Der Wecker klingelt um 7:30. Die Wettervorhersage macht nicht unbedingt Lust auf früh aufstehen und der gestrige Tag war anstrengend. Aus dem Fenster sehe ich das hier im Socatal gewohnte Schauspiel der Nebelschwaden, die sich den Berghang hinauf und herunter bewegen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bepacke ich das Motorrad. Dabei stellt Elisabeth fest, dass sie die festen Wanderschuhe, die sie mitnehmen wollte zu Hause vergessen hat. So muß sie mit den Turnschuhen fahren, sicherheitstechnisch suboptimal aber bei der Auswahl zwischen Ballerinas und Turnschuhen sicher die bessere Wahl.
Heute möchte ich mal wieder den vor zwei Jahren gefundenen Single-Trail unter die Räder nehmen. Für Elisabeth das erste Mal, bisher waren wir nur breite Schotterwege gefahren.
Der erste Stop ist nur wenige hundert Meter entfernt – Die Tankstelle kurz vor Kobarid. Von da aus gehts dann zur Napolenbrücke, danach halten wir uns links den Berg hoch nach Deznica. Bei Magozd biege ich falsch ab, merke das auch gleich, die Straße ist zu eng zum Wenden, so muß ich erst den Berg hoch und dann wieder runter. Wieder am richtigen Weg wird dieser auch bald zum Schotterweg, bevor wir in den Wald eintauchen. Zwischen den Schotterpassagen finden sich ab und an kleine matschige Stellen, die das Hinterrad leicht ausbrechen lassen. Der Weg wirkt breiter als vor zwei Jahren und scheint weiter ausgebaut zu sein.
Der Eindruck täuscht auch nicht, denn als ich zur Hängebrücke komme, finde ich eine zweispurige Abfahrt, da wo vor zwei Jahren noch ein Singletrail war.
Elisabeth möchte gerne absteigen, bevor ich über die Brücke fahre. Ich stelle die XT auf der Brücke ab und mache ein paar Fotos. Dann überlasse ich Elisabeth die Entscheidung, ob wir auf der Straße oder auf der Schotterpiste weiter fahren sollen. Die Entschedung fällt auf letztere, und so fahre ich über die Brücke zurück und wir setzen unseren Weg fort, der alsbald zum Singletrail wird. Die Auffahrten sind steil und das lose Geröll lässt das Vorderrad hin und her tanzen. In erster Linie liegt das daran, dass wir im Sitzen hochfahren, aber ich möchte Elisabeth beim ersten Ausritt in solches Terrain nicht gleich überfordern, zu zweit im Stehen fahren ist nicht so einfach. So versuche ich, wenigstens den Oberkörper so weit wie möglich nach vorne zu bringen, während die XT im Zickzackkurs die Steigung erklimmt. Der Singletrail kommt mir weit länger vor als die letzten Male, als ich ihn gefahren bin, was ich aber nicht als nachteilig werten würde. Irgendwann geht es dann wieder bergab, wir kommen am Wochenendhaus vorbei, wo uns ein Päärchen auf Mountain-Bikes entgegen kommt. Ich lass ihnen die bessere Seite, auf der die beiden verbissen an uns vorbei strampeln. Kurze Zeit später endet der Wald und der Weg führt uns am Ufer der Soca entlang bis nach Cesoca. Hier legen wir eine Pause ein, denn die ersten dicken Tropfen fallen vom Himmel. Gerade noch rechtzeitig finden wir Unterschlupf unter dem Vordach eines Gasthauses, als es auch schon mächtig zu schütten beginnt. Nebenan in der Kanuschule steht eine Gruppe aus Rosenheim, mit denen wir kurz ins Gespräch kommen. Als der Regen aufhört fahren wir weiter nach Bovec, wo wir unter dem Tankstellendach erneut vor einem Regenschauer Schutz finden. In Zaga halten wir uns rechts in Richtung Uccea, denn wir wollen den Stol von der Nordrampe her angehen. Als wir die ehemalige slowenische Grenzstation und den Abzweig zum Stol erreichen, prangt uns ein neues Schild entgegen: Für Motorradfahrer gesperrt. Die Straße ist im unteren Teil neu aspahltiert, weit hoch kann ich nicht sehen. Spontan kommt mir die Information von Thomas in den Sinn, der mich letzes Jahr nach der Auffahrt zur Südrampe des Stol gefragt hat. Ich selbst war zwei Monate früher da noch hoch gefahren, er schrieb mir per SMS, dass da ein Verbotsschild sei. Wieder ein interessanter Punkt, der für uns Endurofahrer nicht mehr anzufahren ist. Bei meinem Zimmerwirt erfahre ich hinterher, dass es den Crossern zu verdanken ist, dass der Stol gesperrt wurde und dass es kein Problem wäre, wenn ich mit der Reiseenduro da hoch fahren würde. Na ja, ich bin mir nicht sicher, ob die Polizei da der gleichen Meinung ist, denn das Verbotsschild gilt ja grundsätzlich für alle Motorräder. Einen Weg kenne ich noch, anspruchsvoll und damit nichts für die GS-Fraktion, aber mit der XT zu fahren. Mein Zimmerwirt erzählt weiter, dass die lokalen Motorradfahrer und die Gastwirte seit einem halben Jahr versuchen, das Verbot wieder aufheben zu lassen, er meint, wenn ein Verbot mal da ist, ist es schwer, das wieder aufzuheben. Meiner Erfahrung nach gibt es keine Strecke, die nach so einem Verbot wieder frei gegeben wurde. Danke an die Unvernunft manchen Zweirad-Kollegen, denen ein kurzer Adrenalin-Kick scheinbar wichtiger ist, als ein wenig Rücksicht und etwas weniger am Seil ziehen.
Wir fahren erstmal weiter Richtung Italien und nutzen die verlassene italienische Grenzstation als Unterschlupf für den nächsten Regenschauer. in Di Uccea halte ich mich links auf die SS646, mit dem Ziel, das Massiv des Stol zu umfahren und südlich davon wieder nach Slowenien rein zu fahren. Unterwegs sehen wir immer wieder Hinweisschilder für eine Straßensperrung. Als wir einen unbeleuchteten Tunnel durchfahren, wissen wir auch warum. Vor uns ein Auto der Straßenmeisterei und davor sehen wir einen Teleskopkran, der seine Stützen ausgefahren hat und gerade dabei ist, Betondeckenplatten zu verlegen, womit der Tunnel verlängert werden soll. Elisabeth fragt nach und erhält die Auskunft, dass es noch ca. 20 Minuten dauert, bis die Straße für eine Stunde freigegeben wird. Na gut, wenigstens stehen wir im Trockenen. Aber während der gesamten Wartezeit bleibt es auch draußen trocken.
Irgendwann ist es dann so weit. Der Kranführer fährt die Stützen ein und wir können weiter. Über Pradielis, Vedronza und Lusevera führt uns der Weg. Unvorbereitet wie ich bin, hab ich weder eine passende Karte im Tankrucksack, noch auf dem Navi dabei. So hab ich einfach mal Breginj ausgewählt und lasse mir die Luftlinie dahin anzeigen. Kurz nach Monteaperta suchen wir mal wieder Schutz vor dem Regen, genau an einer Abzweigung, wo die Luftlinie meines Navi’s einladende 9km bis nach Breginj anpreist. Kaum war der Regenschauer vorbei, nutzen wir die Gelegenheit und folgen der ‚Luftlinie‘. Die Asphaltstraße wechselt zu einer Betonpiste, dann kommen Schotterpassagen und Stücke aus Handballgroßen Kieselsteinen, die im Betonbett verlegt sind. Etliche Wasserdurchfahrten sind auch dabei und irgendwie kommt mir die Piste bekannt vor. Als wir ein Schild: Durchfahrt verboten erreichen, sind es gerade noch 6km, so ignoriere ich das Schild und folge weiter der Straße. Das Kieselsteinpflaster ist weitaus schlimmer zu fahren als alles andere und so quälen wir uns nur langsam den Berg hoch. Irgendwann erreichen wir eine Lichtung, noch 4,4 km und die Erkenntnis, dass ich hier letztes Jahr schon mal stand und umgekehrt bin. Nicht, weil der Weg nicht weiter geht (ich bin mir nach wie vor sicher, dass ich da nach Breginj komme), die Abfahrt ist aber steil und sehr anspruchsvoll und letztendlich ist nicht abzusehen, ob man nicht doch umkehren muß. Letztes Jahr bin ich gut einen Kilometer abgestiegen, dann hat doch die Vernunft gesiegt, sowas sollte man nie alleine machen. Auch diesmal entschließe ich mich zur Umkehr, das will ich der Elisabeth nicht zumuten. Punktgenau, als wir unseren letzten Unterstand erreichen, erreicht uns auch der nächste Regenschauer und so steht die nächste Zwangspause an. Dann aber fahren wir über Taipana die Straße zurück nach Slowenien, die ich im letzten Jahr in umgekehrter Richtung gefahren bin. Ich mag diese kleinen Straßen. Gerade breit genug, dass sich zwei Autos langsam fahrend begegnen können, dafür viele Kurven und kein Verkehr. So schwingen wir durch leuchtend grünen Wald erst über die Grenze und dann nach Breginj. Ich fahre noch ein Stück weiter bis zur Einfahrt der Stol-Südrampe und sehe die Info von Thomas bestätigt: Auch hier prangt ein Schild, was den Motorradfahrern die Zufahrt verwehrt.
Ich mache nochmal kehrt und fahre über Beginj und Logje nach Podbela, weil ich Elisabeth noch die alte Römerbrücke zeigen will. Stolz und moosbesetzt steht sie unter uns im Tal. da es aber schon wieder anfängt zu regnen, verzichten wir auf eine eingehende Besichtigung und heben uns diese für den nächsten Besuch auf. Über Borjana, Kred, Staro Sedlo und Kobarid fahren wir dann zurück zur Unterkunft.
Der Wirt bietet uns an, die patschnassen Sachen im Heizungskeller zu trocknen, was wir gerne annehmen. Im Zimmer nutzen wir die Infrarotkabine, wo wir nach und nach wieder auf Körpertemperatur kommen. Das Essen schmeckt köstlich und kurze Zeit später fallen wir erschöpft ins Bett.
14 Mai 2010
Freitag, 14.05.2010 Auf schmalen Pfaden rund um den Stol
Der Wecker klingelt um 7:30. Die Wettervorhersage macht nicht unbedingt Lust auf früh aufstehen und der gestrige Tag war anstrengend. Aus dem Fenster sehe ich das hier im Socatal gewohnte Schauspiel der Nebelschwaden, die sich den Berghang hinauf und herunter bewegen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bepacke ich das Motorrad. Dabei stellt Elisabeth fest, dass sie die festen Wanderschuhe, die sie mitnehmen wollte zu Hause vergessen hat. So muß sie mit den Turnschuhen fahren, sicherheitstechnisch suboptimal aber bei der Auswahl zwischen Ballerinas und Turnschuhen sicher die bessere Wahl.
Heute möchte ich mal wieder den vor zwei Jahren gefundenen Single-Trail unter die Räder nehmen. Für Elisabeth das erste Mal, bisher waren wir nur breite Schotterwege gefahren.
Der erste Stop ist nur wenige hundert Meter entfernt – Die Tankstelle kurz vor Kobarid. Von da aus gehts dann zur Napolenbrücke, danach halten wir uns links den Berg hoch nach Deznica. Bei Magozd biege ich falsch ab, merke das auch gleich, die Straße ist zu eng zum Wenden, so muß ich erst den Berg hoch und dann wieder runter. Wieder am richtigen Weg wird dieser auch bald zum Schotterweg, bevor wir in den Wald eintauchen. Zwischen den Schotterpassagen finden sich ab und an kleine matschige Stellen, die das Hinterrad leicht ausbrechen lassen. Der Weg wirkt breiter als vor zwei Jahren und scheint weiter ausgebaut zu sein.
Der Eindruck täuscht auch nicht, denn als ich zur Hängebrücke komme, finde ich eine zweispurige Abfahrt, da wo vor zwei Jahren noch ein Singletrail war.
Elisabeth möchte gerne absteigen, bevor ich über die Brücke fahre. Ich stelle die XT auf der Brücke ab und mache ein paar Fotos. Dann überlasse ich Elisabeth die Entscheidung, ob wir auf der Straße oder auf der Schotterpiste weiter fahren sollen. Die Entschedung fällt auf letztere, und so fahre ich über die Brücke zurück und wir setzen unseren Weg fort, der alsbald zum Singletrail wird. Die Auffahrten sind steil und das lose Geröll lässt das Vorderrad hin und her tanzen. In erster Linie liegt das daran, dass wir im Sitzen hochfahren, aber ich möchte Elisabeth beim ersten Ausritt in solches Terrain nicht gleich überfordern, zu zweit im Stehen fahren ist nicht so einfach. So versuche ich, wenigstens den Oberkörper so weit wie möglich nach vorne zu bringen, während die XT im Zickzackkurs die Steigung erklimmt. Der Singletrail kommt mir weit länger vor als die letzten Male, als ich ihn gefahren bin, was ich aber nicht als nachteilig werten würde. Irgendwann geht es dann wieder bergab, wir kommen am Wochenendhaus vorbei, wo uns ein Päärchen auf Mountain-Bikes entgegen kommt. Ich lass ihnen die bessere Seite, auf der die beiden verbissen an uns vorbei strampeln. Kurze Zeit später endet der Wald und der Weg führt uns am Ufer der Soca entlang bis nach Cesoca. Hier legen wir eine Pause ein, denn die ersten dicken Tropfen fallen vom Himmel. Gerade noch rechtzeitig finden wir Unterschlupf unter dem Vordach eines Gasthauses, als es auch schon mächtig zu schütten beginnt. Nebenan in der Kanuschule steht eine Gruppe aus Rosenheim, mit denen wir kurz ins Gespräch kommen. Als der Regen aufhört fahren wir weiter nach Bovec, wo wir unter dem Tankstellendach erneut vor einem Regenschauer Schutz finden. In Zaga halten wir uns rechts in Richtung Uccea, denn wir wollen den Stol von der Nordrampe her angehen. Als wir die ehemalige slowenische Grenzstation und den Abzweig zum Stol erreichen, prangt uns ein neues Schild entgegen: Für Motorradfahrer gesperrt. Die Straße ist im unteren Teil neu aspahltiert, weit hoch kann ich nicht sehen. Spontan kommt mir die Information von Thomas in den Sinn, der mich letzes Jahr nach der Auffahrt zur Südrampe des Stol gefragt hat. Ich selbst war zwei Monate früher da noch hoch gefahren, er schrieb mir per SMS, dass da ein Verbotsschild sei. Wieder ein interessanter Punkt, der für uns Endurofahrer nicht mehr anzufahren ist. Bei meinem Zimmerwirt erfahre ich hinterher, dass es den Crossern zu verdanken ist, dass der Stol gesperrt wurde und dass es kein Problem wäre, wenn ich mit der Reiseenduro da hoch fahren würde. Na ja, ich bin mir nicht sicher, ob die Polizei da der gleichen Meinung ist, denn das Verbotsschild gilt ja grundsätzlich für alle Motorräder. Einen Weg kenne ich noch, anspruchsvoll und damit nichts für die GS-Fraktion, aber mit der XT zu fahren. Mein Zimmerwirt erzählt weiter, dass die lokalen Motorradfahrer und die Gastwirte seit einem halben Jahr versuchen, das Verbot wieder aufheben zu lassen, er meint, wenn ein Verbot mal da ist, ist es schwer, das wieder aufzuheben. Meiner Erfahrung nach gibt es keine Strecke, die nach so einem Verbot wieder frei gegeben wurde. Danke an die Unvernunft manchen Zweirad-Kollegen, denen ein kurzer Adrenalin-Kick scheinbar wichtiger ist, als ein wenig Rücksicht und etwas weniger am Seil ziehen.
Wir fahren erstmal weiter Richtung Italien und nutzen die verlassene italienische Grenzstation als Unterschlupf für den nächsten Regenschauer. in Di Uccea halte ich mich links auf die SS646, mit dem Ziel, das Massiv des Stol zu umfahren und südlich davon wieder nach Slowenien rein zu fahren. Unterwegs sehen wir immer wieder Hinweisschilder für eine Straßensperrung. Als wir einen unbeleuchteten Tunnel durchfahren, wissen wir auch warum. Vor uns ein Auto der Straßenmeisterei und davor sehen wir einen Teleskopkran, der seine Stützen ausgefahren hat und gerade dabei ist, Betondeckenplatten zu verlegen, womit der Tunnel verlängert werden soll. Elisabeth fragt nach und erhält die Auskunft, dass es noch ca. 20 Minuten dauert, bis die Straße für eine Stunde freigegeben wird. Na gut, wenigstens stehen wir im Trockenen. Aber während der gesamten Wartezeit bleibt es auch draußen trocken.
Irgendwann ist es dann so weit. Der Kranführer fährt die Stützen ein und wir können weiter. Über Pradielis, Vedronza und Lusevera führt uns der Weg. Unvorbereitet wie ich bin, hab ich weder eine passende Karte im Tankrucksack, noch auf dem Navi dabei. So hab ich einfach mal Breginj ausgewählt und lasse mir die Luftlinie dahin anzeigen. Kurz nach Monteaperta suchen wir mal wieder Schutz vor dem Regen, genau an einer Abzweigung, wo die Luftlinie meines Navi’s einladende 9km bis nach Breginj anpreist. Kaum war der Regenschauer vorbei, nutzen wir die Gelegenheit und folgen der ‚Luftlinie‘. Die Asphaltstraße wechselt zu einer Betonpiste, dann kommen Schotterpassagen und Stücke aus Handballgroßen Kieselsteinen, die im Betonbett verlegt sind. Etliche Wasserdurchfahrten sind auch dabei und irgendwie kommt mir die Piste bekannt vor. Als wir ein Schild: Durchfahrt verboten erreichen, sind es gerade noch 6km, so ignoriere ich das Schild und folge weiter der Straße. Das Kieselsteinpflaster ist weitaus schlimmer zu fahren als alles andere und so quälen wir uns nur langsam den Berg hoch. Irgendwann erreichen wir eine Lichtung, noch 4,4 km und die Erkenntnis, dass ich hier letztes Jahr schon mal stand und umgekehrt bin. Nicht, weil der Weg nicht weiter geht (ich bin mir nach wie vor sicher, dass ich da nach Breginj komme), die Abfahrt ist aber steil und sehr anspruchsvoll und letztendlich ist nicht abzusehen, ob man nicht doch umkehren muß. Letztes Jahr bin ich gut einen Kilometer abgestiegen, dann hat doch die Vernunft gesiegt, sowas sollte man nie alleine machen. Auch diesmal entschließe ich mich zur Umkehr, das will ich der Elisabeth nicht zumuten. Punktgenau, als wir unseren letzten Unterstand erreichen, erreicht uns auch der nächste Regenschauer und so steht die nächste Zwangspause an. Dann aber fahren wir über Taipana die Straße zurück nach Slowenien, die ich im letzten Jahr in umgekehrter Richtung gefahren bin. Ich mag diese kleinen Straßen. Gerade breit genug, dass sich zwei Autos langsam fahrend begegnen können, dafür viele Kurven und kein Verkehr. So schwingen wir durch leuchtend grünen Wald erst über die Grenze und dann nach Breginj. Ich fahre noch ein Stück weiter bis zur Einfahrt der Stol-Südrampe und sehe die Info von Thomas bestätigt: Auch hier prangt ein Schild, was den Motorradfahrern die Zufahrt verwehrt.
Ich mache nochmal kehrt und fahre über Beginj und Logje nach Podbela, weil ich Elisabeth noch die alte Römerbrücke zeigen will. Stolz und moosbesetzt steht sie unter uns im Tal. da es aber schon wieder anfängt zu regnen, verzichten wir auf eine eingehende Besichtigung und heben uns diese für den nächsten Besuch auf. Über Borjana, Kred, Staro Sedlo und Kobarid fahren wir dann zurück zur Unterkunft.
Der Wirt bietet uns an, die patschnassen Sachen im Heizungskeller zu trocknen, was wir gerne annehmen. Im Zimmer nutzen wir die Infrarotkabine, wo wir nach und nach wieder auf Körpertemperatur kommen. Das Essen schmeckt köstlich und kurze Zeit später fallen wir erschöpft ins Bett.