon ein paar mal gefahren, wir genießen die Allee bei Kobarid und das Kurvenwiegen. An der Brücke angekommen, nehme ich die Kamera mit, um ein paar Bilder zu machen. Während ich auf den großen Steinen im Flußbett herumturne, überquert Elisabeth die Brücke und findet auf der anderen Seite eine Unmenge an Bärlauch. Wir pflücken jeder eine Handvoll davon und verstauen die Blätter im Koffer für eine Bärlauchsuppe, wenn wir wieder zu Hause sind.
Langsam wird es Zeit, an die Heimfahrt zu denken. Ich nehme aber nicht den direkten Weg, sondern fahre noch einen Bogen über Breginj. Immer wieder erstaunt mich, wie die Leute hier mit den Autos um die engen Serpentinen der Dorfstraßen kommen. Selbst mit dem Motorrad (zu zweit) muß ich weit ausholen, um durch die Kehre zu kommen. Ein letzter Blick noch auf den Stol, ein Abstecher bis zur italienischen Grenze, wir können uns schwer losreißen. Dann sind wir doch zurück in Idrsko. Während ich das Motorrad auflade, zieht sich Elisabeth schon mal um. Wir beschließen, hier noch zu Mittag zu essen, bevor wir an einer Raststätte stranden. Das Essen genießen wir auf der Terasse im Sonnenschein mit einem herrlichen Blick auf den Triglav.
Kurz vor 15:00 tanken wir in Kobarid voll, dann nehmen wir den Predil-Pass unter die Räder. Heute sind deutlich mehr Motorräder unterwegs, was sicher auf das herrliche Wetter zurück zu führen ist. Oben an der Abzweigung zum Mangart machen wir noch mal halt. Zur Zeit ist der Pass noch gesperrt, so verschiebe ich einen Besuch auf die nächste Slowenien-Tour. Das letzte Mal bin ich noch über die Behelfsbrücke gefahren, die neue war schon im Bau. Nun ist die alte Brücke verschwunden.
Kurz hinter der Passhöhe überfahren wir die Grenze nach Italien. Die Bergarbeitersiedlung Cave du Predil ist kein einladender Ort für einen Besuch, auch wenn mich die Mine an sich immer wieder fasziniert. Bei Tarvisio fahren wir auf die Autobahn und sind kurze Zeit später in Österreich. Die Heimfahrt gestaltet sich erstmal einfach, später kommt der Verkehrsfluß doch noch einige Male zum Stocken. Grund hierfür sind die Baustellen in den Tunneln, die uns eine Menge Zeit kosten. Während der Urlabszeit möchten wir hier nicht unterwegs sein. Der Verkehrsfunk im Radio meldet eine gesperrte Autobahn aufgrund eines LKW-Unfalls am Irschenberg mit 20km Stau. Na Prima.
Dann haben wir es doch geschafft. Kurz vor elf sind wir dann wohlbehalten zu Hause angekommen. Braver Fiesta.
Für uns ein Urlaub, der nach einer Wiederholung schreit.